• 15.03.2008 14:25

  • von Rencken/Fink

Stoddart: "Ich schaue mich in Ruhe um"

Minardi-Chef Paul Stoddart lässt sich derzeit alle Optionen offen, IRL vielleicht 2009, aber auch ein Formel-1-Comeback ist nicht völlig ausgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Natürlich ist Paul Stoddart derzeit in seiner Heimatstadt Melbourne zu Gast, wo die Formel 1 ihren Saisonauftakt bestreitet. Doch der Australier gibt sich sehr bedeckt, was seine weiteren Motorsportpläne betrifft, denn ganz offensichtlich hat ihm die Wiedervereinigung der beiden US-Formelserien einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart

Minardi-Boss Paul Stoddart hält sich alle Motorsport-Optionen offen

"Im Moment lehne ich mich einfach zurück und schaue mich um", berichtete Stoddart gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Ich habe die IRL noch nicht ganz aufgegeben, aber nach so einem starken Jahr, in dem wir ein Drittel der Meisterschaft angeführt haben und Stammgäste auf dem Podium waren, wollte ich es mir nicht antun, am Ende des Feldes zu fahren."#w1#

Viel zu wenig Vorbereitungszeit hätte dazu geführt, dass "wir vor dem ersten Rennen keine Chance gehabt hätten, rechtzeitig konkurrenzfähig zu werden. Daher habe ich mich für den Moment dagegen entschieden." Das ist jedoch nicht als endgültige Absage in Richtung IRL und Tony George zu verstehen.

Letzterer bekam von Stoddart ein Kompliment: " Großes Lob an Kevin Kalkhoven und Gerry Forsythe, aber vor allem ohne Frage an Tony George, der diese Sache sehr überlegt und großzügig über die Bühne gebracht hat", so der Minardi-Chef. "Er hat das getan, was heute nicht mehr viele tun würden, nämlich zu seiner eigenen Geldtasche greifen, um die Fusion über die Bühne zu bringen. Das kostet viel Geld, aber es ist das Richtige für den nordamerikanischen Motorsport, gar keine Frage."

Auch eine IndyCar-Saison ist teuer, Schätzungen gehen dahin, dass sie in etwa doppelt so viel kostet, wie ein ChampCar-Jahr. Die Rede ist von etwa sieben Millionen US-Dollar pro Auto, was unter anderem ein Indiz dafür sein könnte, warum Stoddart ein Formel-1-Comeback zu diesem Zeitpunkt nicht ausschließen will.