• 28.10.2008 10:21

  • von Pete Fink

Franchitti und Dixon - das neue Ganassi-Traumduo?

Angesichts der Ganassi-Vorstellung von Surfers Paradise dürfte die IndyCar-Konkurrenz gewarnt sein - sind Dixon/Franchitti die neuen Vasser/Montoya?

(Motorsport-Total.com) - Chip Ganassi war sich schon vor dem Nikon Indy 300 sicher: "Es wird richtig viel Spaß machen, die beiden kommende Saison als Teamkollegen zu sehen", erklärte der Teamchef in seiner persönlichen Vorschau. "Sie werden sich gegenseitig pushen. Sie sind sich sehr ähnlich: Ruhig, cool und geduldig und beide genauso gut auf Rundstrecken wie auf den Ovalen."

Titel-Bild zur News: Dario Franchitti Scott Dixon

Alarm bei der Konkurrenz: Dario Franchitti und Scott Dixon verstehen sich bestens

Natürlich steckt hinter dieser Beschreibung sein Fahrerduo für die Saison 2009 - Scott Dixon und Dario Franchitti. Ganassi erwartet von den zwei IndyCar-Champions viel: "In unserer Teamhistorie hatten wir schon einige starke Duos wie Vasser und Zanardi, Vasser und Montoya oder auch Dixon und Wheldon. Aber ich glaube dieses hier hat die Chance dazu, etwas ganz spezielles zu werden."#w1#

In der Tat, denn über die fahrerischen Allround-Qualitäten Dixons braucht man nach dessen Traumsaison 2008 keine Worte zu verlieren. Auch in Surfers Paradise holte der erst 28-Jährige IndyCar-Routinier in gewohnter Manier mit Platz zwei das maximal mögliche Resultat.

"Mein Start war schlecht", bilanzierte Dixon. "Ich musste Ryan Briscoe passieren lassen. Das war etwas unglücklich, denn hier ist es schwer zu überholen." Der Neuseeländer gab sich gewohnt zäh und setzte den nach dem Power-Ausfall führenden Penske-Piloten weiter massiv unter Druck - ohne Erfolg. "Er war einfach zu schnell."

Franchitti auf Anhieb bärenstark

Dario Franchitti

Dario Franchitti büsste seine gute Position nach zwei kleinen Fehlern ein Zoom

Doch die eigentliche Überraschung war die Vorstellung von Dario Franchitti. Der Schotte präsentierte sich nach seinem NASCAR-Abenteuer in Surfers Paradise als wäre er nie weg gewesen, und mischte von Beginn an munter an der Spitze der Zeitenlisten mit.

"Das ging alles viel besser als erwartet", lautete die Franchitti-Bilanz. "Ich wusste, dass das Auto gut sein würde. Die große Frage war, ob ich von Beginn an konkurrenzfähig sein würde. Da war ich mir nicht sicher und habe mir deswegen auch nicht viel von meinem ersten Wochenende erwartet."


Fotos: IndyCars in Surfers Paradise


Umso überraschender war die Tatsache, dass sich Franchitti in jeder Trainingseinheit unter den schnellsten Drei befand und in der Qualifikation Startplatz vier holen konnte. Im Rennen selbst beging der Schotte dann zwei kleine Fehler kurz hintereinander, die ihn aus der Führungsrunde warfen. Für die Ganassi-Mannschaft kein Beinbruch.

"Damit kann ich leben", erklärte Franchitti, der sogar zum Scherzen aufgelegt war. "Es war schon etwas komisch im Ganassi-Auto zu sitzen. In den vergangenen zehn oder elf Jahren fuhr ich immer entweder vor oder hinter einem Target-Auto. Nun saß ich darin, das war schon ziemlich cool."

Alarm bei der IndyCar-Konkurrenz?

Scott Dixon

Scott Dixon und der Meisterpokal 2008 - wer kann Ganassi gefährlich werden? Zoom

Die Frage ist nun, wie die beiden IndyCar-Champions als neue Teamkollegen miteinander auskommen werden. Auch dazu diente das Surfers-Wochenende und alle Teambildungssignale stehen auf Grün. "Nachdem ich nun zum ersten Mal mit Scott zusammengearbeitet habe, werde ich ein Buch mit dem Titel 'Scott Dixon: Die Wahrheit' schreiben", witzelte Franchitti.

Seine Erklärung: "Er kommt immer so ruhig und ernsthaft rüber, aber nun kenne ich ihn auch abseits der Rennstrecke. Man kann eine Menge Spaß mit ihm haben. Er ist absolut entspannt und die ganze Atmosphäre im Team ist richtig gut. Aber trotzdem arbeiten alle hart, denn ohne das wirst du in keiner Serie Erfolg haben."

Den hatte der überlegene Champion Dixon in der IndyCar-Saison 2008 in jedem Fall. Und die Franchitti-Vorstellung von Surfers Paradise lässt die Vermutung zu, dass bei Ganassi 2009 eine noch größere Qualität an Bord sein dürfte, was die Konkurrenz von Penske und Andretti-Green sicherlich auch beobachtet haben wird.