Andretti-Green feiert fünften Geburtstag

(Motorsport-Total.com) - Im Dezember 2002, also vor ziemlich genau fünf Jahren, gründeten Michael Andretti, Kim Green - der langjährige Teamchef von Team Green - und Kevin Savoree das IndyCar-Team von Andretti Green Racing. Die Ursprünge dieser Mannschaft liegen zu Beginn der 1990er Jahre, als Gerald Forsythe und Barry Green, Kims älterer Bruder, das Forsythe-Green-Team in der damaligen CART-Serie an den Start brachten.

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Michael Andretti (re.) ist einer der erfolgreichsten IRL-Teamchefs

Forsythe und Green trennten sich 1994, und fortan ging die Mannschaft mit großem Erfolg eben als Team Green an den Start: Jacques Villeneuve gewann 1995 das Indy500 und den CART-Titel. 1997 übernahm der Mentholzigarettenhersteller KOOL das Hauptsponsoring, ein Jahr später verpflichtete man Paul Tracy und Dario Franchitti, die fünf Jahre lang als Teamkollegen für Team Green fahren sollten.#w1#

Franchitti stand schon 1999 knapp vor dem CART-Titel, doch der punktgleiche Juan Pablo Montoya schnappte dem Schotten aufgrund seiner höheren Anzahl an Einzelsiegen die Meisterschaft vor der Nase weg. 2001 stieß schließlich Michael Andretti zu Kim Green, und als man im Winter des Jahres 2002 von der CART zur IRL wechselte, gründete man Andretti-Green-Racing.

Tony Kanaan, Dan Wheldon und Michael Andretti begannen die erste IRL-Saison, doch der damals 41-jährige Andretti erlebte im März 2003 in Phoenix einen seiner "härtesten Unfälle, die er jemals in seiner Rennfahrerkarriere erlebte", wie sich Savoree erinnert.

Viel Schrott, dann viel Erfolg

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Dario Franchitti holte 2007 den Indy-500-Sieg und den IRL-Titel für AGR Zoom

Es war erst das zweite IRL-Rennen von AGR und wahrscheinlich das Event, dass Michael Andretti seine Full-Time-Karriere beenden ließ, obwohl er später immer wieder Einzelstarts vornahm. Gleichzeitig war es jedoch auch das Wochenende, an dem das Team seinen ersten IRL-Erfolg feiern konnte, denn Tony Kanaan fuhr sein Auto in die Victory Lane.

"Im ersten Jahr haben wir eine Menge Equipment kaputt gemacht und die Frage lautete damals, wie wir alles beieinander halten können", erinnert sich Savoree. "Es war ein schwieriger Start, aber wir haben das überstanden und haben seither eine Menge Rennen gewonnen."

Genau genommen sind es bisher 32 Einzelsiege in 80 IRL-Rennen, darunter zwei Triumphe in Indianapolis (Wheldon 2005 und Franchitti 2007), sowie drei Meisterschaften (Kanaan 2004, Wheldon 2005 und Franchitti 2007). Neben Penske ist AGR das einzige Team, das in den letzten fünf Jahren in jeder IRL-Saison mindestens ein Rennen gewinnen konnte.

"An dieses Erfolgslevel hatte keiner von uns gedacht", weiß Michael Andretti, der Mehrheitsbesitzer von AGR. "Es war sicher eine große Aufgabe, aber die Belohnung kam schnell und ist ein direktes Resultat einer großen Menge harter Arbeit."

Enge Bande mit Honda

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Marco Andretti testete letzten Winter zweimal einen Formel-1-Boliden Zoom

Der Erfolgshunger machte sich auch abseits der Pisten bemerkbar, denn auch die Sponsorensuche verlief erfolgreich, wodurch schon 2004 vier komplette Teams aufgestellt werden konnten. In den beiden vergangenen Jahren war in Indianapolis sogar ein fünfter AGR-Dallara am Start.

Mit Motorenhersteller Honda besteht nicht nur eine enge Partnerschaft in Sachen Triebwerken, sondern auch weit darüber hinaus, denn AGR trat 2005 als Veranstalter des Honda Grand Prix of St. Petersburg auf, dem ersten Nicht-Ovalrennen der IRL überhaupt. Auch in der ALMS startet man mit Honda-Power unter deren Acura-Label.

Marco Andretti unternahm Ende 2006 seine ersten Gehversuche in einem Formel-1-Boliden von Honda und nach dem NASCAR-Abgang von Dario Franchitti sitzt nun ein japanisches Talent in seinem alten Auto: Hideki Mutoh ist 25 Jahre alt, und wer die Firmengeschichte Hondas kennt, der weiß, dass man immer versucht hat, japanischen Talenten den Einstieg in die hohen Ligen des Motorsports zu ermöglichen.

In der kommenden Saison gehen Tony Kanaan, IRL-Vorzeigeamazone Danica Patrick, Marco Andretti und Mutoh für AGR ins Rennen und Kim Green weiß genau, wie die Erwartungshaltung für 2008 auszusehen hat: "Wir haben uns selbst hohe Standards auferlegt und wir erwarten, dass wir diese auch jedes Mal, wenn wir auf die Strecke gehen, einhalten werden."