Ericsson-Odyssee: Erst fährt er fast zum Sieg, dann wird er bestraft
Marcus Ericsson war drauf und dran, zum zweiten Mal das Indy 500 der IndyCar-Serie zu gewinnen - Alex Palou überholte ihn aber - Dann hagelte es Strafen
(Motorsport-Total.com) - "Ich habe mit seiner Attacke nicht gerechnet”, sagte Marcus Ericsson nach seinem vermeintlich zweiten Platz beim Indianapolis 500 der IndyCar-Saison 2025. Der Schwede musste sich kurz vor Schluss gegen den Serienprimus Alex Palou geschlagen geben, der sein erstes Ovalrennen gewann. Damit wurde es für den Andretti-Piloten nichts mit seinem zweiten Indy-500-Sieg seit 2022, auch, weil er nach dem Rennen sowieso noch bestraft wurde.

© James Gilbert / Getty Images
Marcus Ericsson hatte eine Chance auf den Indy-500-Sieg Zoom
Es wurden Modifikationen an den von Dallara gelieferten Abdeckungen des Energy-Management-Systems (EMS) sowie an den Befestigungspunkten zwischen den Abdeckungen und den Querlenkern festgestellt. Deshalb wurden Ericsson und Kyle Kirkwood auf die Plätze 31 und 32 strafversetzt. Bei der technischen Abnahme erwischte es zudem Callum Ilott, dessen Auto die vorgeschriebene Mindesthöhe und Position der Endplatten nicht erfüllte.
"Das ist ein Rennen, in dem der Sieger alles abräumt”, so Ericsson nach der herben Niederlage. In Indianapolis ist der Zweitplatzierte schließlich der erste Verlierer. "Das tut richtig weh." Von Startplatz neun gestartet, hielt sich Ericsson zu Beginn des Rennens aus dem Chaos heraus und katapultierte sich in eine aussichtsreiche Position, um das legendäre Rennen zu gewinnen.
14 Runden vor Schluss führte er das Feld an, doch dann überraschte ihn Palou mit einem starken Angriff, der dem Spanier letztlich den Sieg schenkte. Daran änderte auch der Kampf von Devlin DeFrancesco und Louis Foster nichts, die direkt vor dem Spanier alles gaben, um nicht überrundet zu werden.
"Ich hatte diese überrundeten Autos vor mir und ich hatte Probleme in der Dirty-air", erklärt Ericsson. "Alex hat dann Schwung aufgenommen, aber ich habe mit seiner Attacke nicht gerechnet. Es wird mich nachts jetzt eine Weile wach halten, darüber nachzudenken, was ich getan habe und was nicht."
In den letzten Runden des 500-Meilen-Klassikers versuchte Ericsson noch einmal, an Palou vorbeizukommen, doch an den Dominator der Saison 2025 gab es kein Vorbeikommen. Die Gelbphase in der letzten Runde war deshalb wohl irrelevant, da sie mutmaßlich keinen Einfluss mehr auf das Ergebnis hatte.
"Ich werde in meinem Kopf durchspielen, was ich hätte anders machen können. Hätte ich eines der überrundeten Autos zwischen mir und Alex bekommen, wäre das ein Puffer gewesen", so der Schwede. "Ich hätte das im letzten Stint wohl anders angehen müssen.” Während Ericsson dem Sieg nachtrauerte, feierte der dreimalige Champion Palou seinen ersten Oval- und 17. Karrieresieg in der IndyCar-Serie.


Neueste Kommentare