Baltimore: Siebte Saison-Pole für Will Power

Penske-Pilot Will Power wurde in Baltimore einmal mehr seinem Ruf als "Streetfighter" gerecht: Pole-Position vor Graham Rahal - Pech für Bourdais

(Motorsport-Total.com) - Mit der ständigen Gefahr von drohendem Regen im Nacken sicherte sich der erwiesene Straßenkurs-Spezialist Will Power im Qualifying zum ersten Baltimore Grand Prix die begehrte Pole-Position. Mit einer schnellsten Runde in 1.20,245 Minuten setzte sich der Australier in den Firestone-Fast-Six durch und holte sich seine siebte Pole der IndyCar-Saison 2011.

Titel-Bild zur News: Will Power

Will Power ist in Baltimore einmal mehr der Mann, den es zu schlagen gilt

"Auf meiner letzten Runde habe ich absolut alles gegeben. Ich bin total fertig", sprach Power nach seiner Schlussattacke in die Mikrofone. Bis kurz vor Schluss sah es so aus, als könnte Graham Rahal den Titelfavoriten Power und Franchitti ein Schnäppchen schlagen. Der US-Amerikaner aus dem Ganassi-Farmteam musste jedoch mit ansehen, wie Power ihm auf der letzten Runde die Bestzeit um 0,079 Sekunden abnahm. Rahal startet am Sonntag von Platz zwei.

Powers Teamollege Ryan Briscoe beendete die entscheidende Phase des Qualifyings als Drittschnellster (1.20,702) und war mit seiner Leistung zufrieden: "Platz drei ist nicht schlecht. Im Vergleich zu gestern habe ich mich zurückgemeldet", so der Australier, der im ersten Freien Training am Freitag in Turn 5 Bekanntschaft mit der Streckenbegrenzung gemacht hatte und entsprechend viel Trainingszeit verlor.


Fotos: IndyCars in Baltimore


Tabellenführer Dario Franchitti (4.; 1.20,712) startet neben Briscoe aus der zweiten Reihe. Für den Schotten in Diensten des Ganassi-Teams wäre der Nachmittag um ein Haar bereits nach den ersten 15 Minuten vorbei gewesen. Nach einem Verbremser in Turn 1 und einem Dreher in Turn 9 während der ersten Runde des Qualifyings zog Franchitti mit 16 Hundertstelsekunden Vorsprung auf die Zeit von Dale-Coyne-Rookie James Jakes (13.) denkbar knapp in die Firestone-Fast-Twelve ein.

Bourdais unter den Schnellsten Sechs

Jakes' Teamkollege Sebastien Bourdais (5.; 1.20,973) kam wesentlich weiter. Der Franzose überstand nicht nur die erste Qualifying-Runde, sondern zog in den Fast-Twelve als Dritter hinter Power und Rahal mühelos in die letzte Runde ein. Während der entscheidenden zehn Minuten hielt Bourdais lange die Bestzeit und schien bereits auf dem Weg zu einer faustdicken Überraschung zu sein.

Die Schlussattacke wurde Bourdais jedoch seitens des Dale-Coyne-Teams irrtümlich vereitelt. "Es gab ein Missverständnis. Meine Jungs haben mich zu früh herein gerufen. Ich bin mir sicher, dass ich noch eine Runde hätte hinlegen können", so der enttäuschte Franzose, der das Rennen neben Andretti-Pilot Ryan Hunter-Reay (6.; 1.21,009) vom fünften Startplatz in Angriff nehmen wird.

Unterdessen war für Helio Castroneves im dritten Penske in der zweiten Runde Endstation. Als Siebter scheiterte der Brasilianer knapp am Einzug in die Firestone-Fast-Six. Scott Dixon im zweiten Ganassi-Dallara gelang der Sprung in die Runde der schnellsten Sechs ebenfalls nicht. Kurz vor Ende der Firestone-Fast-Twelve geriet der Neuseeländer mit seinem Boliden in Turn 12 an die Mauer und musste sich mit Startplatz zehn hinter Mike Conway (Andretti; 7.) und Ernesto Viso (KV/Lotus; 8.) begnügen.

Simona de Silvestro auf Startplatz zwölf

Simona de Silvestro (12.) überstand bei ihrem Comeback im HVM-Dallara die erste Runde des Qualifyings. In Runde zwei war für die Schweizerin allerdings Feierabend. Sie nimmt den Baltimore Grand Prix neben Visos KV/Lotus-Teamkollegen Tony Kanaan (11.) aus der sechsten Startreihe in Angriff. Giorgio Pantano (15.) beginnt sein zweites Rennen für Dreyer & Reinbold Racing in der achten Startreihe, nachdem der Italiener nicht über die ersten 15 Minuten hinaus kam.

Für den während der vergangenen Wochen stark auftrumpfenden Newman/Haas-Rookie James Hinchliffe (17.) war diesmal ebenfalls bereits in Runde eins des Qualifyings Feierabend. Gleiches gilt für seinen Teamkollegen Oriol Servia (16.). Der Spanier fing sich nach einem Mauerkontakt in Turn 12 einen Platten ein. Der Versuch, in den restlichen Minuten der für Gruppe 2 reservierten Zeit, den Sprung in Runde zwei noch zu schaffen, wurde jedoch jäh gestoppt.

Sato-Dreher sorgt für Unterbrechung

KV/Lotus-Pilot Takuma Sato sorgte mit einem Dreher in der Haarnadelkurve (Turn 3) für eine Full-Course-Yellow, da der Japaner seinen Boliden an Ort und Stelle abwürgte. "Ich habe das Auto beim Herunterschalten verloren", erklärte Sato, dem aufgrund der unfreiwilligen Heraufbeschwörung einer Unterbrechung seine beiden schnellsten Runden gestrichen wurden. "Das ist schon sehr hart. Ich bin extrem enttäuscht", gab Sato zu Protokoll, der das Rennen am Sonntag vom 28. und letzten Startplatz in Angriff nehmen muss.

Für Alex Tagliani (Sam Schmidt; 21.) war in Runde eins des Qualifyings ebenso Feierabend wie für die Andretti-Piloten Marco Andretti (23.) und Danica Patrick (25.). Tagliani verbaute sich die Chance auf ein Weiterkommen kurz vor Ablauf der 15 Minuten für Gruppe 1 selbst, als er nach einem Verbremser in Turn 1 in den Notausgang ausweichen musste.

Die Grüne Flagge zum ersten Baltimore Grand Prix fällt am Sonntag um 20:45 Uhr MESZ.