• 16.05.2014 11:25

  • von Pete Fink

Bourdais: Warum es in der Formel 1 nicht geklappt hat

Sebastien Bourdais fühlt sich in den USA rundum wohl und arbeitet auf seinen ersten Sieg im Indy 500 hin - mit der Formel 1 hat er abgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - 81 Runden drehte Sebastien Bourdais am Donnerstag. Das Ganze in zwei Autos, denn neben den 71 Umläufen in seiner Startnummer 11 fuhr der 35-jährige Franzose auch den Shakedown seines KV-Teamkollegens James Davison. In der Startnummer 33 kam Bourdais auf zehn zusätzliche Vergleichsrunden. Dies alles in einer Trainingswoche von Indianapolis, die - wie so oft - von schlechtem Wetter unterbrochen war. Für den Geschmack des vierfachen IndyCar-Champions gab es ein wenig zu wenig Streckenzeit.

Titel-Bild zur News: Sebastien Bourdais

Sebastien Bourdais sitzt beim Indy 500 im Siegerauto des Vorjahres Zoom

"Wir sind am Sonntag gar nicht gefahren und auch am Montag waren wir nicht oft draußen", stellte Bourdais fest. "Auch am Dienstag haben wir nicht sehr viel erledigen können. Aber so ist es halt manchmal. Manchmal gehst du ins Qualifying und hast noch nicht besonders viel ausgetestet." In diesem Jahr gibt es nach dem anstehenden Qualifikationswochenende erstmals einen Trainingsmontag. "Darüber haben sich viele beschwert, aber vielleicht sind sie jetzt froh darüber."

2014 wird erst sein viertes Indy 500 und noch wartet Bourdais auf eine Top-10-Platzierung. Ganz zu schweigen von dem großen Indy-500-Sieg, der dem Allround-Piloten auf seiner Erfolgsliste fehlt. "Das ist einer der Orte, wo du niemals weisst, was auf dich zukommen wird", sagte er gegenüber dem 'Indy Channel'. "Aber jeder will diesen Erfolg unbedingt haben. Hier geht es nicht um das Preisgeld oder um den Ruhm. Hier geht es darum, was dieser Sieg innerhalb der Renngemeinde bedeutet."

Seine vier IndyCar-Titel holte er zwischen 2004 und 2007, also noch in den Zeiten des Splits. Nach der Wiedervereinigung und seinem Formel-1-Abstecher bei Toro Rosso wartet Bourdais noch auf einen Erfolg. Im KV-Team von Kevin Kalkhoven und Jimmy Vasser weiß er nun erstmals ein Siegerteam hinter sich. Im Bourdais-Auto mit der Startnummer 11 triumphierte Tony Kanaan im Indy 500 des Vorjahres. Vasser machte nie einen Hehl aus seinem Glauben an Bourdais: "Du gewinnst keine 31 Rennen, wenn du nicht genau weisst, was du tust."


Fotostrecke: Sebastien Bourdais und die USA

Kein Zweifel: IndyCar-Routinier Bourdais fühlt sich in den USA rundum wohl. "Als ich hierher kam, war ich Single. Nun habe ich zwei wunderbare Kinder und eine tolle Ehefrau." Der Formel 1 weint er keine Träne hinterher: "Ich konnte in meinem Leben vieles ausprobieren und da lief es in der Formel 1 ganz sicher nicht wie geplant. Ich glaube schon, dass ich viele Qualitäten habe, aber wahrscheinlich nicht diejenigen, die man in der Formel 1 braucht."

Sebastien Bourdais

Kein Blick zurück: Sebastien Bourdais gefällt es in den USA sehr gut Zoom

"Denn dort braucht man keine Fahrer, die ihnen erklären, wie man ein Auto abstimmt. Dort braucht man Leute, die alles fahren können, was man ihnen gibt. Das bin ich nicht und das war ich auch nie." Bei den IndyCars war er der Teamleader in der dominierenden Newman/Haas-Mannschaft. Selbst die kleine Dragon-Truppe führte er 2013 dreimal auf ein IndyCar-Podium. Nun hat er wieder eine Führungsrolle bei KV Racing inne. Was noch fehlt, ist der Sieg.