IndyCar-Vorschau: Andretti Green Racing

(Motorsport-Total.com) - Andretti Green Racing (AGR) ist neben Penske und Ganassi mit Sicherheit eines der drei zu favorisierenden IndyCar-Teams, wenn die wiedervereinte US-Formelserie am 29. März in Homestead ihren Saisonauftakt angehen wird.

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Tony Kanaan geht als Nummer eins des AGR-Teams in die Saison 2008

Tony Kanaan, Danica Patrick, Marco Andretti und Rookie Hideki Mutoh werden die vier Stammpiloten der Erfolgstruppe sein. Für den Saisonhöhepunkt von Indianapolis darf aber durchaus damit gerechnet werden, dass auch Raphael Matos einen Einsatz bekommen wird.#w1#

Teamchef Michael Andretti macht nach dem NASCAR-Abgang von Dario Franchitti für 2008 keinerlei Hehl aus seiner klaren Nummer eins: Tony Kanaan soll nach 2004 seinen zweiten IRL-Titel holen, für AGR wäre es nach Kanaan (2004), Dan Wheldon (2005) und Franchitti (2007) bereits die Meisterschaft Nummer vier in fünf Jahren.

Kanaan die klare Nummer eins

Doch der Brasilianer mit libanesischen Wurzeln muss durch den Franchitti-Abgang nicht nur auf einen guten Freund, sondern in Sachen Abstimmungsarbeit und Rennstrategie in der kommenden Saison auch auf seinen "Flügelmann" verzichten - ein durchaus herber Verlust.

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Tony Kanaan soll 2008 für AGR die Kohlen aus dem Feuer holen Zoom

"Im Rennsport gibt es nur ein Ziel, und das heißt Gewinnen", betont der 33-Jährige, der mit seinen 81 IndyCar-Starts alleine mehr Rennen bestritten hat als seine drei Teamkollegen zusammen. Genau diese Unerfahrenheit könnte das Hauptproblem für AGR werden, wenn der vermeintliche Solounterhalter Kanaan gegen Penske und Ganassi antreten muss.

Er selbst sieht das ein wenig anders: "Sie sagen, dass ich die Nummer eins bin, aber wenn mir Danica, Marco und Mutoh in den Hintern treten, dann kann sich alles ganz schnell ändern", scherzt der Teamleader. "Für mich ändert sich nichts. In den vergangenen drei Jahren hatte ich immer einen neuen Teamkollegen. Erst kam Marco, dann Danica und nun eben Hideki."

Kann Patrick ihren ersten Sieg holen?

Ein besonderes Augenmerk wird 2008 auch auf Danica Patrick zu richten sein, denn von der hübschen Rennamazone wird einiges erwartet. Sie ist in den USA der klare Publikumsliebling, noch vor den prominenten Rennfahrersprösslingen Marco Andretti und Graham Rahal.

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(v.l.n.r.) Teamchef Michael Andretti, Danica Patrick und Marco Andretti Zoom

Aber die am kommenden Dienstag 26 Jahre alt werdende Patrick muss in ihrer nunmehr vierten IRL-Saison endlich beweisen, dass sie auch das eine oder andere Rennen gewinnen kann. "Ich fühle mich fast schon wie eine ältere Person im Rennsport", gab sie vor kurzem zu Protokoll. "Dieses Jahr scheint die Vorfreude über meine Nervosität zu siegen, denn früher war ich immer einfach nur nervös."

Auch Marco Andretti hat 2008 einiges gutzumachen, denn 2007 entpuppte sich für den Enkel von Formel-1-Weltmeister Mario als wahre Horrorsaison. "Als allererstes muss ich das vergangene Jahr einfach vergessen", erklärte der mittlerweile 21-Jährige, der im Sommer 2006 mit seinem Erfolg in Sonoma der jüngste US-Formelsieger aller Zeiten wurde.

Marco Andretti mit, Hideki Mutoh ohne Druck

Eigene Fehler vermischten sich 2007 mit Pech, doch Andretti glaubt seine Lektion gelernt zu haben: "Wenn du dich aus deinen schweren Tagen wieder ausgraben kannst, ist es genau das, was dich irgendwann einmal den Titel holen lässt", formuliert der Youngster, der sich 2008 "auf einer Mission" befindet.

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Youngster Hideki Mutoh kann 2008 völlig ohne Druck auftrumpfen Zoom

"Ich will den Titel holen und ich glaube wirklich, dass dies ein realistisches Ziel ist", verkündet der Andretti-Erbe, der sich jedoch im Klaren darüber ist, dass dies "sehr hohe Erwartungen sind. Aber ich bin seit Chicagoland 2007 bereit dazu, denn ich muss einigen Leuten einiges beweisen."

Das muss Hideki Mutoh, der Vierte im Bunde, überhaupt nicht. "Dies ist das Meisterteam und ich fahre die Nummer 27, also das Meisterauto", weiß der Japaner, der 2008 völlig ohne Druck auftreten kann. "Für mich, für ganz Japan, aber auch für Honda bedeutet dies unheimlich viel."

Wie schnell der Japaner unterwegs sein kann, bewies er bei den Sebring-Tests, als er in seiner Testgruppe hinter Tony Kanaan, aber noch vor Marco Andretti bleiben konnte: "Ich habe sehr gute Teamkollegen, von ihnen kann ich eine ganze Menge lernen. Ich freue mich wirklich auf mein erstes Rennen."