• 13.10.2011 22:16

  • von Pete Fink

Las-Vegas-Auftakt: Danica Patrick mit Bestzeit!

Zum Abschied eine Bestzeit: Danica Patrick holte beim IndyCar-Auftakt von Las Vegas Platz eins - die beiden Titelkonkurrenten noch nicht im Vorderfeld

(Motorsport-Total.com) - Sie wartete lange in der Box und fuhr als eine der letzten der 34 IndyCar-Piloten auf das superschnelle 1,5 Meilenoval von Las Vegas. Dann holte Danica Patrick zu einem kleinen Paukenschlag aus, denn am Ende ihres ersten Runs hatte die 29-jährige Andretti-Pilotin in 24.735 Sekunden prompt eine klare Bestzeit erzielt. Dabei fuhr sie mit einem Schnitt von 224,719 Meilen (oder 361,65 Stundenkilometern!) um zwei Zehntelsekunden schneller als die Konkurrenz.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Danica Patrick ließ es in Las Vegas noch einmal ordentlich krachen

Eine kleine Ewigkeit, denn hinter ihr reihten sich die Kontrahenten teilweise im Abstand von wenigen Tausendstelsekunden ein. So hielt die Patrick-Bestzeit, die sie etwa zehn Minuten vor dem Trainingsende aufgestellt hatte, auch dem finalen Ansturm der Konkurrenz stand. Überhaupt zeigte sich das komplette Andretti-Team ungewöhnlich gut aufgestellt, denn zeitweise lagen alle vier Andretti-Dallara an der Spitze.

"Es ist sauschnell hier", lautete der erste Patrick-Kommentar. "Wir erreichen hier Speeds fast wie in Indy." Schon im Frühjahr fuhr der NASCAR-Neuzugang in Las Vegas, damals jedoch in einem Nationwide-Auto. Sie glaubt: "Ich erwarte schon, dass wir sogar zu dritt nebeneinander fahren können. Die Strecke ist topfeben. Es wird ein spektakuläres Rennen werden."


Fotos: IndyCars in Las Vegas


Franchitti und Power noch dezent

Ganz am Ende holte sich Newman/Haas-Routinier Oriol Servia in 24.811 Sekunden Rang zwei und verdrängte damit Ryan Hunter-Reay (Andretti; 24.827; 3.). Ebenfalls noch in die bärenstarke Andretti-Phalanx schob sich Scott Dixon (24.849; 4.), der als bester Ganassi-Pilot Mike Conway im dritten Andretti (24.863) auf Rang fünf verdrängte.

Dario Franchitti

Dario Franchitti war mit seinem Ganassi-Dallara noch nicht zufrieden Zoom

Direkt dahinter folgte mit Helio Castroneves (24.868; 6.) der schnellste Penske-Dallara vor der Nummer vier Marco Andretti (24.869; 7.). Auch Ryan Briscoe (24.872; 8.) im zweiten Penske schob sich noch vor Titelverteidiger Dario Franchitti (Ganassi), der in 24.874 Sekunden dezenter Neunter wurde. Damit blieb der Schotte aber noch um 0,139 Sekunden schneller als sein einzig verbliebener Konkurrent Will Power (Penske; 25.013; 14.).

Franchitti gab sich danach unzufrieden: "Ich bin gar nicht glücklich", teilte er in Bezug auf sein Auto mit. "Uns steht bis Sonntag noch eine Menge Arbeit bevor." Powers Rezept ist hingegen ganz simpel: "Wir müssen gewinnen und schauen, dass die zwei anderen Penske-Autos hinter uns liegen. Wenn wir auf den Plätzen eins, zwei und drei ins Ziel kommen, sind wir Meister."

Wheldon mit durchschnittlichem Start

So zeigte sich der Zeitenmonitor von Las Vegas fast wie in den guten, alten IndyCar-Zeiten: Mit der Ausnahme Servia belegten nur die großen Drei - Penske, Ganassi und Andretti - die ersten elf Positionen. Simona de Silvestro (HVM), die bereits in Gruppe eins auf die Strecke musste, landete am Ende in 25.055 Sekunden auf Rang 15. In ihrer Gruppe war die 22-jährige Schweizerin damit die Drittschnellste hinter Charlie Kimball (Ganassi; 11.) und Kentucky-Sieger Ed Carpenter (Fisher; 13.).

Will Power

Will Power kam am Freitag in Las Vegas noch nicht einmal in die Top 10 Zoom

Ebenfalls früh auf die Strecke musste Dan Wheldon (Sam Schmidt), für den es am Las-Vegas-Wochenende um fünf Millionen US-Dollar geht. Wenn der Indy-500-Sieger auch das IndyCar-Saisonfinale gewinnt, dann teilt er sich dieses Preisgeld mit der Siegerin einer Verlosung. Die vielleicht glückliche Dame heißt Ann Babenco und muss ordentlich Daumen drücken: Wheldon landete am Ende nur auf Rang 22.

Am Freitagabend folgt ab 21:30 Uhr MESZ noch ein zweites Freies Training, bevor es ab Mitternacht in die Qualifikation geht. Die Startflagge zum IndyCar-Saisonfinale von Las Vegas fällt am Sonntagabend um 21:45 Uhr MESZ. Es ist bekanntlich das letzte IndyCar-Rennen der so prominenten Bestzeithalterin vom Donnerstag. Und Danica Patricks Wunsch ist klar: "Nichts auf dieser Welt würde ich lieber tun, als dieses Kapitel mit einem Sieg zu beschließen."