Indy 500: Montagstraining endet mit Ganassi-Spitze und erstem Crash

Während Alex Palou am Tag nach dem Qualifying die Sessionbestzeit markiert, sorgt Dalton Kellett für den ersten Unfall seit Trainingsbeginn vorigen Dienstag

(Motorsport-Total.com) - Direkt am Tag nach dem zweitägigen Qualifying zum Indy 500 wurde auf dem Indianapolis Motor Speedway wieder gefahren. Als vorletzte Vorbereitung auf das Rennen am kommenden Sonntag stand am Montag ein zweistündiges Freies Training in Rennabstimmung auf dem Programm. (Fotos: Trainings und Qualifying zum 106. Indy 500)

Titel-Bild zur News: Alex Palou

IndyCar-Champion Alex Palou führte das Montagstraining zum Indy 500 an Zoom

Für das Montagstraining wurde der Ladedruck der IndyCar-Turbomotoren wieder auf 1,3 bar reduziert. Im Qualifying am Wochenende waren die 33 Indy-500-Teilnehmer mit 1,5 bar Ladedruck gefahren und hatten dadurch rund 90 PS mehr zur Verfügung. Herausgekommen ist ein neuer Pole-Rekord, aufgestellt von Scott Dixon mit 234,046 Meilen pro Stunde über vier fliegende Runden.

Am Montag wurden bei knapp 20 Grad Celsius unter kaum bewölktem Himmel nicht mehr vier fliegende Runden auf Zeit gefahren, sondern einzelne Runden gewertet. Gefahren freilich wurde nicht einzeln, sondern in großen Gruppen, um den Rennverkehr zu simulieren.

Erster Crash des Indy-500-Fahrbetriebs 2022

Nach eineinhalb der zwei Stunden gab es den ersten und bisher einzigen Crash im Fahrbetrieb rund um das 106. Indy 500. Er betraf Dalton Kellett (Foyt-Chevrolet), der augenscheinlich mit dem Schrecken davon kam. Der Kanadier hatte am Ende der Start/Ziel-Gerade versucht, Romain Grosjean (Andretti-Honda) außen zu überholen, brachte das Manöver aber nicht zum Abschluss. Grosjean bog vor ihm in Turn 1 ein.

Auf der Außenbahn verlor Kelletts Foyt-Chevrolet die Haftung an der Hinterachse und krachte nach einem halben Dreher mit der linken Seite voran in die äußere Streckenbegrenzung. Die rechten Räder verloren kurzzeitig den Bodenkontakt. Kurz nach dem Aufprall befreite sich Kellett aus eigener Kraft aus dem Cockpit.

"Ich habe mir den Fuß ein bisschen angeschlagen, aber abgesehen davon geht es mir gut", so Kellett im Interview wenige Minuten nach dem Crash. Zum Unfallhergang sagte er: "Ich dachte, Romain würde hinter mir einscheren. Er blieb aber auf dem Gas. Ich war derjenige, der überholte, also geht es wohl auf meine Kappe. Andererseits war es ein Freies Training und nicht die letzte Runde im Rennen."

Ganassi auch im Renntrimm stark

Die Nase vorn hatte letzten Endes Alex Palou (Ganassi-Honda), und zwar mit einer im Windschatten gefahrenen Rundenzeit von 39,226 Sekunden. Palous Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 229,441 Meilen pro Stunde (369,171 km/h).

Polesetter Scott Dixon schloss als Zweitschnellster ab. Jimmie Johnson als der schnellste Indy-500-Rookie auf P3 und Marcus Ericsson auf P5 sorgten für vier Ganassi-Honda in den Top 5 des Tagesklassements. Damit hat das Team von Chip Ganassi die schon im Qualifying am Sonntag gezeigte Stärke nun auch mit Rennabstimmung unterstrichen.


Fotostrecke: Die Startaufstellung zum Indy 500

Einziger Nicht-Ganassi-Pilot in den Top 5 des Montagstrainings: Takuma Sato (Coyne-Honda) auf P4. Schnellster im Chevrolet-Lager war Penske-Pilot Josef Newgarden auf P6. Romain Grosjean schloss die Session knapp außerhalb der Top 10 auf P11 ab. (Ergebnis: 7. Freies Training zum 106. Indy 500)

McLaughlin dreht sich in der Boxengasse

Scott McLaughlin (Penske-Chevrolet; 15.) legte in der Boxengasse einen Dreher hin. Der passierte ihm aber nicht etwa beim Bremsen und Runterschalten. Stattdessen verlor der Saisonauftaktsieger das Auto beim Herausfahren aus seinem Boxenplatz aus der Kontrolle. Ein etwas zu heftiger Gasstoß genügte, und der gelbe #3 Penske-Chevrolet stand entgegen der Fahrtrichtung in der Boxengasse.

Die meisten Runden innerhalb der zwei Stunden Trainingszeit fuhr Takuma Sato mit 106. Scott McLaughlin, Romain Grosjean, IndyCar-Rookie Christian Lundgaard (Rahal-Honda; 12.) und Colton Herta (Andretti-Honda; 17.) brachten es ebenfalls auf eine dreistellige Rundenzahl und damit eine halbe Renndistanz.

Bis zum 200-Runden-Rennen am Sonntag gibt es jetzt nur noch ein letztes Freies Training, und zwar über ebenfalls zwei Stunden am Freitag, dem "Carb-Day". Für Freitag werden derzeit Regenschauer vorausgesagt, für Sonntag nicht. (TV-Zeiten, Teilnehmer, Historie & Co.: Alle Infos zum 106. Indy 500)

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