Sebastien Bourdais: Habe nie an Rücktritt gedacht

Vom Krankenbett zurück in die Victory Lane: Für Sebastien Bourdais war der Sieg in St. Petersburg emotional - Ein Karriereende stand nie zur Debatte

(Motorsport-Total.com) - Wahrscheinlich wäre schon der dritte Platz ein emotionales Ergebnis für Sebastien Bourdais beim IndyCar-Saisonauftakt in St. Petersburg gewesen, doch der etwas glückliche Sieg war natürlich die Krönung eines an sich schon beeindruckenden Comebacks. Noch vor einem Dreivierteljahr war Bourdais dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen, als er mit 365 km/h und über 100g auf dem Indianapolis Motor Speedway in die Mauer einschlug.

Titel-Bild zur News: Sebastien Bourdais

Keine zehn Monate nach diesem Horrorcrash gewann Sebastien Bourdais wieder ein Rennen Zoom

"Es war ein weiter Weg von Kurve 2 bis hier", lautete die erste Reaktion von Teambesitzer Dale Coyne nach der Zieldurchfahrt. Auch Bourdais sprach unmittelbar nach dem Sieg von "großen Emotionen". Mit seinem blitzartigen Comeback noch während der IndyCar-Saison 2017 hatte er bereits Eindruck hinterlassen. Nun krönte er die Rückkehr mit dem zweiten St.-Pete-Sieg in Folge.

An Rücktritt habe er nie gedacht, sagt der 39-Jährige nach seinem Sieg: "Nachdem mir die Verletzungen mitgeteilt wurden und klar war, dass ich keine langfristigen Einschränkungen haben werde, stellte sich mir nie die Frage, ob ich aufhören soll. Es ging für mich von da an nur darum, wieder in mein Leben zurückzufinden. Und ich kenne kein anderes Leben als das, das ich jetzt führe. Das ist, was ich machen möchte, und solange ich konkurrenzfähig bin, werde ich so weitermachen."

Vom Ikea-Besuch bis zur eigenen Straße

Natürlich ist ihm klar, dass er näher am Ende seiner Karriere ist als an deren Anfang: "So langsam geben mir alle das Gefühl, alt zu sein. Vor allem diese Jungs, die gerade einmal in ihren 20ern sind und von der Pole-Position starten. Wie damals, als ich in die Szene kam. So ist das Leben."

Nach seinem zweiten Sieg in Folge in St. Petersburg wird der Bürgermeister Sebastien Bourdais eine eigene Straße widmen. Eine große Ehre für den Franzosen, der in der kalifornischen Stadt lebt. Er erinnert sich an seinen Umzug im Jahre 2012 zurück: "Wir hatten nichts mitgebracht außer unser Fluggepäck. Ich bin hier erst mal zu Ikea gegangen. Jetzt langsam sammeln sich die Trophäen wieder an."


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Sollte er irgendwann zurückkehren, eröffnet ihm Dale Coyne eine mögliche Perspektive. Auf die Frage eines Journalisten, ob er Bourdais zum Teilhaber seines Teams machen würde, antwortet der 63-Jährige: "Da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht, um ehrlich zu sein. Aber es ist eine gute Idee, denn er ist ein guter Teamplayer und ein echter Racer. Selbst wenn die Zeit reif ist, dass er den Helm an den Nagel hängt, wird er noch immer ein Racer sein. Deshalb sehe ich ihn auch nach seiner aktiven Zeit noch in diesem Sport."

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