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Rutronik Racing: Audis werden nicht ganz verschwinden

Rutronik Racing wechselt im ADAC GT Masters auf Porsche, die Audis könnten aber weiter zum Einsatz kommen - "Nicht unzufrieden" trotz erster siegloser Saison

(Motorsport-Total.com) - Die Connection wird wieder aufgenommen: Rutronik Racing wird in der Saison 2023 im ADAC GT Masters auf Porsche setzen. Das Team rund um Fabian Plentz schnupperte bereits 2021 bei den 24-Stunden-Rennen von Spa und auf dem Nürburgring Porsche-Luft geschnppert. Die Audis sollen derweil nicht aussortiert werden.

Titel-Bild zur News: Rutronik Racing konnte im letzten Audi-Jahr nicht an frühere Erfolge anknüpfen

Rutronik Racing konnte im letzten Audi-Jahr nicht an frühere Erfolge anknüpfen Zoom

"Wir gehen nicht im Schlechten mit Audi auseinander. Wir werden wahrscheinlich im klassischen Kundensport, also im Gentlemen-Bereich, noch den einen oder anderen Audi für unsere Kunden einsetzen", sagt Plentz gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Rutronik Racing war in der Vergangenheit unter anderem im heutigen GTC Race engagiert und setzte dort Audi R8 LMS GT3 für Kunden ein. Zuletzt hat man sich aber auf das ADAC GT Masters konzentriert. "Wir haben sehr gute Jahre mit Audi gehabt, deswegen würde ich ihnen nie etwas Schlechtes wünschen", so der mehrmalige Laufsieger im Volkswagen Polo Cup.

Für Rutronik Racing startet eine neue Ära in der Deutschen GT-Meisterschaft mit Porsche. "Wir sind natürlich total dankbar, dass wir gemeinsam mit Porsche diesen Weg gehen können und auch bei Porsche die entsprechende Berücksichtigung finden." Das 992er-GT3-Modell ist begehrt und für 2023 völlig ausgebucht.

"Es ist für uns sicherlich auch ein Stück weit eine große Ehre, aber vielleicht auch ein Stück weit ein Verdienst für 2021. Wir haben anscheinend nicht alles falsch gemacht in unserem Jahr mit Porsche."

Was wird aus Patric Niederhauser?

Der Wechsel könnte auch den Abschied von Patric Niederhauser vom Team bedeuten. Er ist seit dem Debüt des Teams im ADAC GT Masters im Jahr 2019 fester Bestandteil der Mannschaft gewesen und hat in jenem Jahr gemeinsam mit Kelvin van der Linde den Titel geholt.

Plentz lässt allerdings eine Tür offen: "Da laufen momentan Gespräche. Deshalb kann ich jetzt nicht viel dazu sagen. Wir sind in Gesprächen mit Fahrern und auch mit Porsche. Wir werden nächstes Jahr auch strategische Einsätze fahren, wo dann auch von Porsche schon bestehende Fahrer mit drauf sind."

Patric Niederhauser

Patric Niederhauser holte in Oschersleben die einzige Rutronik-Pole, doch wie geht es weiter? Zoom

Ein zweites Programm neben dem ADAC GT Masters war mit ein Grund für den Markenwechsel. Die Saison 2022 mit sieben Rennwochenenden war überschaubar. Um welche Events es genau geht, will Plentz noch nicht verraten, doch es wäre logisch, wenn man mit Porsche dort weitermacht, wo man 2021 aufgehört hat.

Letztes Audi-Jahr das Erste ohne Sieg

Mit einem Negativergebnis muss Rutronik Racing im letzten Audi-Jahr im ADAC GT Masters leben. Obschon die Audis immer vorne dabei waren, ist 2022 das erste Jahr ohne Saisonsieg gewesen. Dennoch sagt Plentz, dass man grundsätzlich mit der Gesamtperformance nicht unzufrieden sein könne.

"Wir haben ein paar Mal echt Pech gehabt, gerade Dennis [Marschall] und Kimi [Kim-Luis Schramm] am Sachsenring mit dem Reifenschaden und am Lausitzring mit dem technischen Defekt am Lenkrad, wo keiner im Team etwas zu kann. Da haben wir zweimal ein Podium verloren. Und das sind natürlich wichtige Punkte, die uns am Ende jetzt fehlen, sowohl in der Team- als auch in der Fahrermeisterschaft."

"Beim anderen Auto mit Patric und Luca [Engstler] haben wir den Reifenschaden in Zandvoort gehabt, der auch nicht hilft. Es waren manchmal ein paar Unwägbarkeiten dabei, manchmal auch beim Quali nicht so ganz zusammenbekommen. Wenn man hier nicht vorne steht, fährt man auch nicht einfach nach vorne."

Zu wenig Fahrpraxis für Engstler

Engstler war im vergangenen Winter in den GT3-Sport gewechselt, doch der Umstieg war alles andere als einfach. "Er hat sich im Team gut eingefunden", findet Plentz. "Dass es eine große Herausforderung wird, war uns allen klar. Vielleicht sind am Ende des Tages die Erwartungen nicht ganz eingetroffen, auch bei ihm selbst. Wir wollten eigentlich bis zum Ende um den Titel kämpfen. Das haben wir leider nicht geschafft."

Ein Hindernis war, dass er nur an den sieben Wochenende des ADAC GT Masters am Steuer gesessen hat. Abgesehen von den 14 Rennen im ADAC GT Masters ist er lediglich die 24 Stunden von Dubai im Januar auf einem Audi R8 LMS GT3 Evo II gefahren - zu wenig im Kampf gegen Konkurrenten, die an nahezu jedem Wochenende von April bis Oktober irgendein GT3-Rennen fahren.

"Wir wollten eigentlich bis zum Ende um den Titel kämpfen. Das haben wir leider nicht geschafft." Fabian Plentz

"Das ist ein Punkt, der nicht so funktioniert hat wie ursprünglich geplant", gibt Fabian Plentz zu. "Es war eigentlich die Planung, dass er deutlich mehr im Auto sitzt. Nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Serien bei anderen Teams. Das ist am Ende des Tages so leider nicht zustande gekommen. Das hilft ihm natürlich nicht. Und wir haben auch nicht so wahnsinnig viele Testtage gehabt."

Nun folgt der Neuanfang mit Porsche. "Das ist dann das Ende einer Ära, und dann beginnt eine neue. Wir versuchen natürlich schon, die Stärken, die wir haben, bestenfalls mitzunehmen. Es wird sich etwas ändern, auch bei Audi. Es ist jetzt einfach eine gewisse Talfahrt, die sie durchlaufen müssen, und dann geht es auch wieder aufwärts. Vielen Dank für die sehr erfolgreichen Jahre."

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26. - 28. April

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Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
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Rennen 2 So. 15:15 Uhr

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