Bronzefahrer-Pflicht in der IMSA-GTD: Teams streiten um Regelung!

In der IMSA-Serie gibt es bisher keine Pflicht für GTD-Teams, einen Bronzefahrer einzusetzen - Einige Teams fordern eine Regeländerung, andere nicht ...

(Motorsport-Total.com) - Seit der Abschaffung der GTLM-Klasse in der IMSA-Serie gibt es hinter den Prototypen nur noch GT3-Fahrzeuge, die in zwei Felder aufgeteilt sind: die klassische GTD und die GTD-Pro. Um die beiden Klassen besser zu trennen und die Wirtschaftlichkeit der Programme zu verbessern, fordern einige Teams, einen Bronzefahrer in der GTD zur Pflicht zu machen. Doch es gibt auch Gegenwind, denn die anderen Rennställe halten das für keine gute Idee.

Titel-Bild zur News: AO Racing

AO Racing wartet mit einer Entscheidung für die IMSA-Saison 2024 Zoom

Derzeit ist die GTD eine Pro-Am-Klasse, was bedeutet, dass neben einem Gold- oder Platinfahrer auch ein Bronze- oder Silberfahrer eingesetzt werden muss. Dadurch können einige GTD-Teams auch mit der GTD-Pro-Klasse mithalten, in der ausschließlich Profirennfahrer eingesetzt werden. Zudem ist es üblich, dass Gentleman-Fahrer mit Bronzestatus oft eine Mitgift mitbringen, die das Programm in der IMSA-Serie finanziert. Doch was spricht für und was gegen eine Bronzepflicht?

AO Racing wird mit der Bestätigung eines Programms für die Saison 2024 warten, bis eine Regel festgelegt ist. Das Team hofft auf eine Bronzepflicht und würde andernfalls in die LMP2-Klasse ausweichen, in der ein echter Amateurfahrer bereits vorgeschrieben ist. Teamchef Gunnar Jeannette erklärt gegenüber 'Sportscar365.com' die Hintergründe: "Wenn man sich die Startaufstellung ansieht, kann man argumentieren, dass viele der GTD-Silberfahrer mit den Fahrern in der GTD-Pro fahren können".

Ohne Bronzefahrer ist Schluss

Noch frustrierter ist Alan Brynjolffson, der das Vertrauen in die IMSA-Führung verloren hat. Der Bronzefahrer des Wright-Porsche erklärt, dass die IMSA die Bronze-Pflicht schon 2023 einführen wollte, es dann aber nicht tat. "Ich habe keine Hoffnung mehr, denn IMSA-Präsident John Doonan hat es mir in der Vergangenheit zweimal versprochen, aber dann kam nichts", sagt er gegenüber 'Sportscar365.com'. Der Amerikaner wird die Serie wohl verlassen, wenn sich nichts ändert.

"Ich werde nicht weitermachen", sagte er. "Es war miserabel. Ich würde entweder mit dem Rennsport aufhören oder in eine Nicht-BoP-Serie wie den Carrera Cup wechseln, eine Markenpokal-Serie. Es war bisher ein schwieriges Jahr, ich habe die Hoffnung mit der IMSA ein wenig verloren." Doch was sagt die IMSA zur Kritik der Fahrer und Teams?

Präsident Doonan ist in ständigem Kontakt mit den Teams, um über deren Bedürfnisse zu sprechen. "Die IMSA hat den größten Respekt für den beträchtlichen Einsatz an Zeit und Ressourcen, den unsere Bronzefahrer über die Jahre in der GTD-Klasse geleistet haben", sagt Doonan und weist auf den Bob-Atkins-Award hin, der dem besten Bronzefahrer einer GTD-Saison einen Startplatz bei den 24 Stunden von Le Mans garantiert. Mögliche Änderungen würden aber noch diskutiert.

Silberfahrer von Paul Miller gefordert

Es gibt aber auch Teams, die von einer Bronzefahrer-Pflicht nichts halten. Dazu zählt das BMW-Team Paul Miller. Teammanager Mitchell Simmons möchte weiterhin auf Silberfahrer setzen, da die Bronzefahrer teilweise nicht das Niveau hätten, um in der Top-Meisterschaft der IMSA zu fahren. "Ich denke, dass die GTD-Klasse höher eingestuft ist als Bronze", stellt er gegenüber 'Sportcar365.com' klar.

"Sie sollten die Silberfahrer in der GTD behalten, denn es gibt genug andere Möglichkeiten für die Bronzefahrer, ihr Können unter Beweis zu stellen. Ich glaube, dass die Bronzefahrer nichts anderes tun werden, als den LMP3-Trend der Probleme auf der Rennstrecke fortzusetzen. Das gefällt mir persönlich nicht." Laut Simmons sind die Silverfahrer in der Lage, so zu fahren, dass sie die Profis in den GTP- und GTD-Pro-Klassen auf der Strecke nicht behindern, was bei einigen Bronzefahrern nicht der Fall sei.

"Es geht um viel Geld, es geht um Karrieren", erklärt der Teammanager "Ein Bronzeelement in eine Atmosphäre zu bringen, die ich für professionell halte, grenzt an Verantwortungslosigkeit." Die IMSA hat ihren "State of the Sport" auf das Petit Le Mans im Oktober verschoben. Dort werden üblicherweise die Änderungen für die kommende Saison bekannt gegeben. Laut AO-Teamchef Jeannette könnte das den Teams aber zu wenig Zeit geben, um Programme für 2024 auf die Beine zu stellen.

Neueste Kommentare

ADAC GT MASTERS LIVE

ADAC GT Masters im TV

Nächstes Event

Zandvoort

7. - 9. Juni

Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

Folgen Sie uns!

Anzeige

Langstrecken-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Langstrecken-Newsletter von Motorsport-Total.com!