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Franchitti trauert verpassten Chancen nach
Dario Franchitti sah sich in der NASCAR schon auf dem Weg nach oben, bevor seine Stockcar-Karriere abrupt beendet wurde - Neuanlauf bei den IndyCars
(Motorsport-Total.com) - Dario Franchitti war gerade aus seinem Cockpit gestiegen und war auf dem Weg zum Teamtransporter, als sich ein Mechaniker-Trio gegnerischer Teams an seine Fersen heftete. "Willkommen zurück, Dario", erschallte es von hinten. Der Champion von 2007 lächelte und ging seines Weges. Auch wenn er sich eigentlich im NASCAR-Sprint-Cup etablieren wollte, war es ein gutes Gefühl, wieder dort zu sein, wo man ihn kannte und schätzte.

© GrandAm
Franchitti hatte nach seinem Titeljahr 2007, wo er unter anderem das große Indy 500 gewonnen hat, sein Glück an der Seite von Ganassi im NASCAR-Sprint-Cup versucht. Im Saisonverlauf musste Ganassi jedoch aus Kostengründen einen Wagen von der Meisterschaft zurückziehen, eben jenen von Franchitti. Und da die bis dahin abgelieferten Resulate des Schotten nicht allzu berauschend waren, fand sich kein anderes NASCAR-Team, um den 35-Jährigen aufzufangen.#w1#
So blieb Franchitti wenig anderes übrig, als die Rückkehr zu den IndyCars, der Rennserie, in der er zwar groß geworden war, die er aber verlassen hatte, weil sie für ihn keine Herausforderungen mehr bot. Als Trostpreis feiert der beliebte Franchitti sein Comeback im Cockpit eines Topteams und wird die neue Saison mit Scott Dixon bestreiten. 2007 hat er den Neuseeländer in einem Herzschlagfinale knapp geschlagen und den Titel an sich gerissen.
"Ich bin enttäuscht, weil ich das Glück hatte, überall alles zu gewinnen, was ich je angepackt habe. Die Tatsache, dass ich dort nicht erfolgreich war, nagt etwas an mir", denkt Franchitti mit Wehmut an die NASCAR zurück. "Ich bin natürlich aber sehr glücklich, wieder hier mit diesen Möglichkeiten sein zu dürfen, aber natürlich wäre ich auch gerne weiter dort gefahren."
Er hat jedoch nicht das Gefühl, dass 2008 ein völlig vergeudetes Jahr war: "Gegen Ende bekam ich immer mehr den Bogen raus. Bei den letzten drei Cup-Rennen, an denen ich teilnahm, war ich mit Sicherheit nicht schlechter, wenn nicht sogar besser, als meine Teamkollegen. Im Nationwide-Auto haben wir in Watkins Glen die Pole holen können und in Bristol einen Startplatz in der ersten Startreihe. Wir haben sogar etwa 80 Runden lang das Rennen angeführt."
"Ich kam also immer mehr auf den Trichter, aber es hätte nicht sollen sein. Die wirtschaftliche Lage und all das spielte eben nicht mehr mit", zuckt Franchtitti mit den Schultern. "Als ich in die NASCAR kam, musste ich all meine Kenntnisse zum Fenster rauswerfen. In der NASCAR wird ganz anders gefahren. Die Rückkehr sollte mir nun leichter fallen."
Dixon weiß, dass es guten Grund gibt, den IndyCar-Rückkehrer auf keinen Fall zu unterschätzen: "Ich denke, er wird extrem schnell sein. Er dürfte motivierter sein, weil er ein recht schlechtes Jahr hatte und nun will er die Dinge wieder geraderücken. Ich glaube, er wird die ganze Saison mein zähester und größter Gegner sein."

