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  • 11.07.2011 02:30

  • von Pete Fink

Stimmen zum "Crashfest" von Toronto

Sieben Gelbphasen und jede Menge Blechschäden - hier die wichtigsten Stimmen zum turbulenten IndyCar-Rennen von Toronto

(Motorsport-Total.com) - Kaum einer der 26 IndyCar-Piloten kam ohne Zwischenfall durch die 85 Runden von Toronto. Lediglich der zweitplatzierte Scott Dixon blieb weitgehend unbeschadet, hatte jedoch seinen ganz persönlichen Grund zur Unzufriedenheit. "Das ist schon frustrierend, denn Dario hat einfach immer Glück", sagte der Neuseeländer. "Will und ich lagen nach dem ersten Stopp weit zurück und ich habe mein Team nur gefragt: Lasst mich mal raten, wer jetzt in Führung liegt. Die Zehn oder?"

Titel-Bild zur News: Alex Tagliani

Alex Tagliani (re.) befand sich gleich dreimal mitten im Geschehen...

Ryan Hunter-Reay brachte, ebenfalls mit etwas Glück, einen dritten Platz nach Hause. "Das hatte schon etwas von einem Crashfest", gestand der Andretti-Pilot, der sich für seinen späten Abschuss von Graham Rahal entschuldigte. "Dixon hat ihn überholt und daher hat Graham die Kurve nicht gut bekommen. Es war eine Menge Platz und ich ging aufs Ganze. Das tut mir schon etwas leid für ihn."

Rahal, der statt einer Podestplatzierung für sein Ganassi-Farmteam schließlich auf Platz 13 landete, sprach von "einem klaren Abschuss. Ich bin gegen Dario und Scott hart, aber sauber gefahren. Ich hatte wenig Sprit im Tank und uralte Reifen. Klar bist du dann frustriert, wenn du ganz am Ende aus dem Rennen genommen wirst."


Fotos: IndyCars in Toronto


Marco Andretti (Andretti; 4.) löste die zweite Massenkarambolage aus. "Ich habe Oriol (Servia; Anm. d. Red.) getroffen. Ich habe noch versucht, zurück zu ziehen, aber es war zu spät. Das war mein Fehler." Was der Andretti-Spross übrigens erst nach Sichtung der TV-Bilder zugab. "Außen war Justin (Wilson; Anm. d. Red.) und da ist einfach kein Platz für drei Autos", urteilte Servia. "Wenn Marco die Wiederholung sieht, wird er es einsehen."

De Silvestro ganz zufrieden

Vitor Meira (Foyt) hatte nur eine große Schrecksekunde zu überstehen, als er von Paul Tracy abgeräumt wurde. "Das war Glück, denn da dachte ich schon, alles sei vorbei", gestand der Brasilianer, der am Ende guter Fünfter wurde. Sein Rezept: "Es war so verrückt, dass ich fast schon zu defensiv gefahren bin. Vielleicht habe ich da etwas verschenkt, aber ich wusste, dass es rechts und links von mir nur krachen wird."

Ryan Briscoe (7.) berichtete nach dem Rennen davon, dass er sich bei seinem frühen Kontakt mit Tony Kanaan am Handgelenk verletzt habe. "Er hat mir keinen Raum gelassen", urteilte der Penske-Pilot, was Kanaan natürlich heftig dementierte. "Ich habe ihm jede Menge Platz gelassen. Solche Manöver so früh im Rennen sind einfach dumm."

Abgesehen von einem "schweren Fehler in Turn 3" zeigte Simona de Silvestro ein unauffälliges Rennen, das mit Platz zehn endete. "Dabei habe ich die Wand getroffen und wir mussten an die Box. Am Ende ging es darum, genügend Sprit zu sparen. Daher bin ich mit Platz zehn recht zufrieden. Es geht wieder in die richtige Richtung."

Kein guter Tag für die Kanadier

Einer, der gleich in drei Kollisionen verwickelt war, war Alex Tagliani. Zunächst wurde er von Helio Castroneves ("Das war mein Fehler") getroffen, dann drückte er Will Power endgültig in die Wand und schließlich wurde er von Danica Patrick attackiert, was seinen Sam-Schmidt-Dallara hochkant stellte. "Ich habe nur einen Schlag gespürt und plötzlich war ich in der Luft", lautete seine Schilderung.

Weil neben Tagliani auch die beiden anderen Kanadier Paul Tracy und James Hinchcliffe gleich mehrfach ihre Autos kalt verformten, war der Sonntag "kein guter Tag für uns Lokalmatadoren", wie Tracy anmerken musste. Der IndyCar-Haudegen und Rookie Hinchcliffe zeigten in Runde 37 einen atemberaubenden Zweikampf. Später war Hinchcliffe in den zweiten Massencrash verwickelt.

"Ich lag auf Platz acht und wollte nur ein Top 10 nach Hause fahren", so der Newman/Haas-Pilot. "Das alles ging mich gar nichts an, aber plötzlich war alles versperrt. Ich habe keinen Druck gemacht, ich hatte damit eigentlich gar nichts zu tun." Die nächste Chance hat das kanadische Trio in 14 Tagen beim zweiten Heimrennen in Edmonton.