Foyt und seine Rennfahrer
A.J. Foyt macht es seinen Rennfahrern nicht leicht, der temperamentvolle Teamchef fordert viel und ist als vierfacher Indy-Sieger schwer zu widerlegen
(Motorsport-Total.com) - A.J. Foyt ist in den USA eine echte Rennfahrerlegende. Auch wenn er in Europa weniger bekannt ist - was ganz einfach daran liegt, dass der kauzige Texaner nie ein echtes Interesse an der Formel 1 hatte -, Foyt war der erste Amerikaner, der die Indy 500 viermal gewinnen konnte.

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A.J. Foyt ist seit 50 Jahren im amerikanischen Motorsport aktiv
Eine handverlesene Expertengruppe der 'AP' wählte ihn im Jahr 2000 neben seinem langjährigen Rivalen Mario Andretti zum "Fahrer des Jahrhunderts", und seit dem Jahr 1965 begann Foyt, unter anderem in der NASCAR, mit einem eigenen Auto an den Start zugehen.#w1#
Gewinnen um jeden Preis
Seit dieser Zeit gaben sich unzählige Rennfahrer die Klinke in die Hand, denn leicht gemacht hat es der 72-Jährige seinen Piloten nie: "Natürlich gibt es eine ganze Menge großartiger Rennfahrer", so Foyt. "Aber es gibt nur ein paar sehr wenige, die in der Lage sind, dieses kleine bisschen Mehreinsatz herauszukitzeln, damit sie gewinnen."
So habe er zu viele Fahrer gesehen, die mit einem zweiten oder dritten Platz zufrieden gewesen wären - keine gute Verhandlungsgrundlage für eine Auseinandersetzung mit dem streitbaren Altmeister, dessen Temperamentsausbrüche berühmt sind.
Wie beim Papst im Vatikan

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Auch Eddie Cheever Jr. fuhr 1994 und 1995 für A.J. Foyt Zoom
Scott Sharp fuhr im Jahr 1996 für Foyt und weiß genau, was den Fahrer dort erwartet: "So lange du ihn respektierst, wird es kein Problem geben", erzählt der aktuelle Rahal-Letterman-Pilot. "A.J. will einfach jemanden, der immer Gas gibt. Du kannst das Auto crashen, und es wird ihm egal sein, solange du auf dem Gaspedal gestanden bist."
Seine erfolgreichste Zeit als Rennstallbesitzer erlebte Foyt, der in diesem Jahr übrigens sein 50-jähriges Jubiläum im Motorsport feiert, Ende der neunziger Jahre mit seinem schwedischen Lieblingsschüler Kenny Bräck, der 1998 die IndyCar-Serie und 1999 die Indy 500 gewann.
Auch ein gewisser Chip Ganassi fuhr 1985 für den Texaner und von Eddie Cheever Jr. stammt folgendes Zitat: "Mit ihm bei den '500' zu sein, ist so, als wenn man am Ostersonntag beim Papst im Vatikan ist."

