• 30.08.2010 14:36

Große Enttäuschung bei Matech

Beide Matech-Ford hatten auf dem Nürbugring mit vielen Problemen zu kämpfen - Die Truppe aus der Schweiz verließ die Eifel mit leeren Händen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem erfolgreichen Qualifying-Rennen der beiden Matech Ford GT1 am Samstag ging das Aufwärmtraining am Sonntagmorgen auf nasser Strecke über die Bühne. Richard Westbrook fuhr mit 1:59,517 Minuten die beste Zeit der Startnummer fünf und landete letztlich auf Platz vier. Während Neel Jani das Aufwärmtraining in der Startnummer sechs mit seiner Zeit von 1:59.689 auf der siebten Position beendete.

Titel-Bild zur News: Thomas Mutsch, Richard Westbrook

Thomas Mutsch und Richard Westbrook wurden in Kollisionen verwickelt

Wie im Qualifying-Rennen ging es auch in der ersten Kurve des Championship-Rennens turbulent zu - und am Ende der ersten Runde lag der vom Platz fünf gestartete Thomas Mutsch bereits auf Position vier. Nicht so gut hingegen lief es für Nicolas Prost: Der Franzose verlor durch einen beschädigten Reifen Zeit und fiel deshalb Runde um Runde weiter zurück. In der zwölften Runde war er nur noch 20.#w1#

Derweil erlebte die Startnummer fünf ein wahrlich ereignisreiches Rennen - insbesondere einen packenden Zweikampf mit Aston-Martin-Pilot Clivio Piccione. Ein Duell, das für Mutsch ein schlechtes Ende nahm: Zu Beginn der sechsten Runde schoss Piccione in die erste Kurve, Ricardo Zonta blockierte beim Versuch, seinen Lamborghini sehr spät zu bremsen, die Räder - und krachte in den Matech Ford GT1 von Mutsch. Zwar erhielt Zonta für die Aktion eine Durchfahrtsstrafe, doch dem Deutschen half das nichts mehr - er fiel auf Platz 16 zurück.

Die Boxenstopps liefen für beide Matech-Autos reibungslos. Anschließend ging Richard Westbrook ins Rennen und überholte einen Konkurrenten nach dem anderen. Doch in Runde 27 erhielt er eine Durchfahrtsstrafe für zu harten Einsatz beim Überholen eines Konkurrenten. So musste sich der Matech Ford GT1 mit der Startnummer fünf letztlich mit Platz 13 begnügen.

Währenddessen tat Neel Jani sein Bestes, um ein paar Positionen gut zu machen, kam aber letztlich auch nur als 16. ins Ziel. Folglich verließ Matech den Nürburgring recht frustriert, denn ein Podium wäre mit Sicherheit drin gewesen. Also auf ein Neues in Portimão, wo am 18. und 19. September die nächsten zwei packenden Rennen auf dem Programm stehen.


Fotos: FIA-GT1-WM auf dem Nürburgring


Mutsch beschreibt sein turbulentes Rennen: "Mein Start war sehr gut und ich hatte auch die Reifen schnell auf Betriebstemperatur. Das Rennen lief auch recht gut, doch in punkto Topspeed konnten wir einfach nicht mithalten - das war unser größtes Problem. Ich musste ein wenig kämpfen, um meine Position zu verteidigen und dann, in der sechsten Runde, ist mir der Lamborghini reingefahren. Mit dem Auto war alles okay, doch was willst du machen, wenn jemand mit zwei blockierenden Rädern in dich rein kracht? Ein absolut blödsinniges Manöver, denn die haben ebenfalls noch Chancen im Kampf um den Titel. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen."

"Das Rennen bot uns so große Chancen - doch jetzt stehen wir mit leeren Händen da", ist Westbrook enttäuscht. "Thomas fuhr ein großartiges Rennen - und dann macht jemand einen Fehler beim Bremsen und dreht ihn herum. Von da an war das Rennen für uns eigentlich gelaufen. Ich hing hinter diversen Autos fest, konnte aber trotzdem ein paar Plätze gut machen. Dann fuhr ich innen an einem Nissan vorbei - doch der sah mich nicht und drehte sich.

"Anschließend zog Bernoldi, den ich bereits überholt hatte, wieder an mir vorbei - und machte eingangs der Mercedes Arena ein paar verrückte Manöver, um seine Position zu verteidigen. Und schließlich stoppte er direkt vor mir und ließ mir absolut keine Ausweichmöglichkeit. Also berührten wir uns - und ich erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe. Unser Rennen wird von Leuten ruiniert, die uns ins Auto fahren - und dann bekommen wir auch noch eine Strafe. Na wenigstens sind wir unsere 40 Kilo los. Wir wissen, dass wir schnell sind - doch wir brauchen noch ein bisschen mehr Topspeed auf den Geraden und ein wenig mehr Glück."

Für den Schweizer Jani zieht ebenfalls traurig Bilanz: "Ein wirklich schlechter Tag für uns, denn ich hatte damit gerechnet, dass wir von unserem achten Startplatz aus unter den Top-Fünf ins Ziel kommen. Unglücklicher Weise wurde Nicolas von ein paar Problemen eingebremst und fiel bis auf den 20. Platz zurück. Klar, dass ich darüber nicht begeistert war, denn von dort aus war nicht mehr viel zu holen. Ich konnte mich noch auf den 17. und dann auf den 16. Platz vor kämpfen - doch Punkte waren einfach nicht drin. Also versuchte ich, zu pushen aber gleichzeitig das Auto nicht zu beschädigen - denn das hätten wir nun gar nicht gebraucht. Ich bin sehr enttäuscht, denn heute hatte ich wirklich an ein Top-Fünf-Resultat geglaubt."

"Gleich nach dem Start begann einer meiner Reifen, sich in seine Einzelteile aufzulösen", schildert Prost. "Wir können sehen, dass einige Stücke Gummi fehlen - und mit so einem Reifen ist natürlich nichts zu holen. Wir müssen herausfinden was da passiert ist, denn die anderen drei waren völlig in Ordnung. Wirklich außerordentlich schade, denn wir hatten uns heute viel ausgerechnet. Doch leider konnten wir unsere Erwartungen unter diesen Umständen einfach nicht in die Tat umsetzen. Ohne jeglichen Grip am rechten Hinterrad kämpfte ich einfach mit stumpfen Waffen."