Audi-Team Eastalent Racing will auf Engineering-Seite aufrüsten

Eastalent Racing wird dem ADAC GT Masters 2023 voraussichtlich erhalten bleiben - Allerdings hofft das österreichische Team auf mehr Hilfe durch Audi

(Motorsport-Total.com) - "Rein statistisch können wir auf diese Saison stolz sein." - Simon Reicher sich im zweiten Jahr im ADAC GT Masters deutlich gesteigert. Aus zwölf Punkten in Vorjahr wurden in dieser Saison deren 21, hinzu kommt der sensationelle dritte Platz in Zandvoort, der das erste Podium von Eastalent in der Deutschen GT-Meisterschaft bedeutete.

Titel-Bild zur News: Eastalent Racing hat 2022 Fortschritte erzielt, sieht aber noch Luft nach oben

Eastalent Racing hat 2022 Fortschritte erzielt, sieht aber noch Luft nach oben Zoom

Natürlich muss einschränkend angemerkt werden, dass es 2022 im ADAC GT Masters allein schon aufgrund der geringeren Starterzahl einfacher gewesen ist, in die Punkteränge zu kommen als 2021. Dennoch spricht Reicher gegenüber 'Motorsport-Total.com' von einer "passablen Saison".

"Ich habe viel dazugelernt. Überall. Fahrerisch lernt man ohnehin immer etwas, aber sei es technisch oder von sonstigen Sachen, das sind teamintern so viele Dinge. Da haben wir einen Haufen Erfahrung gesammelt", so der 22-Jährige.

Teamkollege Norbert Siedler ist da kritischer. Ebenfalls im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' sagt er: "Ich hatte schon gedacht, dass wir uns zwischen P8 und P12 etablieren würden. Das haben wir leider nicht geschafft. Das Podium in Zandvoort und auch das Auto waren super. Sonst haben wir aber öfters Probleme gehabt mit dem Set-up."

"Wenn wir mit Easttalent zurückkehren, dann muss einiges passieren. Wir müssen uns auf Engineering-Seite besser aufstellen." Das Team hofft hier in erster Linie auf mehr Support durch Audi.

Zusätzliche Testfahrten wirken Wunder

Mit WRT und Rutronik Racing wechseln für 2023 zwei große Namen auf andere Fabrikate. Wäre das eine Chance, mehr Unterstützung vom Hersteller zu bekommen? "Ich hoffe, dass wir diese Lücke füllen können!", sagt Reicher. "Um den Support zu bekommen, müssen wir aber natürlich auch ein bisschen an uns arbeiten."

"Es kann durchaus sein, wenn es passt, dass wir für nächstes Jahr ein bisschen besser aufgestellt sein werden. Man muss ehrlicherweise sagen, dass wir seit 2017 ein Audi-Team sind. Wir fahren seit 2017 nichts anderes. Damit haben wir unsere Markentreue bewiesen. Das sollte eigentlich hinhauen."

Podium ADAC GT Masters Zandvoort 2022 (Samstag)

Der Podiumsplatz im Samstagsrennen in Zandvoort war der Höhepunkt der Saison Zoom

Als Bremsklotz erwiesen sich in der abgelaufenen Saison fehlende Testfahrten der Mannschaft rund um Bauunternehmer Peter Reicher. Das sorgte insbesondere bei Siedler für Frust. Er setzte sich stark für mehr Testfahrten vor den Rennen ein.

Hockenheim gibt ihm Recht: Hier hat das Team im Vorfeld getestet. Prompt lag im zweiten Rennen ein weiterer Podiumsplatz in Reichweite, bis Reicher den Land-Audi von Tim Zimmermann torpedierte und sich eine Durchfahrtsstrafe einfing. So blieb dem Team ein Happy End in der Saison 2022 verwehrt.

Reicher würde gern mit Siedler weitermachen, der nun bereits seit mehreren Jahren sein Mentor ist: "Ich hätte mir keinen besseren Teamkollegen vorstellen können!" Siedler lässt sich noch nicht in die Karten blicken, was das Team betrifft: "Ich weiß noch nicht, wie und was, aber ich werde wieder im ADAC GT Masters an den Start gehen. Es passt hier und fühlt sich gut an."

Wenn das Team 2023 in die Deutsche GT-Meisterschaft zurückkehrt, dann weiterhin mit einem Audi R8 LMS GT3 Evo II. Ein zweites Fahrzeug für das ADAC GT Masters ist derzeit nicht geplant.