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Boston: Ein Stadtkurs wie kein anderer
Der neue IndyCar-Stadtkurs in Boston wird im September 2016 zehn statt elf Kurven haben, einen Tunnel und möglicherweise eine "duale Boxengasse"
(Motorsport-Total.com) - Der Rennkalender für die IndyCar-Saison 2016 lässt weiter auf sich warten. Nachdem er ursprünglich noch vor dem Saisonfinale 2015 in Sonoma veröffentlicht werden sollte, dann im September kommen sollte, nun aber auch Mitte Oktober noch immer nicht vorliegt, ist offen, wann die Bekanntgabe endlich erfolgen wird. Gewisse Eckpfeiler des 2016er-Kalenders stehen allerdings bereits. So zum Beispiel die für den 4. September auf dem Programm stehende IndyCar-Premiere in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts.
© IndyCar
Das ursprünglich geplante Streckenlayout im Seaport District von Boston Zoom
Als Bühne für den ersten Grand Prix von Boston dient ein Stadtkurs im Seaport District der US-Ostküstenmetropole. Als die Aufnahme des Rennens in den IndyCar-Kalender 2016 vor fünf Monaten offiziell bekanntgegeben wurde, waren elf Kurven vorgesehen. Doch beim Übergang von der Congress Street auf die Massport Haul Road hat man inzwischen noch einmal Hand angelegt. Die im ursprünglichen Layout aus den Kurven 4 und 5 bestehende Passage wird einer 90-Grad-Rechtskurve (Kurve 4) weichen. Anschließend geht es wie geplant weiter. Somit werden es im September 2016 nur zehn Kurven sein.
"Ich schätze, die Durchschnittsgeschwindigkeit für eine Runde wird im Bereich von 185 km/h liegen. Die Höchstgeschwindigkeit schätze ich auf 270 km/h", sagt Tony Cotman, der für den Aufbau des neuesten Stadtkurses im IndyCar-Kalender verantwortlich ist, gegenüber 'Racer'. Eine Besonderheit des im Uhrzeigersinn befahrenen Stadtkurses in Boston ist eine Tunnelpassage.
Als die ChampCar-Serie anlässlich des Saisonauftakts 2007 einmalig auf einem Stadtkurs in Downtown Las Vegas fuhr, war das das bislang letzte Mal, dass IndyCar-Boliden durch einen Tunnel fuhren. In Boston hat die Tunnelpassage einen simplen Grund. "Die Strecke verläuft an dieser Stelle unter einem Hotel", erklärt Cotman. Doch dies ist nicht der einzige Aspekt, der Boston von allen anderen Stadtkursen im Kalender unterscheidet. "Im Gegensatz zu den anderen Kursen ist dieser nicht flach, sondern weist Höhenunterschiede auf", bemerkt Cotman.
© LAT
Eine Tunneldurchfahrt gab es zuletzt beim ChampCar-Saisonauftakt 2007 in Las Vegas Zoom
Einer der Punkte, die es bis zum September 2016 noch zu klären gilt, betrifft die Boxengasse. Cotman und sein Designteam von NZR Consulting schließen es nicht aus, dass man in Boston zu einer ungewöhnlichen Lösung greifen muss. Aus Platzgründen könnte es darauf hinauslaufen, dass es zwischen Boxeneinfahrt und Boxenausfahrt zwei gegenüber voneinander liegende Spuren gibt, auf denen die Autos abgefertigt werden. Eine einzelne Spur, auf der alle Autos hintereinander ihre Boxenplätze beziehen, lassen die Platzverhältnisse rund um das Convention Center in Boston offenbar nicht zu. Aktuell werden die Pläne der "dualen Boxengasse" noch diskutiert.
