Die IRL hat Lust auf Chinesisch...

Geht es nach IRL-Manager Terry Angstadt, dann fährt die IndyCar-Serie schon ab der Saison 2011 vor 500.000 Zuschauern in China

(Motorsport-Total.com) - Zwar zieht die Weltwirtschaftskrise auch am längst erwachten Riesen China bei weitem nicht spurlos vorbei, doch das ändert nichts daran, dass der chinesische Markt für traditionelle Konzerne aus Europa oder auch Nordamerika hochinteressantes Terrain ist. Deswegen denkt nun offenbar die IndyCar-Serie über ein Rennen in China nach.

Titel-Bild zur News: China

Geht statt der Formel 1 bald die IndyCar-Serie nach Schanghai?

"China ist ein riesiger Markt und ich liebe das Interesse, das die Chinesen zeigen", sagt IRL-Manager Terry Angstadt und bestätigt: "Wir sind eindeutig interessiert." Kein Wunder: Mit mehr als einer Milliarde Menschen, die großteils noch nicht mal ein Auto haben, ist China gerade für die Motorsportindustrie und verwandte Branchen ein fast unergründetes Paradies, das es zu erobern gilt.#w1#

Derzeit finden 14 von 17 IndyCar-Rennen in den USA statt, zwei in Kanada und eines in Japan. Demnächst soll es auch nach Brasilien gehen, aber China wäre klarerweise ein Meilenstein: "Wir ziehen eine bestehende und eine neue Anlage in Betracht", so Angstadt. "Die chinesischen Offiziellen sagen, dass sie eine Anlage wollen, die 500.000 Zuschauer fasst." Das wäre sogar mehr als in Indianapolis.

Bei der bestehenden Anlage könnte es sich um den Shanghai International Circuit handeln, der die Ränge mit der Formel 1 nicht mehr füllen kann und daher angeblich nur noch mäßiges Interesse an einer (pro Jahr etwa 27 Millionen Euro teuren) Vertragsverlängerung mit Bernie Ecclestone zeigt. Theoretisch könnte die IndyCar-Serie zu weit günstigeren Konditionen der Königsklasse nachfolgen.

"Viele unserer Partner und Teamsponsoren haben großes Interesse an China", betont Angstadt. Doch die Euphorie sollte im Zaum gehalten werden, denn wenn es nicht einmal der Formel 1 gelingt, über die Stadtgrenzen von Schanghai hinaus Beachtung zu finden und die Tribünen zu füllen, wie soll es dann der IndyCar-Serie gelingen, die in China noch deutlich weniger populär ist?