Heftiger Überschlag in Indianapolis: Colton Herta fliegt im Qualifying ab
Im Qualifying für das berühmte Indy 500 hebt Colton Herta rückwärts ab und bleibt unverletzt - Saisondominator Alex Palou mit höchster Durchschnittsgeschwindigkeit
(Motorsport-Total.com) - Der Qualifyingtag für die berühmten 500 Meilen von Indianapolis wurde von zwei Unfällen überschattet, die beide glimpflich ausgingen. Schon im morgendlichen Training am Samstag schlug Marcus Armstrong in Kurve 1 mit dem Heck gegen die Safer Barrier.

© Penske Entertainment
Rückwärts hob Colton Herta ab und überschlug sich Zoom
Nach ersten Checks wurde er rasch aus dem Medical Center entlassen, aber es dauerte aufgrund des Protokolls bei Verdacht auf Gehirnerschütterung rund fünf Stunden, bis er die Freigabe der Ärzte erhielt und wieder ins Geschehen eingreifen durfte.
Im Qualifying sorgte Colton Herta für einen Schreckmoment. Der Andretti-Pilot verlor bei über 375 km/h auf der Anfahrt zu Kurve 1 die Kontrolle über seinen Honda-Boliden und drehte sich plötzlich weg. Heck voran schlug er in die Safer-Barrier ein.
Durch den Aufprall hob das Fahrzeug ab, überschlug sich und rutschte kopfüber, von Funken begleitet, bis in Kurve 2. Erst dort kam das Wrack mit einem weiteren Einschlag zum Stehen. Das Sicherheitsteam der IndyCar-Serie war sofort zur Stelle.
Behutsam wurde der Wagen wieder auf die Räder gestellt. Herta kletterte selbstständig aus dem Cockpit und verließ sichtlich angeschlagen, aber auf eigenen Beinen den Unfallort. Er wurde ins Medical Center gebracht, wenig später aber schon wieder entlassen.
Auch Herta durfte wieder ins Geschehen eingreifen. "Glücklicherweise sehen diese Unfälle schlimmer aus, als sie sich anfühlen - wobei das auch nicht gerade angenehm war", sagt Herta gegenüber FOX.
"Ich hatte ein gutes Gefühl mit dem Auto, aber als ich rausgefahren bin, war es plötzlich extrem rutschig. Ich konnte nicht einmal die erste Runde zu Ende bringen. Einer dieser Tage, an denen man sich fragt: 'Warum heute?'"
Abseits von Hertas Unfall stand das eigentliche Qualifying im Fokus: Alex Palou fuhr in gewohnter Manier die Bestzeit. Mit einem Vier-Runden-Schnitt von 233,043 Meilen pro Stunde war der Ganassi-Fahrer der Schnellste des Tages.
Im Qualifying ging es darum, sich einen Platz in den Top 12 zu sichern, denn die Startpositionen der ersten vier Reihen werden am Sonntag ausgefahren. Die Ergebnisse der Fahrer auf den Plätzen zwölf bis 30 entsprechen bereits ihrer Startaufstellung.
In den Top 12 fanden sich neben Palou auch Scott McLaughlin, Josef Newgarden, Pato O'Ward, Scott Dixon, Robert Schwartzman, David Malukas, Felix Rosenqvist, Takuma Sato, Will Power, Marcus Ericsson und Christian Lundgaard (zum Ergebnis).
Nach seinem Unfall rückte Herta mit dem Ersatzauto aus und qualifizierte sich als 29. Armstrong fuhr am späten Nachmittag ebenfalls noch zwei Versuche, brach aber beide ab und stellte somit als einziger der 34 Teilnehmer keine Zeit auf.
Besonders spannend war es im Kampf um die letzten Startplätze. Graham Rahal rettete sich als 30. mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur 0,004 Meilen pro Stunde vor dem Last-Chance-Qualifier, in dem es am Sonntag um die finalen Startplätze geht.
In dieser Session müssen Marco Andretti sowie die Dale-Coyne-Teamkollegen Rinus VeeKay und Rookie Jacob Abel antreten. Auch Armstrong ist als Letzter im Last-Chance-Qualifier. Von diesen vier Fahrern wird sich einer nicht für das Indy 500 qualifizieren, denn es gibt nur 33 Startplätze.


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