IndyCar-Titelkampf: Alles ist noch offen!
Dario Franchitti steht in Chicago auf Pole Position, doch auf dem 1,5-Meilen-Oval hat das wenig zu bedeuten - Stimmen der drei Titelanwärter
(Motorsport-Total.com) - Dario Franchitti (587 Punkte) auf Pole Position, Tony Kanaan (548) auf Platz vier, Scott Dixon (584) nur Sechster - doch auf dem 1,5-Meilen-Oval von Chicago hat die Startaufstellung für das morgige Saisonfinale der IndyCar-Meisterschaft 2007 herzlich wenig zu bedeuten. Fazit nach dem ersten Tag also: Alles ist noch offen!

© IRL
Dario Franchitti und Tony Kanaan in Action auf dem Chicagoland Speedway
Franchitti ging im Qualifying als erster der drei Titelanwärter auf die Strecke und legte eine Zeit von 25,493 Sekunden vor, an der sich alle Konkurrenten die Zähne ausbissen. Zwar war der Andretti/Green-Pilot unmittelbar nach seinem Run skeptisch, ob es reichen würde, weil die Verhältnisse schlechter waren als im Freien Training, doch seine Konkurrenten fielen gegenüber den ersten beiden Sessions noch stärker ab als er.#w1#
Für das Rennen, in dem ja die entscheidenden Punkte vergeben werden, ist er jedenfalls zuversichtlich: "Das Auto fühlt sich im Renntrimm sehr gut an", erklärte Franchitti, in diesem Jahr schon Sieger beim Indy 500. "Ich konzentriere mich nur auf die Meisterschaft - die ganzen Gerüchte um meine Zukunft irritieren mich nicht. Ich werde erst nach diesem Wochenende darüber sprechen, was ich nächstes Jahr machen werde."
Dixon, sein einziger ernstzunehmender Titelrivale, konnte nicht ganz an seine tollen Trainingsleistungen anknüpfen: "Es war ein bisschen mehr Wind und die Getriebeübersetzung war auf der Geraden nicht optimal, aber es waren alle langsamer als im Training. Wir sind vorne dran, das ist das Wichtigste für morgen", relativierte der Ganassi-Pilot. "Wir wissen, was wir zu tun haben: vor Dario ins Ziel kommen! Wenn wir das schaffen, sind wir Meister, wenn nicht, dann ist es Dario."
Bleibt noch Kanaan, dessen Chancen auf den Gesamtsieg bei 39 Punkten Rückstand nur noch theoretischer Natur sind: "Es war okay", sagte der Brasilianer, der übrigens von seinem besten Freund in die Irre geführt wurde: "Dario hat mir einen Tipp gegeben, welchen Gang ich verwenden sollte, also fuhr ich einen Gang höher. Das hat gekostet. Aber es war ein solider Run - und hier ist es sowieso egal, wo do startest, denn es kommt auf das Rennauto an. Da sind wir gut gerüstet."

