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Lapierre gewinnt turbulenten GP2-Sprint

Nicolas Lapierre entschied das zweite GP2-Rennen in Bahrain souverän für sich - Glock nach starker Vorstellung Zweiter - Ammermüller verliert Punkt

(Motorsport-Total.com) - Nach dem nicht allzu aufregenden Saisonauftakt gestern bot die GP2-Serie heute in Bahrain wieder einmal Racing vom Feinsten: Zwar sicherte sich im Sprintrennen Nicolas Lapierre einen nie gefährdeten Start- und Zielsieg, doch dahinter ging es phasenweise ordentlich zur Sache - mit der einen oder anderen Schrecksekunde.

Titel-Bild zur News: Nicolas Lapierre

Nicolas Lapierre fuhr im Sprintrennen einem einsamen Sieg entgegen

Das 23-Runden-Rennen wurde spektakulär eröffnet, als Andreas Zuber beim Anbremsen der ersten Kurve seine Augen nur auf Bruno Senna hatte und dabei Lucas di Grassi komplett übersah. Der für Dubai an den Start gehende Österreicher schob den Brasilianer an und brach sich dabei die Radaufhängung: "Senna war rechts neben mir. Ich habe zu viel rechts geschaut, bin dadurch in di Grassi reingefahren. Es war klar meine Schuld. Da kann man nichts machen", suchte er keine Ausreden.#w1#

Safety-Car-Phase gleich in der ersten Runde

Für den iSport-Fahrer und für di Grassi war der Arbeitstag damit auch schon beendet, während Senna an die Box kommen musste. Letzterer verlor allerdings nicht allzu viel Zeit, während die Arden-Mechaniker an seiner Spurstange werkelten, weil das Safety-Car auf die Strecke kam und das Rennen neutralisierte. An der Spitze lag bereits Lapierre vor Polesetter Borja Garcia, Vortagessieger Luca Filippi, Andy Soucek und Michael Ammermüller.

In der vierten Runde wurde neu gestartet, doch nach wenigen Sekunden musste das Safety-Car schon wieder auf die Strecke, als der Chinese Ho-Pin Tung von einem Konkurrenten angeschoben wurde und sein Auto völlig unkontrolliert nach rechts ausbrach. Der amtierende Formel-3-Cup-Champion krachte in ungünstigem Winkel spektakulär gegen die Mauer, konnte aber zum Glück unverletzt aus dem BCN-Wrack aussteigen. Fast zeitgleich fuhr auch Antonio Pizzonia auf einen Konkurrenten auf.

In der kurzen Grünphase trumpfte übrigens Timo Glock erstmals auf, indem er an seinem Landsmann Ammermüller vorbeiging. Doch damit war sein Feuerwerk noch lange nicht abgebrannt: In der ersten Kurve krallte sich der routinierte Formel-1-Testfahrer binnen zwei Runden erst Soucek, der nach seinem glücklichen Start nach und nach zurückgereicht wurde, und dann Filippi, die beide kaum Gegenwehr leisteten.

Zaugg mit Tapeverband ohne Chance

Etwas weiter hinten krachte es in jener Phase zwischen Adrian Zaugg und Karun Chandhok, weshalb Zaugg die Arden-Box ansteuern musste, um seine völlig zerfledderte Karosserie per Tapeverband richten zu lassen. Der A1-Grand-Prix-Fahrer konnte anschließend zwar zurück auf die Strecke gehen, hatte aber Riesenrückstand und spielte in der Vergabe der Punkte ebenso keine Rolle mehr wie sein indischer Unfallpartner.

In der neunten Runde führte Lapierre vor Filippi, Glock, Garcia, Ammermüller, Soucek, Mike Conway und Giorgio Pantano, der einige beherzte Überholmanöver zeigte, schlussendlich aber wegen technischer Probleme leer ausging. Einen Umlauf später schob sich Glock dann an Filippi vorbei, womit sein Vorwärtsdrang allerdings gestoppt war: Wegen der aggressiven Anfangsphase waren seine Reifen so verschlissen, dass er zum Schluss keine Attacke gegen Lapierre reiten konnte.

Filippi fuhr als Dritter über die Ziellinie, während um die Positionen dahinter hart gefightet wurde. Schlussendlich sicherte sich Garcia den vierten Platz vor Conway, der letzte Punkt ging an Formel-1-Testfahrer Kazuki Nakajima. Ammermüller lag zwar lange in den Top 6, hielt dem Druck von Nakajima aber nicht stand und musste den DAMS-Piloten in der letzten Runde passieren lassen, womit das Meisterteam ART leer ausging.

Kazuki Nakajima

In der letzten Runde schob sich Kazuki Nakajima an Michael Ammermüller vorbei Zoom

Senna mit tollen Überholmanövern

Etwas mehr als zehn Sekunden hinter den Punkterängen kam Senna als Achter ins Ziel, doch der Brasilianer lieferte nach seiner Startkollision eine grandiose Show ab, arbeitete sich Position um Position nach vorne und stellte damit nach den enttäuschenden Wintertests sein Talent erneut unter Beweis. Schon gestern hatte er ja als bester Rookie auf Platz vier einen unerwartet guten Einstand in der GP2-Serie gefeiert.

Der Spanier Soucek beendete den Sprint an neunter Position, während insgesamt nur 16 Piloten die Zielflagge sahen. Besonders peinlich: Die Trident-Teamkollegen Pastor Maldonado und Kohei Hirate fuhren sich gegenseitig ins Auto, wenngleich Maldonado als Letzter mit zwei Runden Rückstand wenigstens in die Wertung kam - im Gegensatz zu FMS-Star Antonio Pizzonia, der an diesem Wochenende kaum auffiel.

In der Meisterschaft verteidigte Filippi seine Führung, Glock liegt nach zwei Läufen an zweiter Stelle und gilt angesichts seiner überragenden Leistungen in beiden Rennen wohl als Titelfavorit. Aus deutschsprachiger Sicht zeigte auch Zuber - trotz seiner heutigen Dummheit - in Bahrain eine viel versprechende Performance, während Ammermüller noch einiges an Arbeit vor sich hat, wenn er ernsthaft um die Meisterschaft mitfahren möchte...

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