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  • 09.10.2013 14:51

  • von Pete Fink

Ganassi-Aus: Honda bleibt (noch) ruhig

Honda-Technikchef Roger Griffiths sieht trotz des Ganassi-Abgangs keinen direkten Handlungsbedarf, sondern will sich auf die Breite im Honda-Kader konzentrieren

(Motorsport-Total.com) - Nach dem überraschenden Wechsel des Ganassi-Teams, das ab der IndyCar-Saison 2014 mit Chevrolet-Motoren antreten wird, bleibt man bei Honda ruhig. Obwohl der Verlust des Ganassi-Flagschiffes natürlich schmerzt, will sich Honda nicht auf eine übereilte Suche nach einem Ersatz begeben. "Wenn man sich nur auf ein einzelnes Team fokussiert, die für dich alles gewinnen sollen, dann steht man dumm da, wenn mal etwas schiefgeht", begründete Honda-Technikchef Roger Griffiths gegenüber den Kollegen von 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Honda-Motor im Ganassi-Boliden von Charlie Kimball

Der Honda-Motor von Charlie Kimball (Ganassi) hat bald ausgedient Zoom

Auch ohne Ganassi, denn "natürlich hätten wir gerne einen großen Namen bei uns, aber das bedeutet nicht automatisch, dass ein großer Name auch immer die nötigen Ergebnisse liefern kann." Die beiden IndyCar-Schwergewicht Penske und Ganassi sind für 2014 bereits von Chevrolet bekanntgegeben. Im Fall Andretti steht diese offizielle Verlautbarung übrigens noch aus, dürfte aber lediglich eine Formsache sein.

Und: Honda hat in dieser Saison mit Takuma Sato (Foyt), Mike Conway (Dale Coyne) und vor allem Simon Pagenaud (Schmidt) drei seiner kleineren Teams in die Victory Lane gebracht. "Zu diesem Zeitpunkt hat unser Aushängeschild (Ganassi; Anm. d. Red.) noch nichts gebracht, aus welchen Gründen auch immer", sagte Griffiths. "Wir werden uns daher auf die Breite unter unseren Teams konzentrieren und nicht auf eine Spitze."

Vielmehr wünscht sich Honda für die Zukunft einen weiteren Hersteller, denn seit dem unsäglichen Lotus-Aus gibt es bei den IndyCars nur noch den Zweikampf Honda gegen Chevy. "Ein dritter Hersteller ist absolut kritisch für das langfristige Interesse an den IndyCars", deutet Griffiths an, der sich dies für die kommenden Jahre wünscht. Bis 2016 sei das Honda-Engagement auch ohne Speerspitze Ganassi gesichert.

Anders liegen die Dinge, "wenn man sich vor Augen führt, was ab 2017 passieren könnte. Wird es dann eine neue Motorenformel geben oder entwickeln wir das aktuelle Triebwerk weiter? Was passiert langfristig, zum Beispiel bis 2020? Wenn man einen Wettbewerb haben möchte, dann ist es ziemlich schwierig, so etwas aufrechtzuerhalten, wenn man nur zwei Konkurrenten hat."