• 13.08.2008 11:55

  • von Britta Weddige

Wo auch die Formel-1-Stars gerne vorbeischauen

Christian Staurenghi ist für die Hospitality in der GP2 verantwortlich: Nach Jahren in der Formel 1 genießt der Italiener über die entspannte Atmosphäre in der GP2

(Motorsport-Total.com) - Sein Zelt ist der Mittelpunkt und das Kommunikationszentrum im GP2-Paddock: Christian Staurenghi leitet die Hospitality in der Nachwuchsserie der Formel 1. Der Italiener versteht sein Geschäft: Jahrelang war er in der Formel 1 tätig, bevor er in die GP2 wechselte. Sein erstes Rennwochenende war Imola 1994 - ein Wochenende, an das er sich mit gemischten Gefühlen erinnert.

Titel-Bild zur News: GP2 Hospitality

Die Hospitaltity ist der Mittelpunkt im Fahrerlager der GP2

"Das war wirklich sehr seltsam, denn eigentlich sollte es eine sehr glückliche Zeit für mich sein, da ich zum ersten Mal bei einem Rennen gearbeitet habe", berichtete er der offiziellen Internetseite der GP2. "Aber es war das Wochenende, an dem Ayrton Senna gestorben ist. Ich war so glücklich, einen tollen Job gefunden zu haben, wir waren zudem in Italien, aber es wurde ein trauriges Wochenende."#w1#

Die guten alten Zeiten

An seine Jahre in der Formel 1 erinnert er sich gern zurück, auch wenn es ihn heute nicht mehr unbedingt in die Königsklasse zurückzieht: "Damals gab es nur Brot und Schinken, nur ein Zelt und alle waren befreundet - ganz anders als heute", schilderte Staurenghi. "Alle haben zusammen gegessen, Prost, Piquet, Mansell - egal zu welchen Team sie gehört haben. Die Atmosphäre war klasse. Heute sieht man nie mehr als zwei Fahrer zusammen essen."

"Alle sind happy und vergessen den Stress, wir reden und lachen." Christian Staurenghi

Die gemütliche Atmosphäre schafft Staurenghi heute in der Hospitality der GP2, die zum Anlaufzentrum für alle geworden ist: "In der GP2 gibt es keine VIPs, alle haben den gleichen Status. Du kannst im McLaren-Shirt oder im ART-Shirt kommen, ein Journalist sein, ein Mechaniker, ein Fahrer oder was auch immer. Es gibt ein Büffet und wir versuchen, alle zufriedenzustellen. Alle sind happy und vergessen den Stress, wir reden und lachen."

Pokern mit Alonso

Und das lockt auch die Stars aus der Formel 1 an, die immer mal wieder rüberkommen und bei Staurenghi abschalten von der Glitzerwelt der Königsklasse: "Jarno Trulli, Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella kommen gerne hierher", berichtete der Italiener. "Manchmal spielen wir auch Poker und alle gehen ganz normal miteinander um. Allen ist egal, wer wer ist, keiner spielt eine Rolle und niemand hat das Gefühl, er müsse sich verstellen, weil ihn alle beobachten."

Klingt nach einem gemütlichen Job, ist es aber nicht. Staurenghi und sein Team müssen Knochenarbeit leisten. Teilweise sind sie wochenlang quer durch Europa unterwegs, der Arbeitstag ist mindestens zwölf Stunden lang. Und ansonsten sieht man nur Rennstrecken und Hotelzimmer, egal wo man sich gerade befindet.