• 02.04.2009 11:11

  • von Pete Fink

IRL-Finanzchef: Ziel waren 22 Autos

IndyCar-Finanzchef Terry Angstadt hat zum Saisonstart in St. Petersburg ein erstes Zwischenziel erreicht: Trotz US-Krise starten 22 Autos

(Motorsport-Total.com) - Es waren turbulente Tage. Justin Wilson, Robert Doornbos, Milka Duno, Ryan Hunter-Reay, Alex Tagliani, Darren Manning, Tomas Scheckter - all diese Personalien mussten unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor dem IndyCar-Saisonstart 2009 in buchstäblich letzter Minute geklärt werden.

Titel-Bild zur News:

Immerhin 22 Autos starten in St. Petersburg in die neue IndyCar-Saison

Bei Newman/Haas schwankte das Pendel zwischen einer reduzierten One-Man-Show um Graham Rahal und einem Dreier-Team, als die Mannschaft im Shop bereits Platz schaffte, um Autos für Robert Doornbos und Milka Duno unterzubringen. Aber als Dunos venezolanische Sponsorenquelle offenbar versiegte, war es auch mit dem attraktiven Zauber der Rennamazone schnell vorbei.#w1#

Dale Coyne sicherte sich die Dienste von Justin Wilson, Ryan Hunter-Reay wurde mit Hilfe einer US-Bekleidungsfirma und der Privatschatulle von IRL-Chef Tony George in einen Vision-Dallara gehievt, Alex Tagliani vertritt die Farben Kanadas bei Conquest, Darren Manning bekam einen Ein-Rennen-Vertrag bei Dreyer and Reinbold.

Beinahe wäre es sogar gelungen, Tomas Scheckter zu Team 3G zu platzieren, aber dieses Vorhaben scheiterte - Gerüchten zu Folge - an einer nicht ausreichenden Anzahl zur Verfügung stehender Dallara-Chassis, und muss nun auf Long Beach verschoben werden.

Nach wie vor viel Arbeit im Hintergrund

Alex Tagliani

Alex Tagliani kämpft noch um die Gelder für ein dauerhaftes Conquest-Cockpit Zoom

IRL-Finanzchef Terry Angstadt zog in St. Petersburg Bilanz: "Das Wichtigste für uns war zu diesem Zeitpunkt unserer Entwicklung ein starkes Feld. Wir haben für den Saisonstart auf 22 Autos gehofft. Das haben wir erreicht und ich denke, in Long Beach wird es noch weiter nach oben gehen." Was Angstadt nicht sagte: Vor Jahresfrist meldeten noch 26 Autos.

Natürlich fehlt dabei vor allem ein zweiter KV-Dallara, der nach dem Rückzug von Team-Australia-Chef Craig Gore von Kevin Kalkhoven selbst finanziert werden müsste. Angesichts der Querelen rund um das Australien-Rennen in Surfers Paradise tragen die IRL-Offiziellen jedoch eine große Portion Mitschuld.

Bei HVM, Dale Coyne und auch Conquest kämpft man verbissen um ein zweites Auto, scheiterte jedoch bisher an den Finanzen. Hoffnung gibt es bei Conquest, denn Taglianis St.Petersburg-Sponsoren stammen aus dem Umfeld des Edmonton-Rennens. "Wir arbeiten an den Dingen für die restliche Saison", lautete die Ankündigung des Kanadiers.

Doch eines ist ebenfalls klar geworden: Angesichts der nach wie vor schwelenden US-Finanzkrise sind 22 Autos in St. Petersburg keine schlechte Bilanz. Mit einem zweiten 3G-Dallara für Scheckter sowie Sarah Fishers Team, das in Kansas eingreifen will, haben die IRL-Offiziellen sogar noch zwei Autos in der Hinterhand. Aber wie immer gilt: Die Nagelprobe ist der Monat Mai, wenn in Indianapolis 33 Autos antreten sollen.