"Jetzt liebt er mich nahezu!": So hat Raffaele Marciello Albert Costa geholfen
Albert Costa fuhr zusammen mit Jack Aitken zwei zweite Plätze auf dem Lausitzring heraus: Dabei hat auch Raffaele Marciello eine Rolle gespielt
(Motorsport-Total.com) - Unverhofft kommt oft, auch im ADAC GT Masters. Dass ein Meisterschaftsanwärter Tipps von einem Titelkonkurrenten erhält, gehört dazu. Doch genau das ist zwischen Raffaele Marciello und Albert Costa im Vorfeld des Lausitzring-Wochenendes passiert.

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Alles top: Für Emil-Frey-Lambo-Pilot Albert Costa lief es auf dem Lausitzring Zoom
Costa verriet nach dem zweiten Platz im Sonntagsrennen auf der Pressekonferenz: "Ich gehe [vor dem Sachsenring-Wochenende] ein bisschen Radfahren und werde das Leben genießen. Das hat mir Lello vor zwei Wochen empfohlen."
Genau diesen Tipp hat der Emil-Frey-Lamborghini-Pilot nämlich von Marciello erhalten - und es hat in der Lausitz Glück gebracht. Costa und Teamkollege Jack Aitken wurden in beiden Rennen Zweite, und das, obwohl der Eurospeedway für die Schweizer Truppe Neuland war.
Ebenso verhält es sich mit dem Sachsenring, weshalb Costa an ein gutes Omen glaubt: "Uns fehlt dort Testerfahrung, weil es keinen Donnerstagstest gibt. Es wird ein bisschen schwierig, auch weil es eine neue Strecke für das Team ist. Aber es war auch hier unser erstes Mal und wir hatten unser bisher stärkstes Wochenende. Warum also nicht dasselbe am Sachsenring?"
Raffaele Marciello fühlte mit Albert Costa
Wie kam der Kontakt mit Marciello überhaupt zustande? "Er hat mir vor dem Nürburgring auf WhatsApp geschrieben, weil ich zuvor zwei schlechte Wochenenden hatte. Er hat mir geholfen. Wir haben miteinander geredet und das war eine gute Sache", berichtet Costa.
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Tatsächlich lief es in Zandvoort und am Nürburgring nicht optimal für Costa und Aitken, auch wenn sie in den Niederlanden am Sonntag ihren ersten Saisonsieg erzielten. Doch am Samstag fielen sie dem Wetter im Qualifying zum Opfer, und am Nürburgring-Sonntag landete man nach zwei Zwischenfällen in der Startphase nur auf Rang 16.
Geheimnisse habe Mercedes-AMG-Pilot Marciello nicht preisgegeben. Doch Costas Laune hat den mit Schweizer Lizenz fahrenden Italiener beschäftigt: "Ich habe gesehen, dass er recht traurig war. Es ist nicht schön, wenn man jemanden so leiden sieht. Es kam für ihn sicherlich überraschend, dass ich ihm schreibe. Geheimnisse gibt es jedoch keine."
Der Spanier wiederum freute sich über das Mitgefühl eines direkten Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft und scherzt mit Blick auf den Startcrash auf dem Sachsenring im Vorjahr: "Vergangenes Jahr hätte er mich am liebsten umgebracht, jetzt liebt er mich nahezu. Ich liebe es auch, man! Aber nein, ich habe eine Freundin."
Diese Anekdote verdeutlicht den Zusammenhalt zwischen den Rennfahrern im GT3-Rennsport. Doch ob es zu ähnlichen Szenen in der Schlussphase einer Meisterschaft kommen könnte? Diese Frage bleibt offen. Costa/Aitken gehören durch das Doppelpodium auf dem Lausitzring immerhin zu den schärfsten Verfolgern von Marciello im Titelkampf.

