Doppelstrafe für Emil Frey am Spielberg-Samstag: Missgeschick beim Stopp

Im Samstagsrennen des ADAC GT Masters in Spielberg kam es zu Chaos in der Box des Emil-Frey-Lamborghini-Teams: Die Beteiligten erklären, was passiert ist

(Motorsport-Total.com) - Für die Emil-Frey-Mannschaft hat sich der Trip zum ADAC GT Masters in Spielberg nur bedingt gelohnt: Der Lamborghini mit der #63 (Costa/Aitken) kam am Samstag und am Sonntag zwar in die Top 10, doch insgesamt war es ein Wochenende der verpassten Chancen.

Titel-Bild zur News: Albert Costa, Jack Aitken

Das Emil-Frey-Team verspielte bessere Platzierungen in der Box Zoom

Und das nicht nur, weil der junge Franzose Arthur Rougier auf dem Huracan mit der Startnummer 19 (Perera/Rougier) die Sonntagspole aufgrund eines Tracklimit-Vergehens in Kurve 1 verlor. Sondern auch, weil ein spontaner Strategie-Call im Samstagsrennen mehr verhinderte, als den sechsten Platz für #63 und die 17. Position für die #19.

Was war passiert? Vor dem Öffnen des Boxenstoppfensters lagen die #63 und die #19 noch auf den Rängen sechs und sieben. Nachdem beide ihren Service absolviert hatten, wurde eine Untersuchung gegen beide Fahrzeuge eingeleitet, mit demselben Ergebnis: Die beiden Lamborghinis mussten einmal durch die Penalty-Lap und verloren so fünf Sekunden.

Emil Frey entscheidet sich spontan um

"Wir wollten die Fahrzeuge nacheinander abfertigen, und die #19 noch eine Runde länger draußen lassen [als die #63]. Wir sind dann aber früher als gedacht in den Verkehr gekommen und haben dann kurzfristig entschieden, doch beide gleichzeitig hereinzuholen", klärt Teamchef Lorenz Frey-Hilti im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' auf.


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Diese spontane Entscheidung sorgte jedoch für Konfusion im Team. "Da waren überall Autos und ich wurde ein wenig von der #19 abgelenkt, die am falschen Ort geparkt hat. Ich hatte das eigene Auto nicht mehr im Blick, und bin dann zu früh über die Linie gelaufen", erklärte Jack Aitken nach dem Rennen im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Franck [Perera] ist hereingekommen und ich hatte kurzzeitig schon gedacht, er kracht uns hinten ins Auto rein. In diesem Moment hat Albert [Costa] angehalten und ich bin über die Linie gelaufen. Deshalb war ich einfach ein wenig zu früh dran", so der Brite weiter. Aitkens "Frühstart" ist dann auch der Grund für die Penalty-Lap der #63 gewesen.

Fehlerkette aus Spielberg "müssen wir gut analysieren"

Perera sprach gegenüber 'Motorsport-Total.com' lediglich von "einem Missverständnis". Hinzu kommt neben der offenbar nicht vorhergesehenen Parkreihenfolge auch noch ein verspätet vorgenommener Fahrerwechsel bei der #19. In Summe lag dieses Auto bei seinem Stopp satte 7,984 Sekunden über der Mindeststandzeit von 1:05 Minuten.


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Das war jedoch nicht das einzige Problem: Die Penalty-Lap für die #19 gab es, weil das Fahrzeug beim Stopp teilweise auf der Fast-Lane stand. Frey-Hilti redet Klartext: "Schlussendlich muss das Routine sein, dass die Fahrer und das Team das mit zwei Fahrzeugen managen können. Es ist ja nicht so, als hätten wir nicht genügend Platz gehabt."

Zumal Emil Frey Racing auch schon seit Jahren in der GT-World-Challenge Europe aktiv ist. Die Fehlerkette, die durch den falsch gestandenen Lamborghini entstanden ist, "müssen wir gut analysieren, damit das nicht mehr passiert", stellt Frey-Hilti klar.

Franck Perera: Top-4-Ergebnis war drin

Notfalls will der Teamchef der Schweizer Mannschaft zukünftig Zeit opfern: "Fehler können immer passieren. Sollten sie zwar nicht, aber dass etwas nicht nach der Norm geht und dann eine Lawine von mehreren Fehlern hinzukommt, die dann zu Strafen geführt hat ... Klar, du willst nicht drei oder vier Sekunden an der Box verlieren. Aber es ist schlimmer, wenn du dann nochmals fünf auf der Strecke verlierst."


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Genau diese fünf Sekunden haben die zwei Autos von Emil Frey Racing in Spielberg aufgrund der Penalty-Lap verloren. Und das durch eine Fehlerkette, die erst durch eine spontane Strategie-Entscheidung entstand. "Da haben wir uns letztlich selbst geschlagen", gibt Frey-Hilti unumwunden zu. Doch es gab auch Grund für Optimismus am Samstag.

"Die Pace war gut", so Perera, der bei einem fehlerfreien Rennen mit einem Top-4-Ergebnis gerechnet hatte. Und weiter: "In jedem Negativen versteckt sich auch was Positives. [Am Samstag] war die Pace gut, dafür dass diese Strecke nicht unsere Beste ist."

Und sein Teamchef stimmt ihm zu: "Je länger das Rennen gedauert hat, umso besser sind unsere Zeiten geworden." Darauf lässt sich auch für das kommende Rennwochenende aufbauen. Ende Juni macht das ADAC GT Masters Halt in Zandvoort. Die Strecke an der Nordseeküste sollte dem Lamborghini Huracan GT3 außerdem besser liegen.

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