Rutronik-Audi wartet noch auf Sieg, aber: "Sind immer nach vorn gefahren"

Favoritenrolle vor, aber noch kein Sieg in der ADAC-GT-Masters-Saison 2022: Was Rutronik-Audi-Teamchef Fabian Plentz dennoch zuversichtlich stimmt

(Motorsport-Total.com) - Die ersten drei Rennwochenenden des ADAC GT Masters 2022 waren für Rutronik Racing vor allem Wochenenden der verpassten Gelegenheiten. Die Audi-Truppe startete nach einem neuen Streckenrekord in Oschersleben und Tagesbestzeit am ersten Trainingstag mit der Favoritenrolle ins Jahr, wurde dieser bisher jedoch nicht gerecht.

Titel-Bild zur News: Dennis Marschall

Die blauen Rutronik-Audis haben im Jahr 2022 noch nicht gewonnen Zoom

Zwei zweite Plätze stehen nach sechs Rennen zu Buche, eingefahren durch Patric Niederhauser und Luca Engstler am Oschersleben-Sonntag und durch Dennis Marschall und Kim-Luis Schramm am Zandvoort-Samstag. In der Gesamtwertung liegen Marschall/Schramm auf dem siebten Platz, Niederhauser/Engstler auf Rang elf.

Grundsätzlich sei man schon zufrieden mit der Saison, beteuert Teamchef Fabian Plentz im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Aber: "Ein Sieg wäre schön. Wenn man zwei Mal Zweiter war bisher, dann will man natürlich auch mal gewinnen." Doch kriegsentscheidend ist das mit Blick auf die Fahrerwertung noch nicht.

Die beiden Rutronik-Duos liegen innerhalb von 20 Punkten zur Spitze, das ist gleichbedeutend mit einem zweiten Platz. Und "wenn man die Meisterschaft ein wenig kennt, dann weiß man, dass man zehn oder 20 Punkte ganz einfach gewinnen oder verlieren kann."

Rutronik-Teamchef hadert mit Qualifyings

"Also da ist alles noch drin", gibt sich Plentz optimistisch. Mehr wurde bisher vor allem von Qualifyings vereitelt, in denen es nicht für die Rutronik-Truppe lief. "Das hat uns zwei Mal erwischt, ein Mal in Oschersleben und ein Mal hier [in Zandvoort]. Die Rennen haben wir ganz gut hinbekommen, wir sind immer nach vorne gefahren", so Plentz.


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"Aber wir haben zwei Mal ein unglückliches Qualifying gehabt, ein Mal mit Patric und mit Luca. Da kann man vielleicht sagen: Das war nicht ideal." Tatsächlich ging es für die Audi-Mannschaft nach einem schlechten Qualifying in den Rennen immer deutlich nach vorne.

Das verdeutlicht folgende Statistik: Jedes Mal, wenn sich ein Rutronik-Audi in diesem Jahr außerhalb der Top 10 qualifiziert hat, sah er die Zielflagge auf einer der ersten zehn Positionen liegend. Vor allem der Paarung Marschall/Schramm ist im zweiten gemeinsamen Jahr ein Schritt nach vorne gelungen, den Plentz auf die gewonnene Routine zurückführt.

Luca Engstler mit großem Nachteil

Deshalb ist er davon überzeugt, dass auch Engstler einen Schritt machen wird. Doch der junge Deutsche kämpft mit ungünstigen Vorzeichen, schließlich legt er vergleichsweise wenige Kilometer im GT3-Auto zurück. Und für die Junior-Wertung ist er auch nicht punkteberechtigt.


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"Er hat sich da auch entsprechende Gedanken gemacht. Das war jetzt auch kein Zufall zu sagen: Ich guck mir das mal an. Da steckt auch ein ganz klares Ziel dahinter, aber es ist mit Sicherheit nicht einfach. Die größte Herausforderung ist einfach, dass du gegen die anderen Piloten, die ein sehr umfangreiches Programm haben, fährst", weiß auch Plentz.

"Die sitzen an 20, 25 Wochenenden im Auto, plus Testtage. Wenn dir die fehlen und du selber nur sieben bis zehn hast, hast du natürlich viel weniger Fahrzeit. Das ist für ihn mit Sicherheit in der jetzigen Phase ein Nachteil, er braucht eigentlich jeden Kilometer."

Unter diesen Voraussetzungen schlägt sich Engstler beachtlich in seinem ersten GT3-Jahr. Und Plentz geht "davon aus, dass die Formkurve, die sich aktuell zeigt, sich auch weiterentwickeln wird." In der zweiten Saisonhälfte muss man die Rutronik-Audis also auf der Rechnung haben. Im Kampf um Rennsiege ebenso, wie im Kampf um die Meisterschaft.