Penske-Dominanz im Sonoma-Qualifying
Will Power verwies im Qualifying auf dem kalifornischen Rundkurs in Sonoma seine Teamkollegen Helio Castroneves und Ryan Briscoe auf die Plätze
(Motorsport-Total.com) - Will Power nimmt das letzte IndyCar-Rennen der Saison auf einem permanenten Rundkurs von der Pole-Position in Angriff. Im entscheidenden dritten Teil des Qualifyings auf dem Infineon Raceway in Sonoma setzte sich der Penske-Pilot mit einer Zeit von 1.18,602 Minuten durch. Powers Teamkollegen Helio Castroneves (1.19,092; 2.) und Ryan Briscoe (1.19,111; 3.) sorgten für drei Penske auf den ersten drei Startplätzen.

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Will Power holte sich in Sonoma die sechste Pole-Position der Saison 2011
"Penske ist zurück", freute sich Power nach seiner sechsten Pole-Position der laufenden Saison und der ebensovielten auf einem Rundkurs. "Unser Ziel ist es, die Saison stark abzuschließen. Ein 1-2-3 im Qualifying ist da genau der richtige Anfang", formulierte der Australier den Plan des Teams, mit vereinten Kräften Ganassi-Pilot und Tabellenführer Dario Franchitti Punkte wegnehmen zu wollen, um Power noch zum IndyCar-Champion 2011 küren zu können.
Castroneves blies nach der zweitschnellsten Zeit im Qualifying ins gleiche Horn. "Ich bin hocherfreut für das Penske-Team. Wir drei arbeiten hervorragend zusammen und werden alles tun, um Will zum Meister zu machen", so der Brasilianer.
Der angesprochene Franchitti startet am Sonntag als Viertschnellster des Qualifyings neben Briscoe aus der zweiten Reihe in das 75-Runden-Rennen auf der Berg- und Talbahn im US-Bundesstaat Kalifornien. Von einem ersten Nachteil im Titelduell wollte der Schotte allerdings nichts wissen: "Ich konzentriere mich nicht darauf, was Will macht. Ich habe die letzten drei Meisterschaften gewonnen und nichts anderes werde ich auch in diesem Jahr wieder versuchen."
Franchittis Ganassi-Teamkollege Scott Dixon, der als Dritter der Gesamtwertung ebenfalls noch theoretische Titelchancen besitzt, qualifizierte sich unmittelbar hinter dem Champion der vergangenen drei Jahre auf Startplatz fünf. Newman/Haas-Rookie James Hinchcliffe hinterließ als Sechster einmal mehr einen starken Eindruck.
Starke Leistung von Sebastien Bourdais und Ana Beatriz
Auch Sebastien Bourdais zeigte mit Startplatz acht eine vielversprechende Leistung. Den Sprung in die Firestone-Fast-Six verpasste der Franzose nur um sechs Hundertstelsekunden. Mike Conway (7.) startet am Sonntag als schnellster Vertreter des Andretti-Teams neben Bourdais aus Reihe vier.
Dahinter nehmen Ernesto Viso (KV/Lotus) und Ana Beatriz (Dreyer & Reinbold) Aufstellung. Der Venezolaner stellte mit Platz neun seine beiden Teamkollegen Takuma Sato und Tony Kanaan in den Schatten. Für Beatriz bedeutet Startplatz zehn die beste Qualifying-Leistung der laufenden Saison. "Das Jahr lief bisher für uns sehr frustrierend. Nach den jüngsten Testfahrten kamen wir hier mit einigen neuen Ideen für das Setup an die Strecke, die sich ausgezahlt haben", freute sich die Amazone.
Beatriz hatte sich in Gruppe zwei der ersten Runde überraschend gegen arrivierte Namen wie Marco Andretti (14.), Takuma Sato (16.) und Oriol Servia (18.) durchsetzen können. Beatriz' Teamkollege Giorgio Pantano qualifizierte den zweiten DRR-Dallara auf Platz elf. Alex Tagliani (Sam Schmidt) verbuchte die langsamte Zeit in den Firestone-Fast-Twelve und nimmt den Indy Grand Prix of Sonoma folglich vom zwölften Startplatz in Angriff.
Enttäuschung bei Graham Rahal
Für Mitfavorit Graham Rahal aus dem Ganassi-Farmteam war hingegen bereits im ersten Durchgang des Qualifyings Endstation. Der Sohn des dreifachen IndyCar-Champions Bobby Rahal verpasste als Siebter der ersten Gruppe den Sprung in Runde zwei und startet am Sonntag als 13. aus der siebten Reihe. "Wir haben beim Setup etwas verwachst. Das Auto hat unglaublich übersteuert", begründete Rahal das für seine Verhältnisse enttäuschende Ergebnis.
Die Andretti-Piloten Ryan Hunter-Reay (19.) und NASCAR-Neuzugang Danica Patrick (25.) teilten das gleiche Schicksal. Für sie war ebenso in Runde eins des Qualifyings Endstation wie für KV/Lotus-Pilot Tony Kanaan (21.). Lokalmatador J.R. Hildebrand (Panther; 20.) erging es in Gruppe zwei nicht besser. Der Rookie aus dem nahegelegenen Sausalitos startet am Sonntag neben Hunter-Reay aus Reihe zehn.
Rookie Martin Plowman (AFS/Schmidt), der im zweiten Freien Training noch die Bestzeit aller 28 Piloten markiert hatte, musste sich mit Startplatz 15 begnügen. Für HVM-Ersatzpilot Simon Pagenaud (22.) war das Qualifying ebenfalls nach den ersten 15 Minuten vorbei. Der Franzose vertrat auch am Samstag Stammpilotin Simon de Silvestro, die sich unfreiwillig nach wie vor in der Schweiz aufhält und das Rennen am Sonntag aller Voraussicht nach verpassen wird. Debütant Ho-Pin Tung (Dragon) nimmt das erste IndyCar-Rennen seiner Karriere von Startplatz 24 in Angriff.
Die Grüne Flagge zum Indy Grand Prix of Sonoma fällt am Sonntag um 22:45 Uhr MESZ. In den vergangenen drei Jahren ebnete die Pole-Position für Helio Castroneves (2008), Dario Franchitti (2009) und Will Power (2010) jeweils den Weg zum Sieg.

