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Maximilian Paul: So gelang im ADAC GT Masters 2022 der Turnaround

Nach Anlaufproblemen im Tandem mit T3 Motorsport blühte Maximilian Paul in der zweiten Saisonhälfte auf: Warum das T3-Aus und Marco Mapelli gut für ihn waren

(Motorsport-Total.com) - Mit dieser Auferstehung war nicht unbedingt zu rechnen: Im Saisonendspurt des ADAC GT Masters avancierte das Lamborghini-Team Paul Motorsport zur Mannschaft der Stunde. Vier dritte Plätze fuhren Marco Mapelli und Maximilian Paul in den letzten sechs Rennen ein. Das spricht eine deutliche Sprache.

Titel-Bild zur News: Maximilian Paul, Marco Mapelli

Paul Motorsport ließ am Schluss teilweise auch Emil Frey Racing hinter sich Zoom

Rückblickend betrachtet lässt sich die Saison 2022 von Paul Motorsport ganz klar in zwei Hälften einteilen: Jene mit T3 Motorsport und jene ohne T3 Motorsport. "Da haben sich quasi schon für Zandvoort einige Dinge geändert", sagt Paul zu 'Motorsport-Total.com'.

"Da war mental noch nicht alles Paul Motorsport, aber wir haben schon da gesehen, dass wir deutlich besser waren. Und ab Nürburgring ging es eigentlich bergauf. Das ganze Team war motivierter, wir haben eine ganz andere Arbeitsstruktur und Vorbereitung gehabt. Und man hat jetzt gesehen, dass sich das ausgezahlt hat am Ende der Saison."

T3 Motorsport: Zu viele Köche verderben den Brei ...

Die Dresdner Truppe rund um Jens Feucht zog sich im Sommer zurück und beendete ihr Engagement in der DTM und im ADAC GT Masters. In der Deutschen GT-Meisterschaft übernahm Paul Motorsport den Startplatz. "Wenn zu viele Leute in der Suppe rumrühren, dann ist meistens auch der Erfolg nicht gegeben", meint Paul über die Gründe, warum es bis Zandvoort nicht lief.

Doch ab jenem Wochenende hatten alle im Team "mehr Zeit, sich auf das Eine zu fokussieren und mehr Gedanken für das eine Programm ADAC GT Masters, das eine Auto. Dementsprechend war dann auch die Leistung auf der Strecke besser." Im Tandem mit T3 Motorsport sei es dagegen "zu viel Arbeit mit zu wenig Leuten" gewesen.

"Aber das ist für uns Vergangenheit. Wir sind da Gott sei dank raus und haben dann unser eigenes Ding gemacht. Und das ging gut." So gut, dass man am Ende immerhin noch auf 87 Punkte kam, obwohl man durch die Paul-Motorsport-Nennung ab dem Nürburgring-Wochenende in der Team-Wertung bei Null beginnen musste.


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Marco Mapelli als Lehrmeister für Maximilian Paul

Um ein Haar hätte man noch Eastalent Racing (89 Punkte), die die gesamte Saison bestritten haben, eingeholt. Der endgültige Befreiungsschlag gelang mit Rang drei im Regen der Lausitz. "Wir haben endlich mal alles auf einen Punkt gebracht, alles hat gepasst. Und dazu noch im Regen, was wir gar nicht gedacht hätten, weil wir als Team ja relativ wenig Erfahrung haben im Regen und wenig getestet haben im Regen", freut sich Paul.

Doch hier machte es sich bezahlt, dass mit Marco Mapelli ein erfahrener und schneller Pilot das Fahrer-Duo mit Paul bildete. Der Italiener ist Lamborghini-Werksfahrer, von seinem Wissen profitiert das gesamte Team. Entsprechend lobt ihn Paul: "Ich habe technisch viel von ihm gelernt, weil er das Auto mitentwickelt, und auch mental im Rennen in gewissen Situationen."

"Das hat mir definitiv was gebracht und es hat mich auch gepusht. Einen guten Teamkollegen neben sich zu haben ist immer schön. Vor allem wenn man selbst noch keinen Werksfahrer-Status hat, einen Werksfahrer mit sich zu haben, viel zu lernen, auch eine gewisse Referenz zu haben."

Maximilian Paul, Marco Mapelli

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2023 mit neuem GT3-Lamborghini im ADAC GT Masters?

Doch ob das Duo Mapelli/Paul auch im kommenden Jahr auf Punktejagd gehen wird? Das ist derzeit noch ungewiss. Das Duo versteht sich gut und kennt den Lamborghini Huracan GT3 Evo inzwischen gut. "Ich denke, dass wir allgemein ein gutes Paket haben. Wie das jetzt im Endeffekt für das nächste Jahr genutzt wird, werden wir sehen", meint Paul.

2023 könnten die Karten allerdings neu gemischt werden, denn dann bringt die Stiermarke die nächste Evo-Stufe auf den Markt. Paul selbst hatte das Fahrzeug noch nicht pilotiert, als 'Motorsport-Total.com' beim Finale 2022 in Hockenheim mit ihm sprach und kann den Evo-2-Huracan daher noch nicht einschätzen.

Er hofft jedenfalls, dass alle im Team "gut den Winter überstehen und alles gut vorbereiten. Und dann versuchen, die besten Entscheidungen zu treffen, die für alle gut sind." Eine Präferenz hat Paul jedenfalls: Nochmal ein Jahr im ADAC GT Masters.