• 24.12.2007 09:04

  • von Pete Fink

Mario Andretti: Auch mit Wein erfolgreich

Mario Andretti hat ein großes Hobby, den Anbau kalifornischer Weine im Napa-Valley - Ken Tyrrell als Inspirator für zahlreiche Preise und Ehrungen

(Motorsport-Total.com) - Mario Andretti kann getrost als einer der erfolgreichsten Rennfahrer aller Zeiten genannt werden, denn der mittlerweile 67-Jährige gewann 1978 nicht nur einen Formel-1-Titel, er stand auch bei den beiden US-amerikanischen Höhepunkten in Indianapolis und Daytona in der Victory Lane - den IndyCar-Titel holte er sich viermal.

Titel-Bild zur News: Mario Andretti

Mario Andretti ist als Winzer fast so erfolgreich, wie als Rennfahrer

Sein letzter Formel-1-Sieg 1978 in Zandvoort ist bis heute der letzte Erfolg eines US-amerikanischen Rennfahrers in der Königsklasse des Motorsports, und aus den 1970er Jahren stammt auch die Idee, dass der auf der Halbinsel Istrien geborene Andretti mit dem Anbau seines eigenen Weines beginnen würde - mit Erfolg, wie sich nun herausstellen sollte.#w1#

Es war bei einem Mittagessen in Long Beach, als er mit Ken Tyrrell, Jacky Ickx und einem französischen Journalisten beim Mittagessen saß und französischen Wein bestellte. "Ken fragte mich, 'Mario, wir sind in Kalifornien. Warum bestellst du französischen Wein?'" erinnerte sich Andretti gegenüber der 'Autoweek'. "Ken hatte viel Ahnung von kalifornischen Weinen."

Ihm selbst war Wein ebenfalls ein Begriff, wenn auch zunächst eher notgedrungen. "Ich bin mit Wein aufgewachsen, denn das war alles, was damals auf dem Tisch kam. Es war eine Mischung von 10 zu 90, einfach nur, damit etwas Geschmack ins Wasser kam." Später entdeckte Andretti dann auf seinen Motorsportreisen auch die südafrikanischen und argentinischen Weine - bis Ken Tyrrell ihn auf das naheliegende Kalifornien stieß.

42.000 Flaschen pro Jahr

Ken Tyrrell

Ken Tyrrell inspirierte Mario Andretti zu seinem großen Hobby Zoom

Genauer gesagt, das Napa-Valley. "Nach dieser Saison kam ich jedes Jahr dorthin, um Weine zu kaufen", erzählt der nimmermüde Kämpfer für die Wiedervereinigung der US-amerikanischen Formelserien. Als Andretti 1994 schließlich seine aktive IndyCar-Karriere beendete, brachte er zu diesem Anlass in Zusammenarbeit mit einem Napa-Winzer einen speziellen Tropfen auf den Markt, der im August bereits ausverkauft war, als er noch seine letzten CART-Runden drehte.

Die Saat war gesät, Andretti hatte plötzlich Appetit auf mehr. Zusammen mit einer Gruppe Investoren wurde ein Anbaugebiet gekauft, ein erfahrener Weinmacher angestellt und schon 1996 kaufte der engagierte Rennfahrer seine Partner aus, und betrieb die Winzerei fortan in Eigenregie.

Heute ist das südlich von Yountville gelegene Weingut längst profitabel, pro Saison werden etwa 42.000 Flaschen abgefüllt, der Andretti-Wein-Club umfasst über 4.600 Mitglieder. "Das macht mir soviel Spaß, ich möchte immer mehr darüber lernen", sagt Andretti, der jedoch das Tagesgeschäft anderen überlässt.

"Ich positioniere mich, wie ich es als Fahrer in einem Team gemacht habe. Ich wusste damals auch nicht, wie man einen Motor einbaut, oder ein Getriebe wechselt, das konnten die Mechaniker. Ich zog nur den Vorteil dessen, was mir gegeben wurde und habe versucht das Beste daraus zu machen."

Ab und zu, so Andretti, war er im Laufe der Zeit zwar kurz davor das Handtuch zu werfen, aber jetzt zahlt es sich aus. "Das gibt mir ein Gefühl der Genugtuung. Ein großes Gefühl der Genugtuung, und darum geht es schließlich." Und nicht nur der Profit, auch die zahlreichen Preise der Andretti-Weine geben ihm recht.

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