• 28.05.2007 11:43

  • von Britta Weddige

Der Nudeltopf bleibt in Männerhand

Danica Patrick hat die Sensation verpasst und bei den Indy 500 nicht gewonnen - auch sonst lief es für die drei Damen im Feld nicht rund

(Motorsport-Total.com) - Danica Patrick hatte sich aufgemacht, in Indianapolis Geschichte zu schreiben. Bei der 91. Auflage der legendären Indy 500 wollte sie die erste Frau sein, die den Klassiker gewinnt. Und über hundert Runden lang sah es auch gut aus für die Andretti-Green-Pilotin: Während Mutter Patrick an der Boxenmauer emotionsreich mitfieberte, fuhr Danica konstant vorn mit und bildete mit ihren Teamkollegen Marco Andretti und Tony Kanaan das Spitzentrio. Als in Runde 113 das Rennen wegen starken Regens für drei Stunden unterbrochen wurde, lag sie auf Rang drei, den möglichen ersten Sieg vor Augen.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Danica Patrick muss ihren Traum vom Indy-500-Sieg weiterträumen

Doch nach dem Restart und den folgenden Strategiespielchen zog die Pilotin den Kürzeren: Als das Rennen nach 165 Runden wegen erneuten Regens abgebrochen wurde, lag sie auf Rang acht, während Teamkollege Dario Franchitti den Sieg feierte.#w1#

Patrick: "Es ist frustrierend"

Entsprechend frustriert war Patrick danach: "Ich hatte ein schnelles Auto und es war ein guter Tag, abgesehen von etwas Pech am Ende", bilanzierte sie. "Dann kam der Regen und ich war auf dem falschen Platz. Wieder ein frustrierendes Jahr, in dem ich wirklich gedacht hatte, ich hätte die Chance auf den Sieg. Es ist frustrierend. Ich bin nur froh, dass in dem ganzen Durcheinander von Tankstopps und Regen am Ende einer unserer Jungs gewonnen hat und kein anderer."

Zehn Plätze hinter Patrick wurde die zweitbeste Frau im Feld, Sarah Fisher, als 18. abgewunken. Mehr war für die DRR-Pilotin nicht drin: "Wir hatten ein ganz gutes Auto, es ist nur einfach nicht so richtig für uns gelaufen", fasste sie ihre 165 Runden zusammen. "So eng wie es in diesem Sport zugeht, wird es wirklich schwierig, wenn nicht alles wie am Schnürchen klappt. Ich bin ein paar Mal im Verkehr stecken geblieben und hatte Probleme bei den Boxenstopps." Sie ist aber zuversichtlich, dass es beim nächsten Rennen in Milwaukee wieder besser für sie läuft.

Duno: Ende in der Mauer

Heimlicher Star der Indy-Pilotinnen war aber die Dritte im Bunde, Milka Duno. Die Samax-Pilotin aus Venezuela stand bei ihrem ersten Auftritt bei den Indy 500 im Mittelpunkt des Interesses. Im Rennen geholfen hat ihr das nicht viel: Nach 65 Runden setzte sie ihren Dallara-Honda in die Mauer.

Sie habe, als vor ihr fahrende Autos plötzlich langsamer wurden, Anpressdruck verloren und dadurch die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren, erklärte Duno danach. "Du versuchst noch, das Auto zu kontrollieren, aber das geht alles so schnell. Du hast gar keine Chance, einen Fehler zu machen. Es war auch kein Fehler von mir. Ich war nur hinter zwei Autos, die zu sehr abgebremst haben."

Trotzdem: Von ihrem ersten Indy-500-Auftritt war Duno, abgesehen vom Ende, rundum begeistert. "Das war für mich ein fantastischer Monat", erklärte sie. "Es war toll, so hart zu arbeiten, ich habe jeden einzelnen Moment in Indianapolis genossen. Hier wollte ich schon seit langem einmal fahren - und jetzt bin ich hier. Ich habe mich qualifiziert, ich habe dazu gehört, ich bin das Rennen gefahren. Es ist sehr schwer, das mit Worten zu beschreiben."