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Franchitti vs. Power: Foul oder Nicht-Foul?
Die Kollision zwischen Dario Franchitti und Will Power erhitzte die Gemüter von Toronto natürlich erheblich, der Australier fordert eine Strafe für den Champion
(Motorsport-Total.com) - Die Emotionen nach den 85 turbulenten IndyCar-Runden von Toronto liefen natürlich auf Hochtouren. Vor allem die Szene in Runde 57 erhitzte die Gemüter, als sich ausgerechnet die beiden haushohen Meisterschaftsfavoriten Dario Franchitti und Will Power in die Haare gerieten. Ort des Geschehens war wie fast immer am Sonntagabend die enge Kurve 3.

© IndyCar
Dario Franchitti und Will Power bei der Fahrerparade - in friedlicher Stimmung...
"Will hat sich leicht verbremst, um mich auszubremsen", lautete die Franchitti-Schilderung auf seiner Pressekonferenz nach dem Rennen. "Das hat mir die Türe aufgemacht. Ich zog nach innen, hielt diese Spur an der Mauer, doch dann kam Will daher. Ich versuchte noch meine Nase wieder heraus zu bekommen, aber er hat die Türe zugeworfen und den Preis dafür bezahlt."
Direkt nach dem Rennen nahm der schottische Titelverteidiger die Schuld übrigens noch auf sich. "So wollen wir eigentlich keine Rennen gewinnen", lautete das einstimmige Credo von Franchitti und dessen Teamchef Chip Ganassi. "Ich kann gut verstehen, wenn Will stinksauer ist", zeigte sich der IndyCar-Routinier verständnisvoll. "Ich muss schon über 50 Prozent der Schuldfrage auf sich nehmen."
Noch viel emotionaler zeigte sich Power in seiner ersten Enttäuschung. "Das war eine ganz schmutzige Aktion", ereiferte sich der Penske-Pilot. "Wurde Dario denn überhaupt schon einmal für irgendetwas bestraft? Ich bin sehr enttäuscht, dass man ihn ohne Strafe davon kommen ließ. Ich fahre immer sauber gegen ihn, er tut das nicht."
Für zusätzliche Verwirrung sorgte zudem die übertragende TV-Station 'Versus', wo man über eine anstehende Strafe für Franchitti berichtete, was von der Rennleitung später entschieden dementiert wurde. So ist auch Powers Zitat zu verstehen: "Man hat mir gesagt, dass er bestraft werden wird, aber dazu kam es nicht. Ich kann das ganz einfach nicht verstehen."
Was unter dem Strich bleibt, sind satte 55 Punkte Differenz in der Gesamtwertung. Angesichts von noch acht ausstehenden Rennen beileibe keine Vorentscheidung, aber durchaus eine heftige Bürde für den Penske-Piloten. "Nach Iowa war dies mein zweiter Ausfall in Folge. Aber ich kann nur eines sagen: Wir bleiben am Ball und werden in Edmonton stark auftreten."
Nichts anderes erwartet auch der IndyCar-Titelverteidiger. "Scott (Dixon; Anm. d. Red.) war das ganze Wochenende über sauschnell und wie stark Will ist, das wissen wir nur zu gut", analysiert Franchitti. "Noch ist also gar nichts entschieden. Mein Vorsprung kann in einer Woche schon wieder zusammen schmelzen. Wir müssen weiter Druck machen."

