• 12.02.2024 08:38

  • von Richard Asher, Übersetzung: Andre Wiegold

GT4 Winter Series in Jerez: Elite bezwingt den Regen und die Rivalen

Elite Motorsport holte am Sonntag im Langstrecken-Rennen in Jerez den Sieg - Zuvor hatte es zwei Sprintrennen gegeben

(Motorsport-Total.com) - Elite Motorsport feierte am Sonntag in Jerez in der GT4 Winter Series bei nassen Bedingungen den Sieg im Feature-Enduro, da Zac Meakin einen perfekten Overcut hingelegt hatte. Nachdem Tom Lebbon nach dem Fahrerwechsel die Führung von Meakin geerbt hatte, brachte er den McLaren Artura des Teams sicher ins Ziel und sicherte dem Rennstall so den Sieg.

Titel-Bild zur News: GT4 Winter Series in Jerez

Elite Motorsport in der GT4 Winter Series Zoom

Die Sprintsiege zu Beginn des Wochenendes teilten sich Jamie Day von Forsetti und Serienneuling Josef Knopp von W&S.

Rennen 1

Nachdem sich Day im Qualifying um nur drei Hundertstelsekunden gegen Joel Mesch von Schnitzelalm durchgesetzt hatte, entbrannte im Sprint ein ernsthaftes Duell zwischen dem Aston Martin und dem Mercedes. Leider sahen die Zuschauer am Samstag jedoch keinen Zweikampf.

Alex Denning, der am Steuer des zweiten Elite-McLaren saß, mischte sich in das Duell an der Spitze ein und sorgte so für die Entscheidung. Er sog sich in der ersten Kurve an Mesch heran und ermöglichte es Day, sich an der Spitze abzusetzen.

Mesch fand jedoch keinen Weg an seinem Konkurrenten vorbei und dann sorgte Max Huber in Runde drei in Kurve 6 mit einem Abflug für ein Safety-Car. Während der Neutralisierung des Rennens verkündeten die Rennkommissare eine Strafe, da Dennings Start nicht ganz legal gewesen war: Er war beim fliegenden Start zu früh aus der Formation ausgeschert und musste deshalb dem Re-start in Runde sechs eine Durchfahrtsstrafe absitzen.

Am Ende der siebten Runde hatte Mesch dann freie Fahrt und zu Rennhalbzeit und nur noch zwei Sekunden Rückstand auf Day konnte Mesch wieder vom Sieg träumen. Ihm gelang es sogar, den Vorsprung bis zur neunten Runde auf ein paar Zehntel zu verkürzen.

Doch als er das nächste Mal über die Ziellinie fuhr, lösten sich seine Träume buchstäblich in Rauch auf. Wegen eines technischen Defekts musste Mesch zurück an die Boxen kommen. Day konnte es deshalb dann ganz ruhig angehen lassen und gewann mit 17 Sekunden Vorsprung auf seine Konkurrenz.

Nachdem er fast das ganze Rennen über am Heck des Mercedes von Mattis Pluschkell geklebt hatte, holte sich Meakin den zweiten Platz. Er schaffte es in seinem Mücke-Boliden eine runde vor Schluss in der Schikane an Pluschkell vorbei.

Alberto de Martin im NM-Mercedes war im einzigen trockenen Rennen des Wochenendes der beste Fahrer in der Am-Kategorie, während Michael Sander den Kampf in der Cayman-Cup-Klasse gegen seinen SR-Porsche-Teamkollegen Willi Kühne gewann.

Rennen 2

Beim Start des zweiten Sprints am Sonntagmorgen regnete es vereinzelt, doch im Laufe des Rennens nahm der Niederschlag immer weiter zu und sorgte so für ein unterhaltsames Rennen, in dem neue Akteure an der Spitze mitmischten.

Mikey Porter führte kurz im Forsetti-Aston-Martin, aber Marcel Marchewicz hatte im Schnitzelalm-Mercedes bis Runde 4 die Führung inne. Marchewicz musste hart arbeiten, um seine Führung zu verteidigen, als der Regen immer stärker wurde.

In der zweiten Runde war es Knopp, der zum engsten Verfolger avancierte, während Lebbon, Tom Emson im Elite-McLaren, Porter und Enrico Förderer im SR-Porsche um die Positionen dahinter kämpften.

Zu Rennhalbzeit sorgte der Regen für die Höhepunkte des Rennens: Knopp übernahm in der achten Runde die Führung. Marchewicz verlor des Rhythmus, verlor er ein paar Positionen und flog dann in der Curva Jorge Martinez von der Strecke ab. Er steuerte den Mercedes zurück auf die Strecke, war aber nicht mehr wettbewerbsfähig.

Knopp dominierte das Rennen bis zur Zielflagge, während sich dahinter die McLarens und Porter für den Rest der Renndistanz ein spannendes Duell lieferten. Dieser bestand jedoch aus brenzligen Situationen, heftigen Rutschern und engen Duellen als aus erfolgreichen Manövern.

Deshalb beendeten sie das Rennen in der gleichen Reihenfolge, in der sie in der zweiten Runde gestartet waren. Förderer mischte eine Weile mit in der Spitzengruppe mit, verlor gegen Rennende jedoch den Anschluss, sicherte sich aber den Klassensieg.

Rennen 3

Das einstündige Langstrecken-Rennen war definitiv eine nasse Angelegenheit, vor allem am Start, wo das Wetter einfach nur grauenhaft war. Meakin musste sich während des ersten Stints damit begnügen, hinter Day und Mesch hinterher zu fahren.

Die meiste Zeit verbrachte er damit, am Heck des Mercedes zu kleben, aber er achtete auch darauf, nicht in einen Kampf verwickelt zu werden, der beiden nur Zeit kosten würde. Und die Tatsache, dass er nur ein paar Sekunden hinter dem führenden Aston Martin lag, als sich das Boxenstopp-Fenster öffnete, brachte die Entscheidung.

Meakin blieb drei Runden länger draußen als Day und Mesch und sorgte dafür, dass er in der dieser dritten Runde, also in Runde 15, seine schnellste Runde fuhr. Die Strategie ging perfekt auf, denn Lebbon konnte knapp vor Porter und Marchewicz die Box verlassen.

Lebbon überstand jedoch eine schwierige Situation, als er wieder auf die Strecke kam. "Ich dachte, er hätte sich in der ersten Kurve gedreht", erzählt Meakin. "Ich war bereit, ihn zu dafür umzubringen!"

So schlimm war es letztlich eigentlich gar nicht, und zum Glück musste die Elite-Crew nach dem Rennen keinen Mord aufdecken. Trotzdem war es für das Team in den verbleibenden zehn Runden eine Zitterpartie.

Marchewicz kam nicht mehr hinterher, da die Schnitzelalm-Truppe eine Durchfahrtsstrafe bekam, weil ihr Auto beim Boxenstopp zu kurz stand. Derweil gab Porter nicht auf, Lebbon zu attackieren.

In Runde 18 fand Porter seinen Weg vorbei, doch seine Freude währte nur wenige Kurven, denn in der Curva Sito Pons flog er von der Strecke ab. Er brachte den Aston Martin wieder auf die Strecke, doch sein Kampf um den Sieg war damit vorbei.

Lebbon blieb in Führung, musste sich dann aber gegen Solopilot Pluschkell verteidigen. Der pinkfarbene Mercedes, ebenfalls gefahren von einem Serienneuling, blieb vor dem gelben McLaren. Lebbon hielt dem Druck stand und fuhr einen verdienten Sieg vor Pluschkell und Mesch sowie Marchewicz ein.

Alexander Danzer und Knopp gewannen die Pro-Am-Klasse, während Max Huber seinen NM-Mercedes auf Platz eins in der Am-Wertung fuhr und Kühne sowie Forderer den Sieg in ihrer Klasse holten.

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