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Penske-Skandal: IndyCar greift mit Strafen durch
Letzter Startplatz, 200.000 Dollar Strafe und Suspendierung von Teampersonal: IndyCar bestraft Team Penske nach der illegalen Modifikation doch noch stärker
(Motorsport-Total.com) - Einen Tag, nachdem Josef Newgarden und Will Power vom Fast-12-Qualifying ausgeschlossen worden sind, zieht IndyCar deutlichere Konsequenzen: Die beiden Ex-Meister müssen das 109. Indianapolis 500 von den Startplätzen 32 und 33 aufnehmen.

© Penske Entertainment
Will Power (links) und Josef Newgarden (rechts) müssen in die letzte Reihe, Scott McLaughlin (Mitte) entgeht einer Strafe Zoom
Zusätzlich werden die Teamstrategen von Power und Newgarden für den Rest des Indy 500 2025 suspendiert und für beide Vergehen muss Team Penske jeweils 100.000 Dollar Strafe zahlen. Beide Fahrer verlieren außerdem ihre Qualifying-Punkte. Ein Start aus der letzten Reihe ist zwar eine spürbare Strafe, doch es ist möglich, beim Indy 500 auch von ganz hinten aus zu gewinnen. Dennoch ist die Position gerade im Falle eines Startcrashs gefährlich.
Penske hat am Übergang des Chassis in die hintere Crashstruktur eine Kante begradigt, was aerodynamische Vorteile bringen sollte. Fotos in den sozialen Medien zeigen, dass ein Füllmittel verwendet wurde, mit dem die Kante sanfter ausfällt. Das sollte weniger Verwirbelungen in diesem Bereich bedeuten.
Scott McLaughlin entgeht einer Strafe, nachdem er wegen eines Unfalls im Training vor dem Qualifying gar nicht erst teilnehmen konnte. IndyCar zufolge wurde das Chassis der #3 inspiziert und für legal befunden. Dort sollen keine Modifikationen an besagter Stelle vorgenommen worden sein.
IndyCar-Präsident Doug Boles sagt: "Die Integrität des Indianapolis 500 hat oberste Priorität, und dieser Verstoß gegen die IndyCar-Regel, dieses Teil nicht zu verändern und es 'wie geliefert‘ zu verwenden, ist eindeutig."
"Die Strafe sollte größer sein, als nur dort zu starten, wo sich die Autos ohnehin [im schlechtesten Fall] qualifiziert hätten, wenn sie die Möglichkeit dazu gehabt hätten. Die Autos gehören als zwei der schnellsten 33 ins Feld, aber ein Start am Ende des Feldes ist in diesem Fall die angemessene Strafe." Patricio "Pato" O'Ward hat noch am Sonntag gefordert, dass die Penske-Boliden ins "Bumping" gehört hätten.
Warum Will Power zunächst durchgewinkt wurde
Boles erklärt auch, warum die Strafe erst am Tag nach dem Verstoß bekanntgegeben wurde: "Wir befassen uns mit Regelverstößen und Strafen grundsätzlich nach dem Event. Das ist nichts, womit wir uns mitten im Rennwochenende befassen."
Das Indy 500 ist hier eine Ausnahme, weil es sich über zwei Wochen erstreckt. Interessanterweise hat Boles aber noch am Sonntag angekündigt, dass die Strafen voraussichtlich erst nach dem Rennen ausgesprochen werden. Jetzt ist man von dieser Linie doch abgewichen. Der einmalige Zeitplan mit einer Woche zwischen Qualifying und rennen macht das möglich.
Aber warum passierte das Auto von Will Power zunächst die Abnahme, wurde dann aber doch zurückgepfiffen? Auch dafür hat Boles eine Erklärung: "Während die Autos durch die technische Abnahme liefen, wurden natürlich viele Dinge überprüft."
"Auch Fahrzeug #12 [Will Power] war in der technischen Abnahme, und dabei fiel unserem Technikchef Kevin Blanch - genannt 'Rocket' - etwas an der Crashstruktur auf, bei dem er sich nicht sicher war. Rocket hatte den Verdacht, dass es sich um ein mögliches Problem handeln könnte."
"Da wir aber versuchten, alle Autos schnellstmöglich durchzubringen, ließ er die #12 weiterfahren, um die nächsten Fahrzeuge zu checken. Zwei oder drei Autos kamen nach der #12 durch, bevor die #2 [Josef Newgarden] an der Reihe war. Und bei diesem Auto war die Modifikation identisch zum Auto #12."
"In diesem Moment war Rocket klar, dass wir etwas unternehmen oder zumindest prüfen mussten. Er bat den Crewchief der #2 sofort, Teammanager Kyle Moyer zu kontaktieren, der bei der #12 war, und ihm zu sagen, dass er das Auto anhalten solle, weil wir uns das nochmal genauer ansehen wollten."
Penske war offenbar auf diesen Fall vorbereitet und wollte die Fahrzeuge in der Startaufstellung für die Fast-12-Session legal machen. Das aber war nicht erlaubt und Newgarden und Power durften gar nicht starten. Zunächst sollten beide von den Plätzen elf und zwölf starten, jetzt rücken sie ganz nach hinten. McLaughlin startet von Position zehn.
IndyCar nennt keine Namen bei den suspendierten Strategen. Es müsste sich allerdings um Teamchef Tim Cindric (Newgarden) und Ron Ruzewski (Power) handeln, die auch 2024 im Push-to-Pass-Skandal bereits suspendiert waren. Team Penske hat sich bislang nicht zum neuerlichen Skandal geäußert.


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