GT-Winter-Series Estoril: Regenrennen mit drei verschiedenen Siegern

Im nassen Estoril gingen zum Auftakt der zum Auftakt der GT-Winter-Series die Rennsiege an Andrzej Lewandowski, Uwe Lauer und Jay Mo Härtling/Kenneth Heyer

(Motorsport-Total.com) - Die fünfte Saison der GT-Winter-Series startete am vergangenen Wochenende in Estoril bei Lissabon. Die drei Rennen bei feuchten bis nassen Bedingungen sahen drei verschiedene Sieger, wobei mit Lamborghini, Ferrari und Mercedes-AMG drei verschiedene Marken triumphierte.

Titel-Bild zur News: Andrzej Lewandowski (Lamborghini Super Trofeo Evo II) war der erste Sieger der GT-Winter-Series 2024

Andrzej Lewandowski war der erste Sieger der GT-Winter-Series 2024 Zoom

Im ersten 30-Minuten-Rennen am Samstag war die Strecke durch und durch nass, aber zumindest wussten die Teams vor dem Start, was sie erwartete. Das Starterfeld, das sich vor rund 2.000 Zuschauern formierte, fuhr durchweg auf Regenreifen.

Louis Stern startete mit seinem BMW M4 von der Poleposition, doch der FK-Performance-Pilot konnte den Lamborghini Super Trofeo Evo II von Andrzej Lewandowski nicht lange aufhalten. Nur eine Runde, denn der Pole zog an ihm vorbei, als das Feld zum zweiten Mal auf die Start-Ziel-Gerade kam. Wenig später musste sich auch Stern dem GT3-Ferrari 488 von Krystian Korzeniowski geschlagen geben.

Trotz eines Safety-Car-Einsatzes zur Rennhalbzeit und des Wetters, das für eine ausgeglichene Balance zwischen den GT3-Fahrzeugen und den verschiedenen Cup-Autos sorgte, zog sich das Feld auseinander. Vor allem nachdem Stern in der Bremszone von Kurve 1 ins Rutschen kam und beim Einlenken in die Rechtskurve mit Korzeniowski kollidierte.

Lewandowski siegte mit fast zehn Sekunden Vorsprung, Leandro Martins (Racar Motorsport Cup-Porsche) und Jay Mo Härtling komplettierten das Podium. Letzterer gewann mit seinem SR-Motorsport-Mercedes die GT3-Klasse.

Es war ein Rennen, bei dem die Zielankunft schon eine Leistung für sich war. Einer, der bei diesen Bedingungen mehr als zufrieden war, die Zielflagge zu sehen, war Przemyslaw Bienkowski. Schließlich bestritt der Mann vom PTT-Racing-Team sein erstes Autorennen überhaupt - und Estoril im Nassen ist eine Herausforderung, in der schon Helden geboren wurden. Man muss nur jemanden fragen, der alt genug ist, um sich an Ayrton Sennas Sieg beim Grand Prix von Portugal 1985 zu erinnern.

Rennen 2

Das zweite Sprintrennen am Sonntag begann nass, endete nass, doch zwischendurch wechselten die Bedingungen ständig. Der Lamborghini, jetzt in den Händen von Andrzej Lewandowskis Sohn Adrian, war erneut schnell genug für den Sieg. Lewandowski Junior riskierte beim Start jedoch sehr viel, als er versuchte, sich zwischen die beiden vor ihm in der ersten Reihe stehenden Fahrer zu drängen.

Unglücklicherweise schloss sich die Lücke zwischen Kenneth Heyer (SR Motorsport) und Leandro Martins, sodass Martins' gelber Cup-Porsche mit hoher Geschwindigkeit in die Leitplanken einschlug. Martins blieb unverletzt, doch eine lange rote Flagge war die Folge.

Auch beim zweiten Start war Lewandowski zu optimistisch und legte einen Frühstart hin. Dafür kassierte er eine 15-sekündige Stop-and-Go-Strafe und fiel ans Ende des Feldes zurück. Eine zweite Safety-Car-Phase eröffnete ihm die Chance zu einer Aufholjagd, doch nach dem Restart machte ihm eine Kollision mit Thor Haugen (Pellin Racing Ferrari 488 GT3) einen Strich durch die Rechnung.

Ferrari-Pilot Uwe Lauer gewann das zweite Rennen

Ferrari-Pilot Uwe Lauer gewann das zweite Rennen Zoom

Christian Hook (Rinaldi Racing) war ein weiterer Fahrer, der unter diesen Bedingungen eine starke Pace zeigte und das Beste aus dem einzigen Ferrari 296 im Feld herausholte. Von einem hinteren Startplatz kämpfte er sich nach vorne und überquerte die Ziellinie als Erster.

Doch auch war Hook beim zweiten Safety-Car-Restart etwas zu optimistisch. Beim Versuch, den drittplatzierten Uwe Lauer zu überholen, ging er zu früh aufs Gas, was ihm ebenfalls eine Strafe einbrachte. Die Strafe wurde allerdings erst bekannt gegeben, als Hook bereits die Führung übernommen hatte. So überquerte er zwar als Erster die Ziellinie, wurde aber später auf den siebten Platz zurückversetzt.

Wer hatte also am Sonntagmorgen die Nase vorn? Der Schnellste, der sich aus allen Schwierigkeiten heraushielt, war Uwe Lauer, der für Die-Biermacher-Racing einen Ferrari 488 GT3 pilotierte. Er wurde letztlich mit etwas mehr als einer Sekunde Vorsprung auf Hubert Darmetko von PTT Racing im führenden Cup-Porsche als Sieger gewertet.

Rennen 3

Das Enduro war das trockenste der drei Rennen der GT-Winter-Series, aber das bedeutete nicht, dass die Strecke für Slicks geeignet war. Fast alle Fahrer an der Spitze setzten auf Regenreifen - mit Ausnahme des Pirelli-bereiften Ferrari von AF Corse.

Matt Griffin startete vom Ende des Feldes und arbeitete sich im Laufe des Rennens immer weiter nach vorne, da der Regen ausblieb. John Dillon übernahm nach den Boxenstopps den dritten Platz, konnte aber trotz bester Gegenwehr nicht verhindern, dass Joachim Bölting an ihm vorbei auf den letzten Podiumsplatz fuhr.

Regenrennen der GT-Winter-Series in Estoril

Der Regen sorgte in Estoril für schwierige Bedingungen Zoom

An der Spitze kam der Mercedes von SR Motorsport von Härtling mit einer halben Minute Vorsprung ins Ziel. Der Teamkollege des jungen Deutschen, Kenneth Heyer, hatte die Führung von Mateusz Lisowski (PTT Racing Cup-Porsche) übernommen und gab sie nicht mehr ab, da die abtrocknende Strecke es für Lisowski immer schwieriger machte, mit dem GT3-Fahrzeug mitzuhalten.

Solo-Pilot Lisowski wurde Zweiter in der Klasse vor Bölting und Dhillon. Der Lewandowski-Lamborghini startete aus der Boxengasse und kam nach einem Unfall zu Beginn von Rennen 2 nie richtig auf Touren. Zudem musste er an diesem Wochenende weitere Strafen hinnehmen, diesmal wegen Verstößen in der Boxengasse.

Die Geschwindigkeit des Autos, das in einer eigenen Cup-Klasse fährt, war überzeugend. Wenn Team und Fahrer könnten beim nächsten Rennen in Portimao die Fehler reduzieren, können sie viel erfolgreicher sein.

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