Bennett und das Projekt USCC: "Größte Arbeit hinter uns"

Bis 2017 will man die neue USCC-Serie zu einer international gefestigten Rennserie machen - Ed Bennett verrät, welche Schwierigkeiten bis dahin zu überstehen sind

(Motorsport-Total.com) - Etwas skeptisch wurde das Debüt der neuen United SportsCar Championship (USCC) Ende Januar in Daytona beäugt. Vom Zusammenschluss von Grand-Am und der American Le-Mans-Serie waren viele Beobachter zunächst nicht überzeugt - nicht, weil die Serie keinen sportlichen Wert bieten würde, sondern weil man sich die Frage stellte, ob sich die beiden gegnerischen Serien problemlos zu einer Einheit verschmelzen lassen können.

Titel-Bild zur News: Piergiuseppe Perazzini, Paolo Ruberti

In der USCC wollen viele Konzepte unter einen Hut gebracht werden Zoom

Zu viele Befürchtungen standen im Raum, eine Seite könnte die andere Seite in ihre Richtung ziehen, doch bislang ziehen alle Verantwortlichen an einem Strang. Das gemeinsame Ziel ist klar: Bis 2017 soll der Langstreckensport in Amerika auf völlig neue Beine gestellt werden. "Die Vision besteht darin, eine auch international relevante Bühne für den Langstreckensport zu bauen", sagt Ed Bennett, der Chef des amerikanischen Automobilverbandes IMSA, gegenüber 'sport auto'.

Das bedeutet, dass langfristig gesehen die Modelle der ehemaligen Grand-Am-Serie verschwunden sein sollen: In drei Jahren soll es keine Daytona-Prototypen und keine Boliden der ehemaligen Grand-Am-GT-Klasse mehr geben. Stattdessen will man sich mehr an den Regeln der Le-Mans-Serien orientieren. "Wir arbeiten sehr eng und konstruktiv mit dem Le-Mans-Veranstalter ACO zusammen, um beim Prototypensport eine tragfähige und gemeinsame Zukunft zu entwickeln - und das Gleiche gilt für den GT-Bereich."

Das Zauberwort heißt international

"Wir brauchen den Anschluss an internationale Regeln, und da liegt es nahe, eng mit dem Le Mans-Veranstalter ACO zu kooperieren. Wir streben nicht in die amerikanische Isolation, sondern wir wollen und müssen das internationale Element stärken, denn nur so bleibt die globale Relevanz des US-Langstreckensports erhalten." Worte, die ausgerechnet ein Mann wählt, der lange Zeit für die NASCAR gearbeitet hat - einer Serie, die nicht gerade für ihre Internationalisierung bekannt ist.

Doch Bennett betont weiter: "Die globale Perspektive beim Reglement ist absolut ehrlich gemeint und soll mit maximaler Kraft umgesetzt werden. Wir wollen unsere Highlight-Events in Daytona, Sebring, Watkins Glen und Road Atlanta zu internationaler Größe führen - und das können wir nur zusammen mit dem ACO und der FIA schaffen." Drei Übergangsjahre Zeit gibt man sich mit der USCC. Das aktuelle Vier-Klassen-Gestrüpp soll daher nur vorrübergehend Bestand haben.


Fotos: Rolex 24 in Daytona, Rennen


Doch dass man die Daytona-Klassen vorerst behalten hat, sei beinahe eine Selbstverständlichkeit gewesen, wie Bennett verrät: "In der vor uns liegenden Übergangsphase gilt es, das Investment der Teams in ihre Fahrzeuge und Technik zu respektieren und zu schützen. Jedes Team kalkuliert mit einer Amortisation von drei Jahren. So war es naheliegend, dass die Daytona-Prototypen noch bis einschließlich 2016 startberechtigt sind."

Drei Jahre voller Kompromisse

Doch erste Probleme haben sich bereits beim Vortest Roar zu den 24 Stunden von Daytona gezeigt. Kurz vor dem ersten Rennen musste man noch Änderungen in Sachen Balance of Performance vornehmen, das die Unterschiede zwischen Le-Mans- und Daytona-Fahrzeugen ausgleichen soll. Schon vorher hat man versucht, die jeweiligen Prototypen- und GT-Klassen bestmöglich aneinander anzupassen, was besonders die Daytona-Teams finanziell traf.

"Die DP-Teams mussten noch mal investieren, nur so bekommen wir eine saubere Balance hin", sagt Bennett dazu, der einsieht, dass vorerst nicht mehr als ein Kompromiss möglich ist. "Damit müssen wir in der Übergangsphase leben." Doch auch die LMP2-Teams rechnen mit deutlich ansteigenden Kosten von bis zu 50 Prozent, weil Renndistanzen durch Events wie die 24 Stunden von Daytona deutlich ansteigen - bislang waren die 12 Stunden von Sebring neben Petit Le Mans das Königsevent der ALMS.

"Damit sind nicht alle glücklich, aber wir haben eben einen Kalender, der tolle Langstreckenrennen bietet - und dann muss man auch mit diesen Konsequenzen leben", sagt Bennett, der vor der wahren Mammutaufgabe steht, zwei so unterschiedliche Serien zusammenzuführen. Doch das sei zu schaffen, meint er: "Wir haben mehr Arbeit hinter uns als vor uns."

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