Transponder-Verwirrung in den USA

(Motorsport-Total.com) - Zuschauer, Teams und Kommentatoren waren nach der Zieldurchfahrt beim IndyCar-Finale in Joliet verwirrt. Auf dem Zeitenschirm wurde Scott Dixon als Sieger geführt, 0,0010 Sekunden vor Helio Castroneves. Dixon fuhr bereits in die Victory Lane, ließ sich feiern - was ihm als Titelträger der Saison 2008 ja ohnehin zustand -, da gab zeigte eine Wiederholung der Zieldurchfahrt, dass der Penske-Dallara von Castroneves zuerst die Linie kreuzte.

© IRL

Knapp, aber sichtbar: Castroneves (oben) überquert die Linie als Erster

Die Auswertung des Zielfotos ging schnell: Castroneves wurde noch beim Interview die Nachricht übermittelt, dass er doch gewonnen habe - mit einem Vorsprung von 0,0033 Sekunden. Was war passiert? Nach eingehenden Untersuchungen steht nun fest, dass der Transponder zur Zeitennahme am Ganassi-Auto von Dixon nicht exakt verbaut war. Es strahlte in die falsche Richtung.#w1#

"Der ungenau verbaute Transponder hat die Daten, die von Dixons Auto empfangen wurden, ganz klar beeinflusst", so Jon Koskey, in der IndyCar-Serie verantwortlich für die Zeitenmessung. "Das Signal in die falsche Richtung." Damit habe man keine exakten Signale empfangen und auswerten können.

Doch auf solche Eventualitäten war man natürlich vorbereitet - und so kam die Technik der Zielkamera zum Einsatz. Doch das passiert an fast jedem Rennwochenende. "Zwischen den Spitzenautos geht es nicht immer so eng zu, aber weiter hinten im Feld benötigen wir sie immer wieder", so IRL-Wettbewerbsdirektor Brian Barnhart.

Die Technik hat funktioniert - und das bescherte Dixon einen ungewohnten Abgang aus der Victory Lane. "Das Auto wird in Position geschoben, man steigt aus, als ob man das Rennen gewonnen hat. Dann wird es wieder weggeschoben, weil man nicht gewonnen hat", so der Neuseeländer. "Das war nicht einfach, aber wir alle wussten, dass wir die Meisterschaft gewonnen haben - das war das Hauptziel."