• 19.10.2011 05:30

  • von Pete Fink

Las Vegas: IndyCar-Piloten hatten "kein gutes Gefühl"

Die IndyCar-Piloten über das tragische Saisonfinale: Oriol Servia hatte vor Las Vegas kein gutes Gefühl - Scott Dixon mahnt zur Vorsicht

(Motorsport-Total.com) - Zwei Tage nach dem so tragischen Unfall von Dan Wheldon haben auch seine IndyCar-Kollegen den Schock noch nicht verdaut. Allerdings zeigt sich immer deutlicher, dass die Piloten mit einer gehörigen Portion Skepsis in das Saisonfinale von Las Vegas gegangen waren. Zum Beispiel Newman/Haas-Pilot Oriol Servia.

Titel-Bild zur News: Oriol Servia

Nicht nur Oriol Servia war vor dem Las-Vegas-Rennen skeptisch

"Wir hatten alle ein schlechtes Gefühl in Bezug auf diese Strecke", sagte der spanische IndyCar-Routinier, der bereits zu ChampCar-Zeiten dort fuhr. "Vor allem aufgrund der starken Kurvenüberhöhung und der Tatsache, wie einfach es für uns war, dort mit Vollgas herumzufahren."

Auch in Texas, einem weiteren Intermediate-Oval, gibt es ein Banking von 24 Grad. Chicagoland (18) und Kentucky (14) sind etwas flacher. "Aber wenn man uns die Gelegenheit dazu gibt, dann sind wir nun einmal Rennfahrer und wir versuchen, nach vorne an die Spitze zu kommen. Wir fahren gegeneinander und wissen, dass so etwas passieren kann. Es ist einfach nur traurig."

Der Spezialfall Las Vegas war bekanntlich der, dass dort nicht wie üblich 25 oder 26 IndyCars fuhren, sondern deren 34. "Man konnte schon in Runde zwei beobachten, dass die Leute wild unterwegs fahren", merkt Scott Dixon gegenüber dem 'New Zealand Herald' an. Ähnliches gab direkt nach dem Rennabbruch auch sein Ganassi-Teamkollege Dario Franchitti von sich.

Tödliche Kettenreaktion

Dan Wheldon

Kettenreaktion als Ursache: Das tragische Desaster von Las Vegas Zoom

Für Dixon war die am Ende tödlich verlaufende Massenkarambolage "eine Kettenreaktion. Alle haben verlangsamt, es kam zu einem Stau und plötzlich gab es dahinter weitere Crashes. Es war riesiges Pech, aber alle wussten, dass es so kommen würde. Ich hatte ganz einfach Glück, dass ich da nicht direkt involviert war."

Der Neuseeländer, seines Zeichens drei Jahre lang Ganassi-Teamkollege des verunglückten Dan Wheldon, glaubt auch nicht, dass es an den Geschwindigkeiten jenseits der 350 Stundenkilometer lag. "Darum geht es nicht. Du darfst dich mit diesen Autos ganz einfach nicht berühren." Genau dies geschah jedoch im Mittelfeld, als sich Wade Cunningham und James Hinchcliffe verhakten.

"Ich war direkt dabei, als das alles angefangen hat", gesteht Cunningham, der in Las Vegas erst sein viertes IndyCar-Rennen fuhr. Der 25 Jährige war zuvor jedoch fünf komplette Jahre in der IndyLights-Serie aktiv. "Leider ist es so, dass solche Dinge im Rennsport passieren. Es gibt keinen Spielraum für Fehler, alles ist extrem eng. Aber zu diesem Zeitpunkt ist es meiner Meinung nach auch nicht wichtig, wer welchen Fehler begangen hat."