IndyCar Elkhart Lake: Josef Newgarden erringt eine Million Dollar Bonus

Mit seinem dritten Saisonsieg 2022 auf drittem unterschiedlichen Streckentyp knackt Penske-Pilot Josef Newgarden den erstmals ausgeschriebenen IndyCar-Jackpot

(Motorsport-Total.com) - Josef Newgarden ist der große Gewinner des IndyCar-Rennens auf der Rennstrecke Road America in Elkhart Lake. Nicht nur, dass der Penske-Pilot am Sonntag seinen dritten Saisonsieg 2022 eingefahren hat, sondern mit diesem hat er auch ein Bonuspreisgeld in Höhe von einer Million US-Dollar eingefahren.

Titel-Bild zur News: Josef Newgarden

Mit seinem dritten Sieg 2022 hat Josef Newgarden (Penske-Chevrolet) die Million abgeräumt Zoom

Die Sonderprämie wurde für die laufende IndyCar-Saison 2022 erstmals ausgeschrieben. Bekommen würde sie derjenige, dem es als erstem gelingt, auf den drei unterschiedlichen Streckentypen im Rennkalender zu gewinnen. Das hat Newgarden nun geschafft. (Fotos: IndyCar in Elkhart Lake)

Denn vor seinem Sieg am Sonntag auf der permanenten Rundstrecke Road America in Elkhart Lake hatte Newgarden schon im März das Ovalrennen auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth und im April das Stadtrennen in Long Beach gewonnen.

"Ich habe einfach versucht, fokussiert zu bleiben und das zu tun, was zu tun war", so Newgarden. Die eine Million US-Dollar ist allerdings nicht für ihn allein vorgesehen. Die Hälfte des Betrags wird für eine von Newgarden ausgewählte Wohltätigkeitsorganisation gespendet. Die zweite Hälfte teilen sich er und seine Penske-Crew mit der Startnummer 2. (Ergebnis: IndyCar in Elkhart Lake)

Turbulenter Auftakt bei erster Rossi-Pole seit drei Jahren

Am Samstag gab es zunächst im achten Qualifying der Saison den bereits achten unterschiedlichen Polesetter. Diesmal war es Alexander Rossi (Andretti-Honda), für den es die erste Pole seit drei Jahren (Detroit I 2019) war.

Rossi führte das Feld vor Josef Newgarden und Alex Palou (Ganassi-Honda) in die erste Kurve. Kurz darauf gab es die erste Gelbphase. Grund war ein Dreher von Jimmie Johnson (Ganassi-Honda) im Hinterfeld. Bei der Anfahrt zu Kurve 3 der ersten Runde war es für ihn außen neben Tatiana Calderon (Foyt-Chevrolet) zu eng geworden. Die Folge war ein Abflug ins Kiesbett.

Auch nach dem ersten Restart ging es nicht lange gut. Und wieder spielte ein Ganassi-Pilot die Hauptrolle, genauer gesagt sogar deren zwei. Während Rossi führte, gerieten im Kampf um die dritte Position ausgerechnet die Teamkollegen Alex Palou und Marcus Ericsson aneinander.

Die unglückliche Kollision der Ganassi-Teamkollegen passierte in Kurve 5, dem am niedrigsten gelegenen Punkt der Strecke. Palou, der im vergangenen Jahr in Elkhart Lake auf dem Weg zum späteren Titelgewinn gewonnen hatte, strandete im Kiesbett und schied schließlich aus. Ericsson hingegen fuhr direkt weiter. Romain Grosjean (Andretti-Honda) hatte einen Logenplatz.

Beim zweiten Restart hielt sich Rossi gerade so vor Newgarden. Ericsson war nun Dritter, Grosjean Vierter. An fünfter Stelle fuhr Patricio O'Ward (McLaren-Chevrolet) als erster derjenigen, die das Rennen auf der härteren der beiden Reifenmischungen (Blacks) begonnen hatten.

Als nächstes in der turbulenten Anfangsphase erwischte es den Tabellenführer: Will Power (Penske-Chevrolet) legte in der Anbremszone von Kurve 5 einen Highspeed-Dreher hin, nachdem IndyCar-Rookie Devlin DeFrancesco (Andretti-Honda) auf ihn aufgefahren war. Power bezahlte mit Verlust der Nase seines Boliden und letzten Endes mit P19 im Endergebnis auch mit Verlust der Tabellenführung.

Newgarden kassiert Rossi beim ersten Boxenstopp

Erst der dritte Restart brachte des Rennen endlich in einen Rhythmus. Rossi führte abermals vor Newgarden und Ericsson. Daran änderte sich bis in die 15. von 55 Runden nichts. Dann kam die Spitzengruppe unter Grün zum ersten Boxenstopp. Bei diesem ging Newgarden mit einem schnelleren Stopp an Rossi vorbei und damit virtuell in Führung.

Einige Fahrer - allen voran Felix Rosenqvist (McLaren-Chevrolet) und Graham Rahal (Rahal-Honda) - hatten ihren ersten Boxenstopp schon während einer der frühen Gelbphasen eingelegt. "Off sequence" blieben sie bis zur 25. Runde auf der Bahn, was Rosenqvist ein paar Führungsrunden einbrachte.

Im Zuge eines langen Green-Flag-Runs kristallisierte sich heraus, dass das gesamte Feld mit einer Dreistoppstrategie über die Distanz kommen würde. Lediglich das Timing der Boxenstopps war dabei leicht abweichend. Unbeeindruckt davon kontrollierte Newgarden das Geschehen souverän.


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Motorschaden bei O'Ward läutet Schlussphase ein

Acht Runden vor Schluss allerdings gab es nochmals Gelb. Grund war ein Motorschaden am McLaren-Chevrolet von Patricio O'Ward. Spitzenreiter Newgarden sah seinen Vorsprung eingedampft, Verfolger Rossi frohlockte, weil er so doch noch eine Chance auf seinen ersten Sieg seit drei Jahren roch.

Der erste Versuch des Restarts musste direkt abgeblasen werden, weil sich Helio Castroneves (Shank-Honda) beim Herausbeschleunigen aus der letzten Kurve drehte. Mit nur noch drei zu fahrenden Runden gab es einen zweiten Anlauf, das Renntempo wieder freizugeben.

Bei diesem letzten Restart ging alles gut. Newgarden stürmte auf und davon. An einen Angriff Rossis auf die Spitze war nicht zu denken. Ganz im Gegenteil: Der Polesetter verlor in Kurve 1 die zweite Position an Ericsson. Und in dieser Reihenfolge ging es knapp drei Runden später auch ins Ziel.

Hinter Sieger Josef Newgarden kam Marcus Ericsson als Zweiter ins Ziel. Sein zweitbestes Saisonergebnis hat der Indy-500-Sieger erzielt, obwohl sein letzter Boxenstopp nicht optimal verlaufen war. Der Schlagschrauber mit Druckluftschlauch war beim Wegziehen unter dem Frontflügel hängengeblieben, was ein paar Sekunden Zeitverlust bedeutete.

Marcus Ericsson

Indy-500-Sieger Marcus Ericsson (Ganassi-Honda) ist nach P2 wieder Tabellenführer Zoom

An Newgarden aber wäre Ericsson auch ohne das Malheur nicht vorbeigekommen. Und mehr als nur ein Trost für den Schweden: Mit P2 hat er jetzt wieder die Tabellenführung übernommen. Alexander Rossi führte auf P3 letztlich ein Trio von Andretti-Piloten an. Denn Romain Grosjean kassierte eingangs der letzten Runde noch Colton Herta und belegte mit P4 seinerseits den zweiten Rang im teaminternen Dreikampf.

Herta hatte sich im Qualifying am Samstag eigentlich für den fünften Startplatz qualifiziert. Weil aber am Sonntag vor dem Rennstart der Honda-Motor im Heck seines Autos gewechselt wurde, kassierte er eine Rückversetzung um sechs Startplätze. Vom elften Platz arbeitete sich Herta zügig nach vorn und kratzte alsbald wieder an den Top 5. Diese machte er als Fünfter letzten Endes komplett.

Alexander Rossi

Für Alexander Rossi (Andretti-Honda) wurde es nach der Pole "nur" der dritte Platz Zoom

Erstmals seit 2013 zwei Frauen im IndyCar-Starterfeld

Erstmals seit fast neun Jahren waren wieder zwei Frauen im Starterfeld dabei. Die Schweizerin Simona de Silvestro (Paretta-Chevrolet) gab ihr Saisondebüt und beendete dies im 27-köpfigen Feld auf Platz 21. Die Kolumbianerin Tatiana Calderon, die im Team von A.J. Foyt ihre Rookie-Saison fährt (ausgenommen die Ovale), belegte nach der Startkollision mit Jimmie Johnson (24.) den 25. Platz.

Das zuvor letzte IndyCar-Rennen mit zwei Frauen im Feld war das Saisonfinale 2013 in Fontana. Damals belegte Simona de Silvestro den achten Platz, während die Britin Pippa Mann aufgrund eines Crashs nicht ins Ziel kam.

Bis zum nächsten Rennen gibt es nun zwei freie Wochenenden im IndyCar-Kalender 2022. Weiter geht es am 3. Juli auf dem Mid-Ohio Sports Car Course. Auch dort wird Simona de Silvestro wieder mit dabei sein. Derweil verbringt Marcus Ericsson die kurze Sommerpause als Spitzenreiter der IndyCar-Gesamtwertung 2022.

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