"Brauchen keine Rakete": So gehen Marciello und Landgraf Hockenheim an

(Motorsport-Total.com) - Als haushoher Favorit auf den Fahrertitel geht Landgraf-Pilot Raffaele Marciello ins Saisonfinale des ADAC GT Masters 2022 in Hockenheim. Der Mercedes-AMG-Pilot hat einen komfortablen Vorsprung in der Gesamtwertung und muss "nur" 14 Punkte sammeln, um den Sack endgültig zuzumachen.

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Jules Gounon hat Schützenhilfe für Raffaele Marciello angekündigt Zoom

Im Team selbst versucht man, gar nicht erst Aufregung aufkommen zu lassen. "Automatisch guckst du nach jeder Schraube drei Mal", erklärt Klaus Landgraf am Freitag in Hockenheim. Aber: "Andererseits sind wir hier angereist, wie zu jedem anderen Rennen auch. Wir wollen natürlich versuchen, diese beiden Rennen zu gewinnen."

Landgraf weiter: "Am Mittwoch vor der Abreise haben wir alle zusammen nochmal Zeit verbracht und leben dieses Wochenende eigentlich, wie wir jedes Wochenende leben. Wir versuchen, mit der nötigen Demut ranzugehen. Es kann immer alles passieren im Motorsport." Marciello selbst baut darauf, dass seine Glückssträhne 2022 weitergeht.

Raffaele Marciello setzt auf Glückssträhne 2022

Als Beispiele nennt er die 24h von Spa, wo ihn und seine Teamkollegen Dani Juncadella und Jules Gounon ein Rennabbruch gerettet hat. Anschließend gewann man das Rennen. "In Indy [bei der IGTC] hatten wir auch Glück mit dem Safety-Car, und bei der GTWC in Barcelona hatte Jules einen Reifenschaden vor dem Stopp", zählt Marciello weiter auf.

"Alles läuft ziemlich gut, es ist einfach ein wirklich gutes Jahr." Daher gebe es für Marciello auch keine besondere Vorbereitung vor dem Finalwochenende des ADAC GT Masters in Hockenheim. Stattdessen konnte er noch einmal bei einem freien Wochenende zuhause Kraft tanken, "mit meinem Hund und meiner Freundin."

Zuversichtlich stimmt Marciello zudem die Performance des Landgraf-Mercedes #48 in den Testsessions am Donnerstag und im 1. Freien Training am Freitag. "Wir sind unter allen Bedingungen stark. Auch gestern lief es ziemlich gut", stellt er zufrieden fest.

Und: "Wir brauchen keine Rakete an diesem Wochenende. Wir können sogar einfach nur hinter dem [Joos-]Porsche bleiben und das passt dann schon." Zumal sich Marciello der Unterstützung des Mercedes-AMG-Lagers sicher sein kann. Sein eigener Teamkollege Juncadella "weiß, was zu tun ist. Er wird sein Bestes geben und dann passt das schon."

Hilfestellung von Jules Gounon und Fabian Schiller

Und auch seine Markenkollegen Gounon und Fabian Schiller, die sich den ZVO-Mercedes #4 teilen, haben bereits Hilfestellung angekündigt. "Die Landgraf-Truppe hat eine starke Saison gezeigt und hatte immer ein schnelles Auto. Sie waren immer fehlerfrei, und deshalb hat er hier einen großen Vorsprung", lobt Schiller zunächst die Landgraf-Mannschaft.

"Unser Ziel ist, da auch ein bisschen zu helfen", verrät Schiller mit Blick auf die Mamba rund um Marciello. Er schränkt aber ein: "Wenn es notwendig ist. Wovon ich nicht ausgehe." Gounon, 2017 selbst Meister im ADAC GT Masters, klingt da offensiver.

"Das Ziel wird sein, Lello zu helfen, wenn wir können, und das Jahr zu einem Mercedes-Siegerjahr zu machen, nachdem das schon lange nicht mehr passiert ist. Das ist unser Hauptziel", sagt der Franzose mit Blick auf die Tatsache, dass Mercedes-AMG erst zwei Mal in der Serienhistorie die Fahrer-Champions im ADAC GT Masters stellen durfte.

2012 waren es Maximilian Götz und Sebastian Asch, die damals für MS Racing Meister wurden. Asch legte drei Jahre später in Diensten von Zakspeed noch einen Titel zusammen mit Luca Ludwig nach. Ein eigenes Ziel hat Gounon aber noch: "Wenn wir darüber hinaus noch den [Joos-]Porsche für Platz zwei überholen können, wären wir auch glücklich."