24h Daytona 2024: Zwei junge Sterne glänzen beim umkämpften LMP2-Sieg

Der LMP2-Klassensieg von Era bei den 24h Daytona 2024 ist nicht nur den erfahrenen Routiniers zu verdanken - im Gegenteil: Die jungen Sterne wussten zu glänzen

(Motorsport-Total.com) - Era Motorsport feiert den LMP2-Klassensieg beim diesjährigen 24h-Rennen in Daytona (ausführlicher Rennbericht). Mit Christian Rasmussen und Connor Zilisch waren zwei junge Talente am Start, die zu überzeugen wussten. "Ich glaube, jeder Sieg, den ich errungen habe, hat sich spezieller angefühlt, also ist dieser hier cool. Die beiden Jungs, Christian und Connor, waren echte Helden für uns", lobt Teamkollege Ryan Dalziel.

Titel-Bild zur News: Ryan Dalziel, Jacob Roulstone

Christian Rasmussen und Connor Zilisch konnten überzeugen Zoom

"Ich habe das Gefühl, dass Dwight [Merriman] und ich heute einfach unseren Job gemacht haben, und am Ende habe ich meinen letzten Stint aufgegeben, weil ich das Gefühl hatte, dass diese beiden Jungs an diesem Tag die Stärksten waren, und ich wollte sichergehen, dass wir für den letzten Stint das Beste geben", gibt Dalziel zu.

Der 17-jährige Zilisch, der bisher vor allem im Mazda-MX-5-Cup gefahren war, bestritt sein erstes IMSA-Rennen überhaupt. Der 20-jährige Rasmussen blickt bereits auf Erfahrungen in der Indy-NXT-Serie zurück. In der Saison 2022 fuhr der Däne sein erstes IMSA-Rennen, schon damals im LMP2-Oreca von Era.

Rasmussen fuhr auch den Schlussstint des Rennens und setzte sich mit sechs Sekunden gegen seinen Landsmann Malthe Jakobsen im APR-Oreca #04 durch. "Es gab wahrscheinlich vier Autos, die am Ende die Pace für den Sieg gehabt hätten, aber ich denke, wir und das Crowdstrike-Auto hatten auf lange Sicht die etwas bessere Pace", resümiert Dalziel.

Der Brite hat Erfahrung in Daytona: Im Jahr 2021 feierte er schon einmal den LMP2-Klassensieg, 2010 sogar den Gesamtsieg. "Ich glaube, wir haben vor allem ein bisschen gezockt", so Dalziel. "Wir hatten von den LMP2-Fahrzeugen wahrscheinlich den höchsten Abtrieb, was dazu führte, dass wir ein wenig leichte Beute waren, wenn uns jemand überholte."

"Aber als wir diese anderthalb, zwei Sekunden aufholen konnten, betrug der Windschatten im LMP2-Auto fast zehn Kilometer pro Stunde. Sobald wir vorne waren, konnten wir das Tempo im Infield ein wenig kontrollieren", verrät der dreifache Daytona-Sieger. "Es ist einfach ein guter Tag."

Spannung bis zur letzten Minute

Die letzte Gelbphase, rund 30 Minuten vor dem Ende des Rennens, brachte das Quartett noch einmal in Bedrängnis. Der Vorsprung von rund 15 Sekunden war dadurch verloren. "Dann war das natürlich alles weg. Aber ich fühlte mich ziemlich sicher", so Rasmussen, der noch einmal alles geben musste, um sich gegen Jakobsen zu behaupten.

"Sie waren definitiv das Auto, das es für uns zu schlagen galt", sagt der Däne. "Sie waren eigentlich das ganze Rennen über am nächsten dran." Vor der Gelbphase war Rasmussen bereits dabei, sich langsam abzusetzen. "Also wusste ich, dass wir die Pace haben, es zu schaffen."

"Es ging nur darum, vom Start wegzukommen, was mir gut gelungen ist, und dann habe ich einen Vorsprung von zwei Sekunden herausgefahren und es von da an irgendwie geschafft", zieht der 20-jährige Däne ein zufriedenstellendes Fazit.

Das Era-Quartett durfte nach 24 Stunden jubeln

Das Era-Quartett durfte nach 24 Stunden jubeln Zoom

Zilisch mit beeindruckendem IMSA-Debüt

Auch Zilisch war am LMP2-Sieg von Era nicht unbeteiligt. Zwar leistete er sich zu Beginn des Rennens einen kleinen Ausritt in Kurve 6, allerdings überzeugte er in der Nacht mit beeindruckenden Rundenzeiten und einem spannenden Duell mit dem erfahrenen Jakobsen.

"Ich saß in der Box und konnte mir das Rennen nicht einmal ansehen, so nervenaufreibend war es", spricht Zilisch über die letzten Runden des Rennens. "Ich hatte volles Vertrauen in Christian. Er ist ein knallharter Typ, ganz ehrlich."

"Als er aus dem Auto ausstieg, sagte er mir, er sei völlig entspannt. Als ich ins Auto stieg, zitterte ich", verrät der 17-Jährige. "Ich weiß nicht warum, das passiert mir eigentlich nie, aber vor dem letzten Stint, als ich am Ende einen Doppelstint vor Christian hatte, war es nervenaufreibend."

"Es waren ein paar wilde Wochen für mich, und das wird mich nicht übermütig werden lassen. Ich muss noch hart arbeiten. Ich bin erst 17", erinnert Zilisch, der spaßt: "Jemand hat mir gesagt, dass ich mich zur Ruhe setzen muss. Ich habe eine 100-prozentige Gewinnquote, also muss ich das entscheiden. Ich habe hoffentlich noch eine lange Karriere vor mir, und das hier ist erst der Anfang."

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