• 08.06.2008 10:09

  • von Pete Fink

Chip Ganassi fordert ein "Green-White-Chequered-Finale"

Langsam wird es bei den IndyCars zur Unsitte, dass ein Rennen unter Gelber Flagge entschieden wird - Chip Ganassi will eine NASCAR-Regel übernehmen

(Motorsport-Total.com) - Acht Gelbphasen über insgesamt 52 Runden sah das Bombardier Learjet 550k am Sonntagmorgen, und fast erwartungsgemäß ging das achte IndyCar-Saisonrennen auch unter Gelber Flagge zu Ende. Dies geschah bereits zum zweiten Mal binnen einer Woche, nachdem in Milwaukee ebenfalls eine Kollision dazu führte.

Titel-Bild zur News: Chip Ganassi

Chip Ganassi fordert eine NASCAR-Regel bei den IndyCars

Nach der Siegerehrung gab es aufgrund dieser Tatsache einige kritische Stimmen, wobei sich Teambesitzer Chip Ganassi höchstpersönlich zum Anwalt einer Regeländerung machte. "Ich habe viele Fans schon vor dem Fallen der Zielflagge abwandern sehen", kommentierte Ganassi. "Das ist enttäuschend, denn die Fans kommen, um eine gute Show zu sehen und sie verdienen ein tolles Rennfinale."#w1#

Die Lösung liegt für Ganassi in den beispielhaften Regeln der NASCAR. Dort ist es seit einiger Zeit fast nicht mehr möglich, dass ein Rennen unter Gelber Flagge zu Ende geht, denn man hat ein sogenanntes Green-White-Checkered-Finale eingeführt.

Das bedeutet: Sollte es - wie in den USA nicht unüblich - in den letzten Runden eines Rennens zu einer Kollision kommen, deren Aufräumarbeiten solange dauern würden, dass das unter Gelber Flagge dahinrollende neutralisierte Feld die eigentlich vorgesehene Rundenanzahl absolviert, und daher ein kampfloser Sieger feststehen würde, gibt es anstelle dessen eine Verlängerung über zwei Rennrunden.

Scott Dixon Helio Castroneves

Die Entscheidung: Scott Dixon und Helio Castroneves rollen über die Ziellinie Zoom

Denn das Rennen ist solange neutralisiert, bis die Aufräumarbeiten beendet sind. Anschließend wird die grüne Flagge (Green) zu einem letzten Restart geschwenkt. Das Feld dreht eine Rennrunde, bevor die weiße Flagge (White) gezeigt wird, die die letzte Runde einläutet. Danach folgt ein zweiter Umlauf bis zur Zielflagge (Chequered).

Ein Rennende unter Gelb gibt es nur in dem Fall, wenn es in diesen beiden letzten schnellen Runden erneut krachen sollte, was im NASCAR-Sprint-Cup zuletzt Ende April in Talladega der Fall war.

"Ich verstehe die Unterschiede zwischen den IndyCars und der NASCAR, und ich kann nachvollziehen, warum ein paar Leute der Meinung sind, dass man dies hier nicht machen kann", begründete Ganassi. "Aber wir müssen uns dringend zusammensetzen und uns einen Weg überlegen wie man so etwas ähnliches umsetzen kann, und zwar so, dass es für alle fair zugeht."