Plötzlich war der Sprit alle: IndyCar-Stars rollen in Toronto aus!

Will Power und Marcus Ericsson mussten beim IndyCar-Rennen in Toronto eine Runde vor Schluss zum Nachtanken an die Box

(Motorsport-Total.com) - Das IndyCar-Rennen im kanadischen Toronto entwickelte sich zu einem wahren Spritkrimi. Nach einer Gelbphase kamen die Fahrer am äußersten Rand des Sprintfensters zum vermeintlich letzten Service, doch zwei Piloten schafften es nicht, mit einer Tankfüllung über die volle Distanz zu kommen. Sowohl Will Power als auch Marcus Ericsson mussten eine Runde vor Schluss zum Nachtanken an die Box, während der Rest des Feldes an ihnen vorbeizog.

Titel-Bild zur News: Will Power

Will Power gehört zu den Fahrern, die spät an die Box mussten Zoom

Christian Lundgaard fuhr souverän zu seinem ersten IndyCar-Sieg, während Alex Palou als Zweiter trotz eines gebrochenen Frontflügels seine Führung in der Meisterschaft weiter ausbaute. Während einige Piloten in der letzten Runde noch einmal richtig Gas gaben, mussten Power und Ericsson, beide in aussichtsreicher Position liegend, an der Box mit ansehen, wie der Traum von einem soliden Ergebnis platzte.

Ericsson kam immerhin als Elfter ins Ziel und verteidigte damit seinen vierten Platz in der IndyCar-Gesamtwertung. Noch schlimmer erwischte es Power, denn der Penske-Pilot kam nur als 14. ins Ziel und musste damit seinen siebten Platz in der Gesamtwertung an den Rennsieger aus Dänemark abgeben.

Power war von dem Spritkrimi überrascht, denn er dachte, er hätte von seinem Team eine vielversprechende Spritprognose bekommen und deshalb Vollgas gegeben. "Hätte ich die richtige Zahl im Kopf gehabt, hätte ich es locker bis ins Ziel geschafft", sagt der Penske-Pilot. "Wir müssen uns das jetzt anschauen, denn ich weiß nicht genau, was passiert ist."

"Das Auto war gut und die Strategie richtig", so der Australier weiter. "Aber ich hatte keine Ahnung, dass wir ohne Benzin liegen bleiben würden. Wenn ich die Zahlen nicht verstanden und zu früh zu hart attackiert habe, dann ist das meine Schuld. Ich habe versucht, die beiden Jungs vor mir unter Druck zu setzen, damit ihnen der Sprit ausgeht, und habe dabei wohl nicht gut genug auf meinen Sprit aufgepasst."

Ähnlich erging es Ericsson, der in der zweiten Rennhälfte "ein gutes Auto" hatte. Der Schwede erklärte: "Wir waren in der Spitzengruppe, aber am Ende hatten wir ein Problem und ich musste an die Box. Wir haben eine Top-Position verloren, deshalb war das Ende wirklich schade."

Beinahe hätte es auch Penske-Pilot Josef Newgarden erwischt, weil die Benzinmenge an der Box falsch berechnet wurde. Der US-Amerikaner sparte jedoch auf eigene Faust mehr Benzin als nötig und schaffte es so bis ins Ziel. Erst in der Auslaufrunde rollte er ohne Benzin aus. "Wir mussten am Ende viel Sprit sparen", sagt er. "Ich habe extra etwas mehr Sprit gespart als geplant, nur um mich auf das Ende vorzubereiten."

Laut Newgarden war es in den letzten beiden Runden ein richtiger Poker, da niemand wusste, was passieren würde. "Es muss einen Fehler gegeben haben, denn die Berechnungen, die normalerweise immer stimmen, passten nicht", erklärt der Penske-Pilot. "Irgendetwas hat das heute durcheinander gebracht, und wir wussten es nicht."

Der Spritverbrauch im Feld sorgte bei dem einen oder anderen Fahrer für Frust, auch bei Pato O'Ward, der mit seiner reinen Pace einer der engsten Verfolger von Lundgaard war. Doch der Mexikaner musste im letzten Stint mächtig vom Gas gehen und kam 23 Sekunden hinter dem Sieger als Achter ins Ziel. Dabei war O'Ward zeitgleich mit Lundgaard an der Box, doch schien in seinem McLaren nicht so viel Benzin geflossen zu sein wie im RLL-Boliden. Im Fernsehen war zu sehen, dass O'Wards Stopp eine Sekunde langsamer war als der des Dänen.


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"Wir machen einfach immer wieder die gleichen Fehler und das hilft uns im Rennen nicht weiter", sagt der Mexikaner. "Wir müssen uns das anschauen, die Fehler identifizieren und beheben. Wir haben einfach wieder wichtige Punkte aus dem Fenster geworfen." Palou wurde hinter Lundgaard Zweiter, Colton Herta Dritter.

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