ADAC GT Masters Lausitzring 2022: Audi-Sieg, BMW-Drama, Podiums-Chaos

Land-Audi ist der große Sieger am Lausitzring-Sonntag: Schubert-BMW vergibt Sieg dramatisch, chaotische Schlussphase im Kampf um Platz drei

(Motorsport-Total.com) - Land-Motorsport ist zurück auf der Siegerstraße im ADAC GT Masters 2022: Im zweiten Rennen auf dem Lausitzring haben Christopher Mies und Tim Zimmermann im Audi R8 LMS GT3 evo II mit der #1 den Sieg nach Hause gefahren! (Ergebnis 2. Rennen)

Titel-Bild zur News: Christopher Mies, Tim Zimmermann

Christopher Mies und Tim Zimmermann siegen am Sonntag auf dem Lausitzring Zoom

Mies/Zimmermann profitierten dabei vom Drama rund um den Schubert-BMW #20 (Catsburg/Krohn), die nach souveräner Führung in der ersten Rennhälfte das Boxenstoppfenster verpassten und durch die fällige Strafe jegliche Chance auf eine Top-Platzierung verloren.

Fassungslos blickten alle am Lausitzring auf den BMW M4 GT3 von Nick Catsburg, der statt den Boxenstopp anzutreten noch eine Runde weiterfuhr, während zahlreiche Fahrzeuge dahinter die letzte Chance nutzten, ihren Pflichtboxenstopp zu absolvieren.

"Der Funk ging auf einmal nicht. Die ganze Zeit haben wir gefunkt und dann auf einmal war der Funk aus", sagt ein fassungsloser Torsten Schubert bei 'Nitro'. Catsburg hatte bis zu diesem Zeitpunkt alles richtig gemacht und mehrere Attacken in der Anfangsphase vom dahinterfahrenden Allied-Porsche #22 (Müller/Sturm; 11.) abgewehrt. Anschließend fuhr er ein kleines Polster heraus.


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Der Niederländer wusste sofort, dass es vorbei war. Wutentbrannt schmiss er die Tür zu, als Jesse Krohn ins Fahrzeug stieg. Dieser drehte noch ein paar Runden, bis die 49-sekündige Stop-&-Go-Strafe verkündet wurde. Krohn trat diese gar nicht mehr an, sondern stellte das Auto gleich ab.

Die Boxenstopps würfelten noch mehr durcheinander: Der Allied-Porsche kam eine Runde früher rein als die direkten Konkurrenten. Das war verkehrt, denn der jeweils zweite Fahrer auf den Autos hatte seit Freitag keine Runde im Trockenen mehr gedreht. "Dadurch sind andere mit einem Overcut an uns vorbeigegangen", ärgert sich Sven Müller bei 'Nitro'.

So kam Tim Zimmermann an die Spitze. Startfahrer Christopher Mies hatte in der ersten Kurve Jack Aitken überrumpelt. Dieser fuhr gemeinsam mit Albert Costa Platz zwei nach Hause und kam damit erneut auf das Podest.

Irre Schlussphase stellt alles auf den Kopf

Im Kampf um Platz drei brach ein Chaos aus. Zunächst lag Sturm auf Podiumskurs, hatte aber sichtlich mit dem Porsche zu kämpfen. Dahinter standen Gegner reihenweise Schlange. Zunächst versuchte es Salman Owega im Land-Audi #28 (Haase/S. Owega; 18.) mit jugendlichem Übermut, doch er rutschte dabei in den Dreck und fiel bis auf P9 zurück.

Das war aber erst die Ouvertüre zu zwei denkwürdigen Schlussrunden. Als nächster versuchte es Patric Niederhauser im Rutronik-Audi #15 (Niederhauser/Engstler; 8.), doch beim Angriff in Kurve 6 schob er Sturm raus und beide Autos trugen am Kotflügel schleifende Reifen davon.

Der erste Profiteur war Kim-Luis Schramm im Rutronik-Audi #27 (Marschall/Schramm), der sich über den Podiumspatz jedoch nicht einmal eine Runde freuen konnte, weil er in ähnliche Schaltprobleme rannte wie der Land-Audi #1 am Nürburgring.

Und so schaffte es tatsächlich der Landgraf-Mercedes #48 (Marciello/Juncadella) als Dritter aufs Podium. Raffaele Marciello, der den Boliden auf P10 übernahm, machte allein in den letzten beiden Runden fünf Positionen gut und fuhr ein ganz wichtiges Podiumsresultat nach Hause.

Sturm hingegen fiel mit dem qualmenden Porsche noch aus den Top 10 heraus, als er im Duell mit Fabian Schiller im ZVO-Mercedes #4 (Gounon/Schiller; 5.) aufs Gras geriet und sich drehte. Weil gleichzeitig Salman Owega in Schiller krachte, war plötzlich die Tür auf für ein Fahrzeug, das eigentlich schon abgeschrieben war.

Wie aus dem Nichts auf Platz vier kam der Joos-Porsche #91 (Engelhart/Güven), der nach langer Defensive schon außerhalb der Top 10 gelegen hatte. Christian Engelhart sammelte sämtliche Plätze auf, die ihm die Konkurrenten noch hinwarfen, und hielt dadurch seine Meisterschaftschancen intakt.

Schiller konnte sich in einem packenden Schlussspurt Maximilian Paul im Paul-Lamborghini #71 (Mapelli/Paul; 6.) vom Leib halten. Im Fotofinish hatte der Mercedes-AMG 0,026 Sekunden Vorsprung. Dahinter landeten die beiden Rutronik-Audis, der ZVO-Mercedes #8 (Dienst/Marschalkowski; 9.) und der Schubert-BMW #10 (Green/Krütten; 10.).

Jusuf Owega holte im Land-Audi #29 (Feller/J. Owega) als 13. wieder nur drei Punkte und dürfte damit aus dem Meisterschaftskampf raus sein.

Das ADAC GT Masters 2022 wird vom 23. bis 25. September auf dem Sachsenring fortgesetzt.