IndyCar zeigt 2018er-Aerokit in klaren Konturen

Die IndyCar-Serie hat erstmals klare Bilder des Aerokits für 2018 veröffentlicht - Champ-Car-Optik bei Motorabdeckung, doch gewöhnungsbedürftiger Flügel

(Motorsport-Total.com) - Mit einer neuen Optik, die an die erfolgreiche CART-/Champ-Car-Zeit erinnert, möchte die IndyCar-Serie ab 2018 neue Wege beschreiten. Nachdem im Januar bereits erste Konzepte vorgestellt worden sind, die aber noch Designkonzepte darstellten, gibt es nun ein erstes Bild aus dem Computer. Auf diesem ist konkret zu sehen, wie die neuen Autos aussehen werden: Eine kürzere Nase, aufgeräumte Seitenkästen, keine Wheel Guards und eine flache Motorabdeckung. Aber auch zwei gewöhnungsbedürftige Heckflügel.

Titel-Bild zur News: Aerokit, 2018

Das neue Aerokit für die IndyCar-Saison 2018 im Vergleich zum alten Zoom

Die zentrale Zeichnung des veröffentlichten Bildes zeigt die Konturen der derzeitigen Hersteller-Aerokits über das neue Fahrzeug gelegt. IndyCar-Sportchef Jay Frye betont noch einmal, dass auch diese Konzepte noch "Work in Progress" sind. Was auch vorteilhaft für die Rennserie sein mag, denn die Heckflügelkonzepte dürften bei Fans gemischte Gefühle hervorrufen. Auf dem zentral abgebildeten Fahrzeug, das ohne Zweifel das Superspeedway-Kit zeigt, ist lediglich ein kleiner Bürzel vorgesehen.

Die kleinen Bilder zeigen das häufiger verwendete Kit für Straßen-, Rund- und Ovalkurse. Der dreiteilige Flügel oben rechts erinnert mehr an Formelfahrzeuge der späten 70er und frühen 80er-Jahre. Der Frontflügel ist deutlich simpler gehalten. Außerdem neu: Die Wheel Guards hinter den Rädern verschwinden, dafür gibt es neue Aeroteile vor den Hinterrädern. "Das Design des Autos ist gewagt und die Simulationsdaten zeigen, dass die Performance-Vorgaben erreicht werden", so Frye weiter. "Und die Sicherheitsverbesserungen, die in das Fahrzeug einfließen, werden beträchtlich sein."

Weiterhin gilt der Sommer 2017 als Zielvorgabe für den ersten Test des Kits am Auto. Die Basis wird nach wie vor das Dallara-Chassis stellen, das interessanterweise in den offiziellen IndyCar-Presseaussendungen nicht mehr als "DW12" (in Erinnerung an Dan Wheldon), sondern "IR-12" bezeichnet wird.

Tino Belli, seines Zeichens IndyCar-Aerodynamikchef, verspricht, dass die Optik auch weiterhin im Vordergrund stehen wird: "Wir passen die Aerodynamik der Optik an und nicht umgekehrt. Wir wollen den traditionellen IndyCar-Look." Dafür verschwindet die Lufthutze und die Luft wird wieder über die Seitenkästen angesogen.

Ein zweites Ziel besteht darin, das Racing zu verbessern, wie Belli fortfährt: "Wir arbeiten daran, mehr Abtrieb auf der Unterseite des Autos erzeugen. Ein Loch im Unterboden wird für die Strecken mit hohem Abtrieb geschlossen, bleibt auf Superspeedways aber erhalten." Die IndyCar-Serie geht damit den umgekehrten Weg der Formel 1, wo die Aerodynamik gerade erst mehr Bedeutung erhalten hat, um die Autos schneller zu machen. Die Arbeiten am IndyCar-Konzept sind weit fortgeschritten, laut Belli wurden bislang 97 Prozent der Ziele erreicht.