• 19.04.2008 09:21

  • von David Pergler

Tracy ist bezüglich seiner Zukunft skeptisch

Noch hat Paul Tracy kein Renncockpit bei den IndyCars finden können und ist nicht gerade optimistisch, dass das bald der Fall sein wird

(Motorsport-Total.com) - Nach Long Beach steht Paul Tracy zunächst auf der Straße. Nachdem sich Gerald Forsythe geweigert hat, mit seinem Team an der wiedervereinigten Formelserie teilzunehmen, ist der Kanadier aufgrund seines Vertrags mit Forsythe eines der Opfer des Merger. In Long Beach darf der alte Haudegen zwar noch ChampCar-Luft schnuppern, doch er fürchtet, dass dies sein letztes Open-Wheel-Rennen sein könnte.

Titel-Bild zur News: Paul Tracy Robert Doornbos

Es scheint, als gingen die glorreichen Tage von Paul Tracy zuende

"Ich schätze, dass das meine letztes Rennen in der Open-Wheel-Szene sein könnte", so Tracy. "Ich möchte Rennen fahren. Das ist nicht die Art, wie ich meine Karriere beenden möchte. Ab jetzt weiß ich nicht, wie es weiter geht. Ich würde gerne für irgendjemanden Rennen fahren, aber es tut sich keine Möglichkeit auf."#w1#

Die Hoffnung, für Tony Georges Vision-Team am Indy500, dem größten Rennen der Welt, hat sich allerdings noch nicht völlig zerschlagen - zumal Tracy noch ein Name mit einer großen Fangemeinde ist. Doch alles hängt von dem mächtigen IRL-Mann ab: "Tony George weiß, wie er mich erreichen kann. Sollte sich etwas tun, würde er mich anrufen. Aber aktuell ist nichts verfügbar."

Ein eigenes Team kommt nicht in Frage

Sollte er die laufende Open-Wheel-Saison auslassen müssen, dürfte es das Ende der Karriere im nordamerikanischen Formelsport sein, denn ein Jahr lang weg vom Fenster zu sein bedeutet schon primär keine gute Sache und Tracy ist immerhin schon 39 Jahre alt. Die vermeintliche Zukunft mit dem Forsythe-Team könnte sich so als Karriereende endpuppen.

Etwas anderes als Einsitzer kann sich der letzte ChampCar-Mohikaner, der bereits gegen Rennidol Nigel Mansell in der damaligen CART-Serie gekämpft hat, nämlich nicht vorstellen: "Formel-Sport, IndyCar, ChampCar ist meine große Liebe. Ich fahre so was seit 1991. Das würde ich gerne fortsetzen. Natürlich weiß ich, dass es noch ein zweites Leben gibt. Ich werde keine weiteren zehn Jahre mehr fahren. Ich würde gerne noch ein paar Saisons absolvieren und der Serie helfen, sich zu etablieren. Aber wie ich es schon gesagt habe, ich denke nicht, dass ich die Möglichkeit habe, das zu tun. Ich muss mich daher anderweitig umsehen."

Eine Alternative könnte sein, ein eigenes Tracy-Team aus der Taufe zu heben, um so noch unabhängig von anderen Angeboten an der IRL teilnehmen zu können, doch Tracy winkt ab: "Das ist noch teurer. Ich müsste Equipment und Lastwägen einkaufen. Um ein IndyCar-Team zum Laufen zu bringen, muss man mindestens 15 Million Dollar (ca. 10 Millionen Euro; Anm. d. Red.) investieren."