• 13.08.2011 16:55

Porsche-Sieg bei Österreich-Premiere des GT-Masters

Christian Engelhart und Norbert Siedler triumphierten unter kniffligen Bedingungen: Sieg am Red-Bull-Ring vor Lance David Arnold und Andreas Zuber

(Motorsport-Total.com) - Die Österreich-Premiere des ADAC-GT-Masters auf dem Red-Bull-Ring brachte nach einer Regenschlacht zwei Überraschungssieger: Der Österreicher Norbert Siedler und Christian Engelhart, die im Porsche 911 des Teams PZ Aschaffenburg in Österreich zum ersten Mal in der "Liga der Supersportwagen" antraten, verblüfften bei strömendem Regen mit einem souveränen Sieg. Platz zwei belegte Lokalmatador Andreas Zuber zusammen mit Lance David Arnold im Mercedes-Benz SLS AMG von Heico vor Christopher Haase und Andreas Simonsen im Audi R8 von Phoenix.

Titel-Bild zur News: Das Podium am Red-Bull-Ring

Die Sieger des ersten Laufs des ADAC-GT-Masters am Red-Bull-Ring bei Spielberg

Das erste Rennen bei der Österreich-Premiere des GT-Masters hatte sich vor allem Tabellenführer Ferdinand Stuck anders vorgestellt. Zwar gewann der Reiter-Lamborghini-Pilot von der Pole-Position aus den Sprint zur ersten Kurve, doch bereits am Ende der ersten Runde übernahm Engelhart im Porsche nach einem fulminanten Start von Position sechs die Führung. Schon in der zweiten Runde hatte Engelhart einen Verfolger weniger im Rückspiegel, als Stuck seinen Lamborghini nach einem Kontakt mit einem Konkurrenten abstellen musste.

Engelhart setzte sich leicht ab, und ließ sich auch nicht vom stark einsetzenden Regen beeindrucken, der nach 20 Minuten über die Strecke hereinbrach und den Red-Bull-Ring in eine Rutschbahn verwandelte. Nach einem perfekt getimten Boxenstopp mit Fahrerwechsel ging Siedler auf Regenreifen wieder zurück auf die Strecke und stellte schließlich mit fehlerloser Fahrt und 19,3 Sekunden Vorsprung den ersten Porsche-Saisonsieg vor Zuber/Arnold sicher.

"Wir haben vor dem Rennen angesichts des drohenden Regens etwas mit der Abstimmung gepokert. Das hat sich bezahlt gemacht. Je nasser es wurde, desto besser wurde der Porsche", erklärt Engelhart das Erfolgsgeheimnis. Siedler lobt die starke Fahrt seines Teamkollegen: "Christian hat in der ersten Rennhälfte den Grundstein zum Sieg gelegt. Ich wusste gar nicht, dass ich in Führung lag. Erst zehn Minuten vor Rennende habe ich über Funk gefragt und konnte gar nicht glauben, dass ich einen so großen Vorsprung hatte."

Lokalmatador Zuber mit Podiumspremiere

Zuber/Arnold fuhren trotz eines spektakulären High-Speed-Ausflugs von Zuber durch Kiesbett und Wiese zum ersten Mal in dieser Saison auf das Podium. "Es war so nass auf der Strecke, dass man selbst auf den Geraden nicht richtig Gas geben konnte", beschreibt Zuber die extrem schwierigen Verhältnisse. Bei diesen fühlte sich aber das Duo Haase/Simonsen ganz in seinem Element.

Nach einer furiosen Aufholjagd von Startplatz 24 sicherten sich die beiden Audi-Piloten mit starker Fahrt in der Schlussphase den letzten Platz auf dem Podium vor dem MS-Mercedes-Benz von Florian Stoll/Thomas Jäger und dem ABT-Audi R8 mit Christopher Mies und Luca Ludwig.

Stuck-Brüder und Alpina-Duo punktgleich an der Tabellenspitze

Vom Pech der Stuck-Brüder profitierten die bisherigen Tabellenzweiten Alexandros Margaritis und Dino Lunardi im BMW Alpina B6 des Engstler-Teams. Nach Platz sechs im ersten Rennen rangieren Margaritis/Lunardi nun punktgleich mit Ferdinand und Johannes Stuck an der Spitze.

Tückisch zeigte sich die Boxeneinfahrt kurz vor den Plicht-Boxenstopps. In der regennassen Einfahrt drehte sich eine Vielzahl von Fahrzeugen, die noch mit profillosen Slicks unterwegs waren, bei starkem Aquaplaning. Unter anderem der Führende in der Amateurwertung, Marc A. Hayek, und Skisprunglegende Sven Hannawald. "Ich habe mich extra an der Leitplanke angelehnt und entlanggleiten lassen, nur so konnte ich einen Dreher vermeiden", erklärt der zweitplatzierte Arnold, wie er die schwierige Situation meisterte.

Einen kühlen Kopf behielt auch Oliver Mayer. Nach fehlerloser Fahrt feiert der Mercedes-Fahrer aus dem Team Black Falcon den zweiten Saisonsieg in der Amateurwertung und schloss damit zu Tabellenführer Hayek auf, der Siebter in der Amateurwertung wurde. Swen Dolenc belegte im Porsche 911 Platz zwei vor Ardi van der Hoek im Audi R8.

Mercedes auf der Pole-Position

Im zweiten Rennen am Sonntag startet erstmals ein Mercedes SLS von der Pole-Position. Jäger eroberte den ersten Startplatz im Flügeltürer von MS vor Michael Ammermüller im Porsche 911. Von Startplatz vier geht Ex-Formel-1-Pilot Heinz-Harald Frentzen in einer Callaway Corvette auf Punktejagd.