• 26.08.2009 22:11

  • von Stefan Ziegler

Philippe: "Ich sah nur noch eine riesige Hummel..."

Nelson Philippe und Will Power wurden in Sonoma in einen schweren Unfall verwickelt - Jetzt beginnt für beide IndyCar-Fahrer die Genesungsphase

(Motorsport-Total.com) - Als Will Power im Training zum IndyCar-Rennen von Sonoma über die Kuppe jagte, konnte er nicht ahnen, dass nur wenige Meter vor ihm das Conquest-Auto von Nelson Philippe gestrandet war. Die Folge war ein heftiger Unfall, bei dem sich beide Piloten schwere Verletzungen zuzogen. Wenige Tage nach dem Horrorcrash von Sonoma waren Philippe und Power aber wieder zu Scherzen aufgelegt.

Titel-Bild zur News: Nelson Philippe

Conquest-Fahrer Nelson Philippe wurde in Sonoma von Will Power aufgegabelt

Dabei hätten die beiden Rennfahrer kaum ungünstiger aufeinander treffen können: Philippe leistete sich Ausgangs der Kuppelkurve einen Dreher und kam auf dem Randstein zum Stehen. Ernesto Viso (HVM) rasierte dem Franzosen den Frontspoiler weg, doch Power und sein Penske-Rennwagen hatten keine Chance: Der Australier raste nahezu ungebremst in das Fahrzeug seines Konkurrenten.#w1#

"Ich sah nur noch eine riesige Hummel, die kurz davor war, mich zu treffen", schildert Philippe seine letzte Erinnerung vor dem großen Knall - nur das gelbe Penske-Auto Powers ist ihm im Gedächtnis geblieben. "Dann gingen die Lichter aus, bis man mich am Streckenhospital aus dem Rettungswagen holte", meint der französische Rennfahrer, der einige Knochenbrüche an seinen Beinen erlitt.


Fotos: IndyCars in Sonoma


"Für Will war der Crash unheimlich hart, weil er sich an alles erinnert. Er dachte erst, er hätte mich umgebracht", berichtet Philippe. "Jetzt können wir aber darüber lachen. Ich bin recht guter Dinge und freue mich schon darauf, bald wieder ins Auto zu steigen." Auch Power ist bereits auf dem Weg der Besserung - bei zwei gebrochenen Rückenwirbeln und einigen ausgeschlagenen Schneidezähnen.

Der Australier hadert noch immer mit dem Unfallhergang: "Wenn ich eine Warnung erhalten hätte, dann hätte ich sicherlich verlangsamt", sagt der Penske-Fahrer. "Ich bin die Kurve vollkommen normal gefahren. Ich war logischerweise total überrascht, dort den gestrandeten Nelson zu sehen." Inzwischen ist auch klar, dass Powers Warnleuchte im Cockpit nicht entsprechend aufgeleuchtet hat.

"Wir wissen, dass es im Wagen kein Signal gab", so Teampräsident Tim Cindric. "Er hatte keinerlei Hinweis darauf, langsam zu machen." Zeit lassen kann sich Power hingegen bei seiner Genesung - Teamchef Roger Penske hat Vertrauen in seine Fähigkeiten: "Er sagte mir, dass ich bei ihm ein zuhause hätte und das ich schnell gesund werden solle", sagt Power. "Das ist natürlich schön."