• 20.10.2010 14:33

  • von Roman Wittemeier

GT1 in Navarra: Abschied aus Europa

Vorschau: Im spanischen Navarra bestreitet die neue GT1-Weltmeisterschaft am kommenden Wochenende ihren letzten Europaauftritt des Jahres

(Motorsport-Total.com) - Die GT1-Weltmeisterschaft verabschiedet sich langsam aus Europa, im spanischen Navarra steht am Wochenende der letzte Lauf in der "alten Welt" auf dem Programm. Spanisch und Portugiesisch sind zum Saisonende des Premierenjahrs der GT1-WM die dominierenden Sprachen im Fahrerlager. Von Portugal geht es nun nach Spanien, zum Saisonende stehen noch je ein Rennen in Brasilien und Argentinien im Kalender.

Titel-Bild zur News: Andrea Bertolini, Michael Bartels

Michael Bartels und Andrea Bertolini kommen als Führende nach Navarra

Das Vitaphone-Maserati-Duo Michael Bartels und Andrea Bertolini kommt mit einer erheblichen Führung in der Gesamtwertung auf die nur knapp vier Kilometer lange spanische Strecke. Das Layout von Navarra sollte vor allem den Teams von Nissan in die Karten spielen - weniger hingegen den Aston Martins. Darren Turner und Thomas Enge waren am Nürburgring erfolgreich - einer Strecke, die dem spanischen Rundkurs nicht ganz unähnlich ist. Allerdings werden die Bedingungen wohl anders sein.

"Es gibt dort zu viele langsame Kurven und es fehlen die spannenden, schnellen Kurven. Das Durchschnittstempo dort ist recht langsam, ich vermute es wird sogar langsamer sein als beim letzten Rennen in Portimão. Rein vom Tempo her wäre es eigentlich eine perfekte Teststrecke für Monaco", meckert Young-Driver-Pilot Enge beim Blick auf die Strecke. "Eine Vorhersage für das Rennen zu treffen ist sehr schwer."

"Allerdings wird das Wetter in Nordspanien sehr kühl sein und außerdem haben wir kein Erfolgsballast mehr im Auto. Das sind zwei Faktoren, die uns helfen sollten", bringt der Tscheche dann doch noch Optimismus ins Spiel. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Turner, Mücke und Nygaard durfte Enge den neuen Kurs bereits vor einigen Wochen am Steuer eines GT3-Autos kennenlernen. Die Erkenntnis: Man könnte aufgrund des guten Einlenkverhaltens des DB9 einen Vorteil haben.

"Unser Hauptaugenmerk wird darauf liegen, für das Rennen eine gute Fahrwerksabstimmung zu finden. Wir werden in Spanien unser Bestes geben, schließlich haben wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben, in diesem Jahr auf das Podium zu fahren", sagt Markenkollege Stefan Mücke, der in diesem Jahr nicht sonderlich vom Glück verfolgt war. "In Navarra wird das Qualifying extrem wichtig sein. Nach meinen ersten Eindrücken ist es eine Strecke, auf der das Überholen sehr schwierig sein wird", fügt Christoffer Nygaard hinzu.

Peter Dumbreck, Michael Krumm

Beratung: Michael Krumm und Peter Dumbreck berichten an Nigel Stepney Zoom

Matech-Star Romain Grosjean vergleicht den neuen spanischen Kurs mit Vairano, jener italienischen Strecke nahe dem Dallara-Werk. "Es ist auch einer französischen Strecke namens Le Vigeant ähnlich", so der Ex-Formel-1-Pilot. Aufgrund der Charakteristik sei am Wochenende nicht die Aerodynamik gefragt, sondern vor allem Bremsen und Traktion. Grosjean wird nicht im Ford GT sitzen, sondern die Matech-Duos heißen Mutsch/Westbrook und Jani/Armindo.

"Wenn Aston Martin der Kurs nicht liegt, dann heißt das eigentlich, dass es für uns passen sollte", erklärt Wendlinger-Teamkollege Henri Moser. Der Österreicher und sein junger Nissan-Partner warten seit Monaten auf ein Erfolgserlebnis. Sollte es nun beim Europaabschied klappen? "Fragt mich am Samstag nochmal", wehrt Moser etwaige Prognosen ab. "Wir müssen uns in Navarra gleich auch auf Argentinien und Brasilien vorbereiten, weil die Autos im Anschluss sofort verschifft werden", so Swiss-Racing-Teamchef Othmar Welti.

Im Lager der Markenkollegen von Sumo Power gibt man sich deutlich gelassener. Die gesamte britische Mannschaft hat erfolgreichere Zeiten hinter sich und konnte die Pause nach dem Portugal-Auftritt - und dem dortigem Sieg im Qulifikationsrennen - erheblich mehr genießen. "Ich war in Japan und habe dabei zugesehen, wie meine Frau Kimiko dort Maria Scharapowa aus dem Turnier gefegt hat", lacht Michael Krumm.

Teamkollege Peter Dumbreck berichtet von seinen hausmännischen Pflichten: "Ich habe 15 Maschinen Wäsche gewaschen, 25 Mahlzeiten zubereitet, die Kinder zur Schule gefahren und abgeholt sowie einige IKEA-Möbel zusammengefummelt." Zurück zum Sportlichen. "Die meisten Kurven werden dort im zweiten Gang gefahren. Das passt uns nicht ganz so gut. Aber wir haben einige Dinge im Hinterkopf, die wir mal ausprobieren möchten", so Dumbreck.

Im Lager von Corvette wird man nur drei Autos aufbieten. Auf der offiziellen Nennliste steht nur ein Phoenix-Auto (Hennerici/Margaritis), Mad-Croc bringt zwei der Z06. "Ich habe das Auto noch nie fahren dürfen, muss also erst einmal viel lernen", gibt Duncan Huisman zu bedenken. Der Niederländer wird die letzten drei Saisonläufe an der Seite von Pertti Kuismanen in der Corvette bestreiten. "Vielleicht können wir ein paar Punkte holen. Ich kenne Pertti. Er ist auf solchen Kursen meist sehr gut", so Huisman.


Fotos: FIA-GT1-WM in Portugal


"Wir wollen aufs Podium", sagt Lamborghini-Teamchef René Münnich. "Das Podest ist der Platz, auf den wir vom Speed her hingehören. Das haben gerade die letzten Rennen deutlich gezeigt", bestätigt sein Pilot Marc Basseng. Gemeinsam mit Christophe Bouchut hofft der Deutsche endlich auf Erfolg. Die Teamkollegen Dominik Schwager und Nicky Pastorelli hatten zuletzt mehr Durchschlagskraft. "Nicky und Dominik sind eine Fahrerpaarung, die man sich als Teamchef wünscht. Ruhig, beständig und schnell", lobt der Teamchef.

Das Debüt auf der kurzen und winkligen Strecke in Navarra bringt also vor dem Beginn des Wochenendes viele Fragezeichen. Eine mögliche Hackordnung lässt sich kaum abschätzen. Diese Ungewissheit bringt allerdings auch zusätzliche Spannung mit sich. Den Zuschauern vor Ort wird hingegen neben der GT1-WM nicht allzu viel geboten. Die Superleague ist die einzige Serie, die das Rahmenprogramm in Navarra bilden wird.

Die Starterliste in Spanien:
Vitaphone Racing (Maserati MC12) - Michael Bartels (DEU)/Andrea Bertolini (ITA)
Vitaphone Racing (Maserati MC12) - Miguel Ramos (POR)/Enrique Bernoldi (BRA)
Swiss Racing Team (Nissan GT-R) - Karl Wendlinger (AUT)/Henri Moser (SUI)
Swiss Racing Team (Nissan GT-R) - Seiji Ara (JPN)/Max Nilsson (SWE)
Matech Competition (Ford GT Matech) - Thomas Mutsch (DEU)/Richard Westbrook (GBR)
Matech Competition (Ford GT Matech) - Neel Jani (CHE)/Nicolas Armindo (FRA)
Young Driver AMR (Aston Martin DB9) - Darren Turner (GBR)/Tomas Enge (CZE)
Young Driver AMR (Aston Martin DB9) - Christoffer Nygaard (DK)/Stefan Mücke (DEU)
Hexis AMR (Aston Martin DB9) - Frederic Makowiecki (FRA)/Yann Clairay (FRA)
Hexis AMR (Aston Martin DB9) - Jonathan Hirschi (SUI)/Clivio Piccione (MC)
Mad-Croc Racing (Corvette Z06) - Xavier Maassen (NLD)/Julien Jousse (FRA)
Mad-Croc Racing (Corvette Z06) - Duncan Huisman (NLD)/Pertti Kuismanen (FIN)
Phoenix Racing/Carsport (Corvette Z06) - Marc Hennerici (DEU)/Alexander Margaritas (GR)
Sumo Power GT (Nissan GT-R) - Jamie Campbell-Walter (GBR)/Warren Hughes (GBR)
Sumo Power GT (Nissan GT-R) - Peter Dumbreck (GBR)/Michael Krumm (DEU)
Reiter (Lamborghini Murcielago 67) - Peter Kox (NLD)/Christopher Haase (DEU)
Reiter (Lamborghini Murcielago 67) - Ricardo Zonta (BRA)/Frank Kechele (DEU)
Triple H Team Hegersport (Maserati MC12) - Altfrid Heger (DEU)/Alex Müller (DEU)
Triple H Team Hegersport (Maserati MC12) - Alessandro Pier Guidi (ITA)/Nikolaus Mayr-Melnhof (AUT)
Münnich Motorsport (Lamborghini Murcielago 67) - Christophe Bouchut (FRA)/Marc Basseng (DEU)
Münnich Motorsport (Lamborghini Murcielago 67) - Dominik Schwager (DEU)/Nicky Pastorelli (ITA)
Marc VDS Racing Team (Ford GT Matech) - Maxime Martin (BEL)/Bas Leinders (BEL)
Marc VDS Racing Team (Ford GT Matech) - Matteo Bobbi (ITA)/Markus Palttala (FIN)

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